Ob Bombendrohungen oder riskante Kletteraktionen auf Baukräne: Rücken Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst aus, entstehen Kosten. Nicht immer bleibt der Steuerzahler darauf sitzen.
Zur Höhe der vermutlichen Gesamtkosten durch den Drohanruf in Mannheim können die Ermittler am Freitag noch nichts sagen.
Veranstalter, Rettungs- und Polizeikräfte müssen ihre Aufwendungen zunächst selbst stemmen. Bei einem Fall wie „Germany's next Topmodel“, wo Tausende Euro Kosten durch die Ankündigung einer Straftat zusätzlich entstanden sind, kann die Täterin allerdings zur Zahlung der entstandenen Kosten herangezogen werden. Voraussetzung ist eine rechtskräftige Verurteilung in einem Strafverfahren. Zivilpersonen, zu denen im juristischen Sinne auch der Veranstalter gehört, können ihre Kosten zivilrechtlich einfordern. Feuerwehren und die Polizei dürfen sogar einen Kostenbescheid verschicken. Die Kosten eines Gerichtsverfahrens können zusätzlich auf Straftäter zukommen.
Über die Rufnummer, die nicht selten innerhalb weniger Minuten gefunden werden kann. „Die Nummer lässt sich in der Regel unmittelbar ermitteln“, sagt ein Telekom-Sprecher in Bonn. Nötig sei eine Analyse der Verbindungsdaten. „Wir haben spezielle Teams, die sich um solche Anfragen von Sicherheitsbehörden kümmern und entsprechend geschult sind.“
Nein, für die Datenermittlung ist grundsätzlich eine richterliche Anordnung nötig. „Bei Gefahr im Verzug kann die Anordnung auch durch die Staatsanwaltschaft erfolgen, bedarf dann aber einer richterlichen Bestätigung“, erklärt der Telekom-Sprecher. Die Telekom etwa – das größte europäische Telekommunikationsunternehmen – speichert Verbindungsdaten für einige Tage für betriebliche Abläufe. Die eingesetzten Beamten beim Abbruch der TV-Show haben nach Polizeiangaben bei mehreren Telekommunikationsfirmen angefragt, um die Nummer zu ermitteln, von der die Frau angerufen hat.