Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) trifft sich seit Freitag in Würzburg zur Frühjahrstagung. Das Kirchenparlament, die Vertretung der mehr als 23 Millionen Protestanten in Deutschland, wird sich bis zum Sonntag beraten und Beschlüsse fassen. Dabei wird sie Themen wie Finanzen, Kirchengesetze, Flüchtlingspolitik und Sterbehilfe behandeln.
Am späten Freitagnachmittag startete die Tagung mit der Wahl des Nominierungsausschusses. Dieser schlägt am Samstag die Kandidaten für die Wahl zum neuen Präses und Vize-Präses vor. Der oder die neue Vorsitzende des Kirchenparlamentes und dessen Vertretung sollen ebenfalls am Samstag gewählt werden.
Der Hamburger Erziehungswissenschaftler Wilfried Hartmann (73) wurde am Freitag von der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) als deren Präsident wiedergewählt. Im Amt bestätigt wurde auch der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad (57) als Vorsitzender der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Zur Stellvertreterin Hartmanns wurde im ersten Wahlgang Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk aus Marktbreit (Lkr. Kitzingen) gewählt.
Das oberste Kirchenparlament wählt am Samstag seine Spitze neu. Die bisherige Präses Irmgard Schwaetzer (73) will für sechs weitere Jahre kandidieren. Vor eineinhalb Jahren war die frühere FDP-Politikerin in das Amt nachgerückt. Erwartet wird, dass Schwaetzer das Amt fortführt. Die EKD ist die Dachorganisation der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland mit rund 23,4 Millionen Mitgliedern. Zwar sind die Landeskirchen selbstständig, die EKD aber kann wichtiger Kurs- und Impulsgeber sein.