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WÜRZBURG
Fashion aus Franken
Anita Schöppner
 |  aktualisiert: 12.03.2015 18:49 Uhr

Auf den Fashion Weeks in Berlin und Paris hat Tim Labenda seine neue Kollektion schon präsentiert – jetzt ist Würzburg dran. In Unterfranken kann man die Mode des 29-jährigen Designers normalerweise nicht in Geschäften kaufen. Doch am Samstag um 15 Uhr eröffnet er im Würzburger Salong in der Reibeltgasse für ein paar Stunden einen Laden. Pop-up-Store nennt man das in Modekreisen. Für Tim Labenda eine gute Möglichkeit, seine Mode auch in der Stadt zu zeigen, in der sie entsteht.

Labenda, der aus der Ruhrpott stammt, lebt und arbeitet seit 2012 in Würzburg. Ein Job bei einem namhaften Modelabel brachte ihn nach Unterfranken. An der Arbeit dort fand er keinen Gefallen, dafür aber an Würzburg. Die Idylle und das Lebensgefühl am Main haben es dem Designer angetan. Deshalb ist er in Unterfranken geblieben, hat ein eigenes Modelabel gegründet und entwirft nun in seinem Atelier im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld Damenmode, die er vor allem über seine Internetseite verkauft. „Ich mag das ruhige Arbeiten in Würzburg“, sagt der Designer.

Drei bis vier Tage die Woche ist er dennoch in Berlin. Dort kann er seine Mode den Journalisten präsentieren und Trends besser verfolgen. Die andere Hälfte der Woche arbeitet er in Würzburg an seinen Kollektionen. „Ich mag den Mix“, sagt der Designer. „In Berlin bekomme ich Input und kann alles einsaugen, in Würzburg setze ich es dann um.“

Das Geld für sein Atelier hat Tim Labenda durch die Teilnahme an einer Casting-Show verdient. 2013 hat er bei „Fashion Hero“ mitgemacht und dort nicht nur einflussreiche Modemenschen kennengelernt, sondern auch Kollektionen im Gesamtwert von 720 000 Euro an s.Oliver, Karstadt und ASOS verkauft.

Seitdem schwimmt Tim Labenda auf der Erfolgswelle. Auf der Fashion Week in Berlin ist er mittlerweile immer anzutreffen. Auf der Fashion Week in Paris war er gerade zum zweiten Mal dabei. Seine neue Herbstkollektion hat er auch schon in Kopenhagen gezeigt und vor kurzem nach Japan verkauft. Seine Mode kommt gut an. Sie ist cool, lässig, unkompliziert und zeitlos. „Mode für Frauen um die 30, die fest im Leben stehen“, so Labenda.

Die Röcke, Kleider, Mäntel, Hosen und Blusen entwirft er in seinem Atelier in Würzburg. Hier werden Musterteile geschneidert, die dann in einer Firma in Königsberg (Lkr. Haßberge) produziert werden.

Zu sehen sind die Kleidungsstücke oft in Modezeitschriften und bei Modeschauen. Allerdings nicht auf dem Laufsteg. „Meine Kollektionen muss man erleben. Man muss sich die Details anschauen, die Stoffe anfassen und alles in Ruhe betrachten“, sagt Labenda. Auf dem Laufsteg sei das nicht möglich. Deswegen hat er bei der Fashion Week in Berlin im Januar seinen Showroom in eine Landschaft verwandelt und darin seine Kollektion ausgestellt – passend zum Titel „landscape“. „Das war toll, ich konnte mich mit allen unterhalten und meine Kollektion erklären“, erzählt er. „Das ist ein ganz anderer Zugang zur Mode.“

Das will er auch am Samstag bei der Präsentation seiner Sommerkollektion in Würzburg tun. Sie heißt „Pool“ und Labenda will mit ihr das Freiheitsgefühl, die Sorglosigkeit und den Luxus vermitteln, den viele mit einem Swimmingpool verbinden. „Alles ist weit, luftig, mit weiten Silhouetten“, erklärt der Designer. „Der Wasseraspekt ist natürlich auch wichtig.“ Daher setzt Labenda auf Blautöne und fließende, schimmernde Stoffe und Materialien aus dem Surfbereich ein, wie etwa Neopren. Mode, die Lust auf Sommer macht.

 
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