Das Leben von Roland Breitenbach ist nicht mehr akut gefährdet. Diese gute Nachricht stand am Sonntag am Anfang eines außergewöhnlichen Gottesdienstes in Sankt Michael Schweinfurt. Sie wurde von den rund 400 Gläubigen und Breitenbach-Anhängern mit großer Erleichterung aufgenommen.
Der 79-Jährige hatte sich am 4. Oktober zu einer Radtour mit seinem E-Bike in den Landkreis aufgemacht. Er wollte „die Natur genießen“. Für später war an diesem Samstag ein Termin mit Diakon Stefan Philipps vereinbart. Breitenbach stürzte aber gegen 16 Uhr im Wernecker Ortsteil Schleerieth schwer. Der Vorderrad war am Übergang vom Radweg auf die Straße hängengeblieben, Breitenbach – ohne Helm – flog über den Lenker, erlitt schwerste Verletzungen am Kopf, der rechte Oberschenkel war gebrochen.
Noch am gleichen Tag wurde er im Leopoldina-Krankenhaus operiert. „Mit Behebung der akuten Lebensgefahr ist jetzt erst mal die Zeit der Intensivbehandlung, die für alle Freunde und ihm Wohlgesonnenen eine Zeit des Wartens und Betens für einen guten Ausgang bedeutet“, sagte Christof Bretscher und dann kam der Satz, den alle erhofft haben. „Dafür gibt es berechtigte Gründe“. Vorneweg nannte der Sprecher der Michaels-Werkstatt – so heißt in St. Michael der Pfarrgemeinderat – „Rolands Kampfgeist“ und die „wirklich qualifizierte und sehr engagierte Betreuung im Krankenhaus“.
Wegen Breitenbachs Unfall gab es vor Wochenfrist keinen Gottesdienst. Zu groß war der Schock, zu nah der Unfall. Ab sofort finden sie sonntags aber wieder statt, „Platzhaltergottesdienste“ nannte sie Philipps vielsagend. Immer soll dabei über den aktuellen Genesungszustand von Breitenbach berichtet werden, um auch den nicht abreißenden Nachfragen in der Pfarrei Rechnung zu tragen. Die vielen Mails und Bitten um telefonische Rückmeldung habe er gar nicht erfüllen können, entschuldigte sie Philipps im Gottesdienst. „Ich möchte die Zeit aber lieber bei Roland im Krankenhaus verbringen“, sagte er.
Wie beliebt „der Roland“ ist, wie schockiert die Menschen noch immer sind, zeigt „die Welle der Anteilnahme, die der Fahrradunfall ausgelöst hat“, bestätigte Bretscher, der auch Arzt ist. Mit Philipps besucht er Breitenbach täglich im Leopoldina. In dieser Woche folgt eine zweite Operation, der Oberschenkelbruch muss repariert werden.
Die Inhalte des Gottesdienstes werden Breitenbach erreichen und dem Fan von Gospels und irischer Musik bei der Genesung helfen. Die Schweinfurter Jazzsängerin Elke Neugebauer füllte mit dem von Harry Dixon Loes geschriebenen Kindergospel „Little Light of mine“ den Kirchenraum. Alle stimmten mit ein, klatschten in die Hände. Bretscher spielte mit Flöte und Klarinette irische Traditionals. Vor den Fürbitten – einige waren Breitenbach gewidmet – verlas Philipps einige der unzähligen Genesungswünsche aus aller Welt, unter anderem aus dem von Breitenbach schon erwanderten spanischen Pilgerort Santiago de Compostela.
Krankenhauspfarrer Franz Feineis hat in der Leopoldina-Kapelle ein „Gute-Wünsche-Büchlein“ aufgelegt. Philipps hat es am Sonntag mit nach St. Michael gebracht, damit auch die Gläubigen der Heimatgemeinde „gute Wünsche“ übermitteln konnten. Viele machten davon Gebrauch, unterzeichneten im Licht der Kerze auf dem Altar, die für Breitenbach entzündet wurde. Am Ende reichten sich alle 400 die Hände, drückten so ihre Hoffnung auf ein gutes Ende aus.
Auch ist es förderlich, wenn man mit dem Patienten redet.
Herzlichst
(der kleine Katholik)
und die Einstellhelfer von Radio Horeb
Weiterhin alles Alles Gute von mir für die weitere Genesung von Herrn Breitenbach. Hoffentlich gehen die weiteren Operationen alle gut!! Ich hoffe und bete, dass die Ärtze, die diese Operationen machen, wirklich gut ausgeschlafen und ausgeruht sind damit keine Fehler bei den Operationen passieren!!
Hoffentlich schreitet die Genesung dieses wunderbaren Pfarrers weiter voran.
Alle, die ihn kennen, wünschen ihm dies.