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Führt ein Haar zum Mörder Simones?
Würzburg/Lismore Nun soll die Wissenschaft dabei helfen, den gewaltsamen Tod von Simone Strobel aus Rieden (Lkr. Würzburg) aufzuklären. Spuren vom Tatort in Australien wie Textilfasern und ein Haar brachten die Ermittler von ihrer Dienstreise nach Lismore mit. Sie werden nun von Gutachtern analysiert.
Von unserem Redaktionsmitglied Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 07.04.2020 09:58 Uhr
Warum musste die 25-jährige Kindergärtnerin sterben? Wieso wurde sie erst nach sechs Tagen gefunden - unter Zweigen versteckt, 100 Meter vom Campingplatz entfernt, von dem sie verschwand? Weshalb verständigten ihre Freunde erst am folgenden Vormittag die Polizei? Und warum zahlten sie vorher am Campingplatz, als wollten sie abreisen?

 

Solchen Fragen gingen die deutschen Ermittlern jetzt in Australien nach: 15 Zeugen wurden noch einmal gezielt vernommen, der Tatort besichtigt, 5000 Seiten mit Ermittlungs-Ergebnissen von der australischen Polizei übergeben, die nun übersetzt werden müssen, um vor Gericht verwertbar zu sein.

Der Würzburger Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager und zwei Ermittler der Kripo sprachen in Lismore mit Rechtsmedizinern, Chemikern und Profilern. Über das, was mit der jungen Frau im fernen Australien am 11. Februar vorigen Jahres passierte, haben sie jetzt konkrete Vorstellungen. Sie können sich sogar ein Motiv für das Verbrechen vorstellen - aber Einzelheiten darüber behalten die Ermittler ebenso für sich wie über die genaue Todesursache. Auch zu der Frage, ob Simone am späteren Fundort der Leiche umgebracht wurde, will man nichts sagen, um Tatverdächtigen keine Hinweise zu bieten.

Wichtig scheint die Erkenntnis: Der Täter hatte keine Gelegenheit oder Transportmöglichkeit, die Leiche wegzuschaffen, obwohl es im Hinterland Australiens viele Möglichkeiten gegeben hätte, eine Leiche verschwinden zu lassen.

Zwar stehen die drei Reisebegleiter Simones (ihr Freund, seine Schwester und ein Freund von ihr) weiter unter Verdacht, mit ihrem Tod zu tun zu haben. Weder für die australischen noch für die deutschen Ermittler haben sich Hinweise auf andere Tatverdächtige bestätigt.

Die drei, die sich mit falschen Aussagen und widersprüchlichen Verhaltensweisen verdächtig gemacht hatten, sind aber weiter auf freiem Fuß und für sie gilt die Unschuldsvermutung. Simones Freund konnte zwischenzeitlich sogar nach Südafrika reisen. Dass er mit Simone eine Auseinandersetzung hatte, bevor sie verschwand, hat er nach anfänglichem Leugnen inzwischen gestanden. Das kann möglicherweise mit ihrem Verschwinden zu tun haben.

Nun will man in Würzburg erst einmal die kompletten Unterlagen auswerten. Für die mitgebrachten Spuren soll mit Hilfe der Rechtsmediziner das geeignete Labor gefunden werden, was wohl einige Wochen dauern wird.

Keine Antwort hat Ohlenschlager bisher auf ein zweites Rechtshilfe-Ersuchen nach Großbritannien. Er will dort weitere Zeugen hören, die am Tatabend ebenfalls auf dem Campingplatz in Lismore waren.

Der Fall Simone Strobel im Inter-
net:
www.mainpost.de/3000168

 
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