Die 63-jährige Rentnerin, die am Gründonnerstag in Coburg ein ausländisches Kind vor den Augen seiner Mutter auf eine viel befahrene Straße geschubst hat, war schon früher „verhaltensauffällig“. Dies sagte Pressesprecher Alexander Czech vom Polizeipräsidium Oberfranken auf Nachfrage. Erste Ermittlungsergebnisse seiner Kollegen ergaben keine Hinweise auf die Zugehörigkeit zu einer rechtsextremistischen Organisation. „Derzeit spricht vieles eher für eine Einzeltäterin.“
Gegen die Rentnerin wird wegen versuchten Mordes ermittelt, sie bleibt in Untersuchungshaft. Bisher gibt es keine Erklärung für ihre Handlung. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen der These nach, ob die 63-Jährige geistig verwirrt ist. Von ihr ist bekannt, dass sie sich in den vergangenen Monaten mit Mails an Polizei und Medien wandte: Sie beschwerte sich nach Angaben der Coburger Neuen Presse über eine Frau, die ein Kopftuch trägt, und hat diese mehrfach mit ihren Kindern fotografiert. Ob es die Frau war, die sie am Gründonnerstag attackierte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Die Rentnerin gilt als militante Frauenrechtlerin, die überall fremdländische Verschwörungen wittert. Sie stand bereits wegen Beleidigung vor Gericht, wurde aber nicht verurteilt. Sie zeichnet verantwortlich für eine Internet-Seite, auf der sie das gesellschaftliche Leben im Raum Coburg kommentiert – mit der Tätigkeit von Frauen im Mittelpunkt. Die Seite „will mit verschiedenen Artikeln das Können, die Vielfältigkeit, den Mut von Frauen aus Coburg und anderswo aufzeigen“, heißt es dort.
Es deutet zwar viel darauf hin, dass sie allerdings was an der Waffel hat, das ist aber keine Entschuldigung dafür, dass sie ein Kind vor die Autos schubst.
Geschlossene psychiatrische Klinik, bis sie von ihren Verschwörungstheorien vollständig (!) geheilt ist, sollte auf jeden Fall das Mindeste sein, was jetzt folgt.
Denn wer weiß, auf was für Ideen sie als nächstes käme...