Bei der „Fastnacht in Franken“ zogen sie im Februar als „Die Schöne und das Biest“ alle Blicke auf sich – nun entern CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt und seine Parteikollegin Dorothee Bär auch die bundespolitische Bühne: Der 43-Jährige aus Peißenberg wird neuer Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur, seine bisherige Stellvertreterin, die 35-jährige Bär aus dem unterfränkischen Ebelsbach (Lkr. Haßberge), folgt ihm ins Kabinett als Parlamentarische Staatssekretärin.
Die Politikwissenschaftlerin, Mutter von drei Kindern, gilt in der CSU längst als Vorzeigefrau für digitale Themen. Anders als Dobrindt nutzt die Bundestagsabgeordnete die sozialen Netzwerke professionell, sie übernimmt die neue Aufgabe„mit einer riesigen Freude, weil Netzpolitik eines meiner Steckenpferde ist“.
Von ihrer Berufung habe sie am Samstag erfahren. Für Horst Seehofer, so Bär, sei das neu geschmiedete Ressort „ein Superministerium“. Der CSU-Chef halte die digitale Infrastruktur „für das Zukunftsthema überhaupt“. Ein Machtverlust für die CSU sei die Ressortverteilung nicht: „Wer, wenn nicht die CSU, soll denn Politik für die bäuerliche Landwirtschaft machen?“, fragt sie. Mehr Stress durch die neue Aufgabe fürchtet Dorothee Bär nicht: „Ich kann nicht mehr Zeit investieren, auch als Staatssekretärin wird der Tag nur 24 Stunden haben.“
Maria Böhmer (CDU): Die 63-Jährige, bisher Migrations-Staatsministerin, wird Staatsministerin bei der Kanzlerin.
Helge Braun (CDU): Der 41-Jährige, bisher Staatssekretär im Bildungsministerium, wird Staatsminister im Kanzleramt und ist dort zuständig für die Bund-Länder-Koordination.
Monika Grütters (CDU): Die 51-Jährige aus Münster wird Staatsministerin im Kanzleramt und ist dort zuständig für Kultur und Medien.
Aydan Özoguz (SPD): Die 46-Jährige aus Hamburg wird Staatsministerin für Migration. Sie ist die erste Frau mit türkischen Wurzeln im Bundeskabinett. Die deutsche Staatsbürgerschaft hat Özoguz 1989 angenommen, dem Bundestag gehört sie seit 2009 an.
Michael Roth (SPD): Der 43-jährige Abgeordnete aus Hessen wird Staatsminister im Auswärtigen Amt.
Jörg Asmussen (47): Das bisherige Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) wird Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium.
Gerd Billen (58): Der Chef der Verbraucherzentrale Bundesverband, wird Staatssekretär im Justiz- und Verbraucherschutzministerium.
Jochen Flasbarth (51): Der Präsident des Umweltbundesamtes geht als Staatssekretär ins Umweltministerium.
Ganz einfach: Das ist die geballte Kompetenz aus Bayern in Berlin;-)