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Meine Familie & ich: Die Abenteurer von heute
Von Gisela Rauch gisela.rauch@mainpost.de
 |  aktualisiert: 06.07.2012 18:33 Uhr

Noah denkt drüber nach, wie er seine Sommerferien gestalten will. Mit uns gen Süden fahren will er nicht – gemeinsam mit seinen kleinen Geschwistern und seinen nervigen Eltern Pauschalurlaub am Strand zu machen, turnt ihn nicht an. „Versteh' ich“, sage ich. „Hätte mich damals mit achtzehn auch nicht gereizt.“ Was denn ich mit achtzehn in den Sommerferien gemacht hätte, fragt der Junge. „Gekellnert“, sage ich und erzähle, was der Chef des Biergartens, in dem ich damals bedient habe, mir täglich misslaunig hinterhergeschrien hat: „Lächeln! Immer nur lächeln!“.

„Klingt ätzend!“, kommentiert Noah. „Außerdem bin ich eh nicht so der dienstleistungsorientierte Typ.“

„Naja, mit dem Geld vom Job bin ich dann Interrail gefahren“, sage ich. „Die Strecke von den Pyrenäen nach Portugal hab ich mir die Jugendherbergskosten gespart und im Zug im Gepäcknetz übernachtet. Und was deine Mama damals konnte, das kannst du wohl auch!“

Jetzt guckt Noah komplett angewidert. „Gepäcknetz! Ist doch tödlich für die Bandscheibe!“. Abgesehen davon gebe es in Zügen heute ohnehin keine Gepäcknetze.

„Was willst du denn dann?“ „Abenteuer!“, sagt er. „Freiheit! Ferne Länder! Herausforderung!“ Den Komfort, den er von zu Hause gewöhnt sei, setze er dabei allerdings schon voraus. Er hat sich jetzt samt Freundin bei Verwandten eingeladen. Die leben in Steinfeld bei Lohr. Da ganz allein ohne elterlichen Fahrdienst hinzukommen, ist sicherlich schon ein großes Abenteuer.

 
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