Schon früh beginnt mein Tag: Mein Handy reißt mich aus dem Schlaf – eine SMS, und das um kurz vor sieben. Im Halbschlaf lese ich die Kunde: Der sonst so grüne Bus, mit dem ich eigentlich reisen sollte, wird durch einen silbernen Ersatzbus ersetzt. Also doch nicht der angekündigte Luxus, kein kostenloses WLAN, keine Steckdosen.
Kurz nach elf – verzweifelt suche ich am Bahnhof in Würzburg nach meinem Bus. In meiner Not frage ich einen Bahn-Mitarbeiter: „Immer geradeaus die Straße entlang, die stehen auf der linken Straßenseite." Fünf Minuten vor der Abfahrt erreiche ich die Haltestelle meines Fernbusses. Nichts zu sehen außer eine kleine Traube von Menschen.
Um 11.20 Uhr fährt der Bus vor. Nun geht alles sehr schnell. Einige der Reisenden verlassen den Bus. Die Anderen müssen ihre Koffer selbst in den Bus hieven, während der Busfahrer mithilfe seines Smartphones seine Kundschaft einchecken lässt. Gut gefüllt macht sich der Bus auf nach Frankfurt. Mit einer Durchsage stellt sich der Busfahrer Horst bei seinen Fahrgästen vor und entschuldigt sich, dass es sich nicht um den üblichen Bus handelt. Auffällig ist, dass sich kaum ein Passagier mit seinem Nebenmann unterhält. Knapp eineinhalb Stunden dauert die Fahrt.
In Frankfurt angekommen, treffe ich Nele, eine junge Studentin aus Würzburg. Für sie ist Frankfurt nur ein Zwischenstopp: „Ich nehme den nächsten Bus nach Münster“. Weiter verrät sie: „Mit Mitfahrgelegenheiten fahre ich eigentlich günstiger, aber diese Woche war einfach nichts für mich dabei."
Für einen reibungslosen Ablauf vor Ort an der Bushaltestelle sorgen beim Unternehmen MeinFernbus grün gekleidete Servicekräfte. Sie unterstützen den Busfahrer und beantworten Fragen von Kunden. Sebastian arbeitet seit Anfang der Woche in Frankfurt. Normalerweise sitze er in der Firmenzentrale in Berlin. „Aber ich mag es, auch mal vor Ort zu sein“, erklärt er. Ich frage, wieso der reguläre Fernbus heute auf beiden Strecken ersetzt wurde. „Es kommt ab und zu vor, dass irgendwas mit der Technik nicht stimmt und dann ist es besser den Bus in die Werkstatt zu bringen, denn die Sicherheit hat Vorrang.“
Bevor es wieder zurück nach Würzburg geht, unterhalte ich mich mit Sylvia, einer passionierten Fernbusliebhaberin aus Frankfurt. „Ich fahre fast jedes Wochenende in die Ecke Luxemburg/Trier. Das klappt immer super. Ich hatte bisher keine Probleme“, erzählt sie. Mittlerweile ist auch mein Bus eingetroffen. Ich bin die Letzte, die einsteigt.
Am Steuer sitzt wieder Busfahrer Horst. „Ich fahre seit 33 Jahren Bus und bin seit April letzten Jahres bei MeinFernbus dabei“, erzählt er bei einem kurzen Gespräch vor der Abfahrt. Ob es bisher zu Kuriositäten während seiner Fahrten gekommen sei? „Nein“, lautet seine knappe Antwort. Draußen ist es dunkel geworden. Ich setze meine Kopfhörer auf, setze mich, schließe die Augen und entspanne. Insgesamt kostet mich die Fahrt zwölf Euro. Mit der Bahn absolut unmöglich.
Gelegentlich fahre ich aber auch mit anderen Unternehmen, mit www.checkmybus.de finde ich manchmal auch günstigere