"Die Ermittlungen sind an keinem toten Punkt angelangt", erklärte die zuständige Inspektorin Anne Langford gegenüber der Tageszeitung von Lismore. Allerdings gebe es noch Unklarheiten, für die die Polizei Unterstützung benötigt. Langford sagte auch: "Wir wissen, dass es einige Personen gibt, die wirklich etwas gesehen haben."
Am 11. Februar verschwand die junge Riedenerin (Lkr. Würzburg) kurz vor Mitternacht spurlos. Sechs Tage später fand sie ein Suchhund unweit des Campingplatzes tot.
Die Polizei geht auch knapp zwei Monate nach dem Tod der jungen Frau nicht von Mord aus, da wichtige Ergebnisse der Obduktion fehlen. Bis diese vorliegen, kann noch viel Zeit vergehen. Möglicherweise lassen sich aufgrund der Verwesung manche Spuren gar nicht mehr ermitteln (wir berichteten). Insgesamt 15 Personen sind in Lismore mit der Aufklärung des Falls betraut.
Inzwischen sind drei 17-jährige Männer verhaftet worden, die vor knapp zwei Wochen ein Pärchen aus Lismore überfallen haben sollen. Einer der Verdächtigen hatte die 19 Jahre alte Frau sexuell belästigt, während die beiden anderen den 20-jährigen Mann mit Baseballschlägern niedergeschlagen und beraubt hatten.
An Australiens Ostküste sind Sorgen gewöhnlich fern. Junge Menschen aus der ganzen Welt werden von Spaß, Party und Surfen angezogen. Auch Simone Strobel erlebte dieses Abenteuer seit August 2004 mit ihrem Freund.
Seit ihrem Tod trauern Einheimische, junge Touristen sind nachdenklich geworden. Barbara Mack ist eine von ihnen. Die Unterspießheimerin (Lkr. Schweinfurt) ist gerade in Australien unterwegs. "Alles könnte wie immer sein", schreibt sie per E-Mail an die MAIN-POST. Viele Backpacker, auf deutsch Rucksacktouristen, sehnen sich beim Gedanken an Simone nach zu Hause.
In der 40 000-Einwohner-Stadt Lismore im grünen Hinterland der Ostküste fürchten sich junge Frauen, Bürger wollen mehr Lampen und Kameras installieren. Am Fundort der Leiche soll ein Denkmal aufgestellt werden. Noela Long aus Lismore schreibt in einem Brief an Simones Familie, dass ihr Tod alle erschüttert. Die Stadt betete für sie, die einen besonderen Platz in den Herzen der Menschen haben werde.
- Was bisher geschah - Informationen zum Mordfall Simone Strobel