Psst! Kommen Sie mal näher! Das, was ich Ihnen jetzt erzähle, darf niemand aus dem Verkehrsministerium hören. Sonst kommt der Herr Dobrindt noch auf dumme Gedanken. Was? Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an. Das haben Sie gesagt!
Wie auch immer: Stellen Sie sich vor, Sie fahren auf der Autobahn, dürfen aber die linke Spur nicht nutzen, weil Sie zu wenig Kfz-Steuer bezahlen. Mit dem Basissatz ist nur die Nutzung der rechten und der mittleren Spur gestattet. Wer überholen will, muss extra blechen.
Klar, einerlei, wie hoch die Überhol-Steuer ausfiele – alle Autofahrer würden sie bezahlen. Aber darum geht es jetzt nicht. Es geht darum, dass dieses Prinzip, „wer mehr zahlt, darf schneller fahren“, nach Wunsch der Telekom im Internet gelten soll. Damit würden Dienste, die mehr Geld nach Bonn an den rosa Riesen überweisen, die Überholspur verwenden dürfen. Ihre E-Mail hingegen muss im Zweifel dem Lkw nachzuckeln. Das verbirgt sich hinter dem schrecklich unerotischen Wort „Netzneutralität“.
Noch dürfen nur „Spezialdienste“ bevorzugt behandelt werden, wobei unklar ist, ob nur der Krankenwagen oder auch der Mannschaftsbus eines Fußballvereins zu den Spezialdiensten gehört. Die Telekom jedenfalls schnuppert ein ziemlich gutes Geschäft. Und unterstützt wird sie dabei vom? Richtig: Verkehrsministerium.