Ein illegales Waffengeschäft war am Montag Grund für die spektakuläre Festnahme von drei Männern an einer Tankstelle in Estenfeld (Lkr. Würzburg). Dies bestätigte Polizeisprecher Thomas Ulmer aus Stuttgart am Dienstag auf Anfrage. Die drei festgenommenen Männer im Alter von 27, 34 und 44 Jahren standen bereits unter Beobachtung wegen einer Serie versuchter Überfälle auf Juweliere im Raum Stuttgart im vorigen Jahr. Bei ihren Ermittlungen stießen Fahnder auf Hinweise, dass die Verdächtigen ein Waffengeschäft mit einer Pistole vom Kaliber 7,65 Millimeter planten.
Vierter Mann in NRW verhaftet
Das für Beschattungseinsätze ausgebildete Mobile Einsatzkommando (MEK) des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg observierte die Männer am Montag auf ihrem Weg nach Unterfranken. Man entschloss sich zum Zugriff bei der Übergabe der Waffe an einer Tankstelle am Ortseingang von Estenfeld. Dabei wurden die drei Männer – die aus der Türsteher-Szene stammen sollen – überwältigt. Die Pistole mit zehn Schuss Munition wurde sichergestellt.
Ein vierter Verdächtiger wurde in Bielefeld vom Sondereinsatzkommando (SEK) Nordrhein-Westfalen festgenommen. Dies spricht dafür, dass er und die drei anderen Verdächtigen von der Polizei als gefährlich eingestuft wurden. Wohnungen in Paderborn, Stuttgart, Fellbach und Bielefeld wurden laut dem Polizeisprecher durchsucht. Ein Mann kam wieder auf freien Fuß. Die drei in Unterfranken festgenommenen Männer wurden zur Vernehmung nach Stuttgart gebracht und werden nach Angaben des Pressesprechers heute dem Haftrichter vorgeführt.
Bei der Durchsuchung in Paderborn soll neben Munitionsteilen für die Pistole auch Schmuck gefunden worden sein. Dies könnte Hinweise auf die brutalen Einbruchsversuche gegen Juwelier-Geschäfte in Stuttgart liefern. Dabei hatten die Täter mit Autos den Eingangsbereich der Geschäfte gerammt, um dann die Auslagen zu plündern. In einem Fall hatten sie Erfolg, in einem blieb es beim Versuch.