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WÜRZBURG
Neues zum „Fall Anneliese Michel“
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 07.01.2016 14:53 Uhr

Vor 38 Jahren sorgte der Exorzismus von Klingenberg weltweit für Schlagzeilen. Etliche Bücher und Filme befassten sich seither mit dem tragischen Tod von Anneliese Michel aus der Gemeinde im Landkreis Miltenberg. An der 23-Jährigen wurden 67 Dämonen- beziehungsweise Teufelsaustreibungen durchgeführt. Die epilepsiekranke Frau starb im Juli 1976 an Unterernährung. 1978 kam der Fall vor Gericht. Nun ist die erste geschichtswissenschaftliche Analyse der Ereignisse erschienen.

Es ist die Doktorarbeit von Petra Ney-Hellmuth mit dem Titel: „Der Fall Anneliese Michel. Kirche, Justiz, Presse“ (Königshausen & Neumann, 29,80 Euro). Die Historikerin kam 2007 mit dem Thema in Berührung.

Damals wurde im Diözesanarchiv eine Ausstellung zum 100. Geburtstag des Würzburger Bischofs Josef Stangl präsentiert. Der von ihm 1975 genehmigte Exorzismus hat seinen Namen in aller Welt bekannt gemacht, sagte Professor Johannes Merz bei der Buchvorstellung. Der Direktor des Diözesanarchivs sprach von einem „Glücksfall“, dass Professor Wolfgang Altgeld vom Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Uni Würzburg den Fall Klingenberg aufgegriffen und als Dissertation vergeben hat. Es ist laut Petra Ney-Hellmuth eine zeitgeschichtliche Aufarbeitung, die nur möglich war, weil die Autorin die im Staats- und Diözesanarchiv wegen einer Sperrfrist unter Verschluss gehaltenen Akten einsehen konnte.

 
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