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Firma bestätigt: Entführter aus Bad Mergentheim tot
Auf einem Video: der in Nigeria entführte Ingenieur Edgar R. aus Bad Mergentheim. Die Terroristen forderten im März in dem Video die Freilassung einer Gesinnungsgenossin, die in Deutschland in Haft ist.
Foto: MP | Auf einem Video: der in Nigeria entführte Ingenieur Edgar R. aus Bad Mergentheim. Die Terroristen forderten im März in dem Video die Freilassung einer Gesinnungsgenossin, die in Deutschland in Haft ist.
aug/micz/dpa
 |  aktualisiert: 02.06.2012 14:36 Uhr
Nun herrscht traurige Gewissheit: Der in Nigeria entführte Edgar R. aus Bad Mergentheim ist tot. Das hat seine Firma am Samstag bestätigt.

Der als seit Jahren in dem afrikanischen Land als Straßenbaupolier eingesetzte Mitarbeiter sei am 26. Januar von Terroristen entführt worden, heißt es in einer Mitteilung des Mannheimer Baukonzerns Bilfinger Berger. „Mit großem Bedauern und tiefer Bestürzung" habe er vom Tod des Ingenieurs erfahren, werden Roland Koch, Vorstandsvorsitzender, und Joachim Enenkel, im Vorstand zuständig für das Nigeria-Geschäft, in der Mitteilung zitiert.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte am Samstag, die Identifizierung des Mannes sei noch nicht abgeschlossen. „Aber es muss inzwischen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass der in Nord-Nigeria entführte deutsche Staatsangehörige tot ist. Nach jetzigem Informationsstand wurde er bei einem Einsatz nigerianischer Sicherheitskräfte zur Festnahme mutmaßlicher Terroristen tot aufgefunden.“

Bei den Tätern handelt es sich möglicherweise um Mitglieder der Terrororganisation Al-Kaida im islamischen Maghreb. Der islamisch geprägte Norden Nigerias ist eine Hochburg von Radikalislamisten.

Den Angaben des Baukonzerns zufolge war der ledige Edgar R. seit zehn Jahren an das nigerianische Bauunternehmen Dantata & Sawoe entsandt und in dieser Zeit als Straßenbaupolier auf zahlreichen Baustellen in Nigeria im Einsatz. Über sein Schicksal war lange spekuliert worden, wenngleich sich die Hinweise auf seinen Tod zuletzt verdichtet hatten.

Der Fall hatte zuletzt im März für Aufsehen gesorgt, als der Bad Mergentheimer in einem Video der Terroristen um Hilfe flehte.

Das Terrornetzwerk El Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) bekannte sich in einem Begleitschreiben zum Video zu der Entführung. Sie drohte darin mit der Ermordung von Edgar R., falls nicht eine zu dem Zeitpunkt in Deutschland inhaftierte, zum Islam konvertierte Frau freigelassen werde.

Bei der Frau handelt es sich um Filiz G., die zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilte Ehefrau des Islamisten Fritz G. Dieser war als Mitglied der sogenannten Sauerland-Gruppe 2010 zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden.

 
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