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WÜRZBURG
Heizen mit Sinn und Verstand
Nadine Klikar
 |  aktualisiert: 07.01.2016 15:02 Uhr

Heizkamine und Kaminöfen liegen im Trend. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und kann daher in der Energieversorgung eine wichtige Rolle bei der Schonung fossiler Ressourcen spielen. Andererseits entstehen bei der Verbrennung von minderwertigem Holz in alten, schlecht gewarteten Öfen und bei ungünstigen Verbrennungsbedingungen unnötig viele Emissionen: Treibhausgase, die das Klima schädigen, und Schadstoffe, die die Gesundheit belasten. Das Umweltbundesamt hat ermittelt, dass die Feinstaubemissionen durch Holzfeuerungsanlagen aus Haushalten und Kleingewerbe insgesamt so hoch sind wie die des Straßenverkehrs.

Die Regierung von Unterfranken gibt daher folgende Hinweise:

Achten Sie beim Betrieb Ihres Heizkamins oder Kaminofens nicht nur auf Ihre Behaglichkeit und Ihre Energiekosten, sondern denken Sie auch daran, das Klima und sowohl Ihre Gesundheit als auch die Ihrer Nachbarn möglichst wenig zu belasten!

Dies beginnt schon bei der Wahl des geeigneten Brennstoffs: Nur unbehandeltes, lufttrockenes Holz in stückiger Form (als Scheitholz, Hackschnitzel sowie Reisig und Zapfen) oder als Pressling (als Holzbriketts oder Pellets) darf in Heizkaminen und Kaminöfen verbrannt werden. Feuchtes oder behandeltes Holz (gestrichenes, lackiertes, beschichtetes, mit Holzschutzmitteln versehenes oder verleimtes Holz zum Beispiel als Sperrholz, Span- oder Faserplatte gehören ebenso wie Abfälle nicht in den Kamin oder Ofen.

Holz in lufttrockenem Zustand hat einen Wassergehalt von etwa 20 Prozent. Dafür werden je nach Holzart Lagerzeiten von ein bis drei Jahren benötigt: Pappel, Tanne und Fichte: ein Jahr; Linde, Erle, Birke: ein bis zwei Jahre; Buche, Esche und Obstbaum: zwei Jahre; Eiche: zwei bis drei Jahre. Verfeuern Sie also auch keinen Weihnachtsbaum. Das in feuchtem Holz enthaltene Wasser muss bei der Verbrennung erst verdampft werden. Dafür geht viel Energie verloren. Für die gleiche Heizleistung benötigen Sie bei feuchtem gegenüber lufttrockenem Holz ungefähr die doppelte Menge Brennmaterial. Außerdem wird durch den hohen Wassergehalt die Verbrennungstemperatur herabgesetzt. Verstärkte Ruß-, Teer- und Rauchbildung und die Gefahr einer Kaminversottung sind die Folge.

Offene Kamine sind nicht für die Dauerbeheizung von Wohnräumen zugelassen und dürfen daher nur gelegentlich betrieben werden. Fachkundige Beratung zum Einbau und dem einwandfreien Betrieb des Kamins oder Ofens bieten die Kaminkehrermeister vor Ort. Ab dem 1. Januar 2015 gelten neue Grenzwerte für Feinstaub und Kohlenmonoxid. Wer eine Holzheizung besitzt, sollte deshalb prüfen, ob die Anlage die Werte einhält oder mit einem Staubfilter nachgerüstet werden kann.

 
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