zurück
Polizei hat Verdächtige im Auge
Von unserem Redaktionsmitglied melanie walter
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Würzburg/Lismore - Die australische Polizei bezieht in ihre Ermittlungen zum Tod von Simone Strobel nun verstärkt die Öffentlichkeit mit ein: Seit Donnerstag steht am Eingang des Campingplatzes im ostaustralischen Lismore eine Puppe, die aussieht wie die 25-jährige Erzieherin aus Unterfranken. Von der Figur erwarten sich die Ermittler neue Hinweise zum Fall. Die Erinnerungen möglicher Zeugen sollen aktiviert werden. Außerdem wurden mehrere Verdächtige und Zeugen vernommen.

"Die Ermittlungen sind an keinem toten Punkt angelangt", erklärte die zuständige Inspektorin Anne Langford gegenüber der Tageszeitung von Lismore. Allerdings gebe es noch Unklarheiten, für die die Polizei Unterstützung benötigt. Langford sagte auch: "Wir wissen, dass es einige Personen gibt, die wirklich etwas gesehen haben."

Am 11. Februar verschwand die junge Riedenerin (Lkr. Würzburg) kurz vor Mitternacht spurlos. Sechs Tage später fand sie ein Suchhund unweit des Campingplatzes tot.

Die Polizei geht auch knapp zwei Monate nach dem Tod der jungen Frau nicht von Mord aus, da wichtige Ergebnisse der Obduktion fehlen. Bis diese vorliegen, kann noch viel Zeit vergehen. Möglicherweise lassen sich aufgrund der Verwesung manche Spuren gar nicht mehr ermitteln (wir berichteten). Insgesamt 15 Personen sind in Lismore mit der Aufklärung des Falls betraut.

Inzwischen sind drei 17-jährige Männer verhaftet worden, die vor knapp zwei Wochen ein Pärchen aus Lismore überfallen haben sollen. Einer der Verdächtigen hatte die 19 Jahre alte Frau sexuell belästigt, während die beiden anderen den 20-jährigen Mann mit Baseballschlägern niedergeschlagen und beraubt hatten.

An Australiens Ostküste sind Sorgen gewöhnlich fern. Junge Menschen aus der ganzen Welt werden von Spaß, Party und Surfen angezogen. Auch Simone Strobel erlebte dieses Abenteuer seit August 2004 mit ihrem Freund.

Seit ihrem Tod trauern Einheimische, junge Touristen sind nachdenklich geworden. Barbara Mack ist eine von ihnen. Die Unterspießheimerin (Lkr. Schweinfurt) ist gerade in Australien unterwegs. "Alles könnte wie immer sein", schreibt sie per E-Mail an die MAIN-POST. Viele Backpacker, auf deutsch Rucksacktouristen, sehnen sich beim Gedanken an Simone nach zu Hause.

In der 40 000-Einwohner-Stadt Lismore im grünen Hinterland der Ostküste fürchten sich junge Frauen, Bürger wollen mehr Lampen und Kameras installieren. Am Fundort der Leiche soll ein Denkmal aufgestellt werden. Noela Long aus Lismore schreibt in einem Brief an Simones Familie, dass ihr Tod alle erschüttert. Die Stadt betete für sie, die einen besonderen Platz in den Herzen der Menschen haben werde.

- Was bisher geschah - Informationen zum Mordfall Simone Strobel

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top