Vermutlich in die Kleidung des Toten eingenäht und deshalb bei der Beisetzung nicht entdeckt worden sind 82 frisch geprägte Silbermünzen aus der Zeit zwischen 1300 und 1330, die bei Ausgrabungen im Kloster Elisabethzell bei Ruppertshütten (Lkr. Main-Spessart) in diesem Jahr zu Tage gekommen sind. Das gut gehütete Geheimnis der Archäologen, die das Gelände vor Raubgräbern schützen wollten, wurde erst jetzt bei einer Tagung zur Birkenhainer Landstraße in Lohrhaupten gelüftet. Die Ausgrabung auf dem Klostergelände ist inzwischen weitgehend abgeschlossen.
Bei den entdeckten Münzen handelt es sich nach Angaben von Ausgrabungsleiter Harald Rosmanitz um sogenannte Händlein-Heller, die einst in Schwäbisch Hall geprägt wurden, und in der Zeit vor 1330 in ganz Süddeutschland in Gebrauch waren. Rosmanitz: „Das war quasi der Euro der damaligen Zeit.“
Nicht nur für Numismatiker, sondern auch für die Wissenschaft sei der Fund auf dem Friedhof des 1333 zerstörten Prämonstratenserkloster eine Besonderheit: Münzschätze aus jener Zeit seien sehr selten, so Rosmanitz. Der Wert der Münzen war damals allerdings nicht allzu hoch. Es reichte gerade für eine Kuh.