(MaS/KNA) Das geschenkte Geld dieses Sünders wollte die Aschaffenburger Pfarrgemeinde Maria Geburt nicht behalten: Radio Vatikan meldete am Mittwoch, die Kirche habe eine Spende des verurteilten Millionenbetrügers Helmut Kiener von knapp 300 000 Euro zum großen Teil zurückgezahlt.
Man beendet damit einen Rechtsstreit mit dem Insolvenzverwalter, der mehr als 5000 Gläubiger Kieners vertritt. Kiener, einst Hedgefonds-Manager aus Aschaffenburg, war 2011 wegen besonders schweren Betrugs und weiterer Delikte zu zehn Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte dem Würzburger Landgericht gestanden, Tausende Anleger und Banken um 300 Millionen Euro geprellt zu haben.
Seiner Heimatpfarrei hatte der aktive Katholik im September 2006 zur Sanierung ihres Kirchturms 300 000 Euro geschenkt. Die Rückforderung des Insolvenzverwalters kam für die Gemeinde zum ungünstigen Zeitpunkt. Sie wollte für drei Millionen Euro ein Gemeindezentrum mit Kindergarten bauen lassen. Die Kirchenstiftung hat sich nun zu einem Vergleich „ohne Anerkennung einer Rechtspflicht und unter Zurückstellung erheblicher rechtlicher Bedenken“ bereit erklärt. Bistum und Stadt helfen mit jeweils 150 000 Euro, die Finanzierungslücke zu schließen.
Indessen muss Kiener wegen seiner Geschäfte in den USA mit einem weiteren Strafprozess rechnen – sofern er dorthin ausgeliefert wird. In Philadelphia wurde zur Jahreswende gegen Kiener und einen mutmaßlichen Komplizen Anklage erhoben.
Ermittler bezifferten den Schaden, den Kiener in den USA angerichtet hat, auf 311 Millionen Dollar (230 Millionen Euro). Zu den Geschädigten zählt sich die US-Investmentbank Bear Stearns, die heute zu J.P. Morgan gehört. Kieners letzter Beutezug waren zwei Fonds, in die Barclays, Bear Stearns und BNP Paribas mehr als 100 Millionen Dollar investierten. Doch statt das Geld anzulegen, kaufte der Fondsmanager eine Strandvilla in Florida für 21 Millionen Euro, einen Firmenjet, ein Boot und drei Luxuswagen von Bentley, Mercedes und Maybach.
Zweitens ist es sehr wohl richtig wenn unter Umständen auch Spenden (Schenkungen) zurückgefordert werden können! Es gibt "Pleitegeier" die schaffen es dadurch "ihr" Geld auf Seite zu bringen und es letztlich wieder zu bekommen - zwar nicht in dem vorliegenden Fall - aber es braucht nicht viel Phantasie um sich solche Möglichkeiten der "Vertuschung" bzw. des Beiseiteschaffens von Geld auszudenken...
Drittens tut die Kirche gut daran "schmutziges Geld" zurückzugeben - auch wenn es weh tut! Nicht jede Spende/Schenkung ist "moralisch" ok. Und gerade eine religiöse Gemeinschaft in denen "Moral und Werte" groß geschrieben werden sollte mit guten Beispiel vorangehen.