Das Syndikat der Criminale hat ganze Arbeit geleistet. Gerade 2014 feiert das Großraum-Literatur-Festival erneut einen Rekord: Es wird sich heuer fünf Tage lang über Franken hermachen und knapp 300 Autoren vor allem nach Nürnberg und Fürth schicken. „Das ist sehr beeindruckend“, sagt Andreas Radlmaier vom Nürnberger Kulturreferat. „Vor allem wenn man weiß, dass wir nur 220 von ihnen eine honorierte Lesung anbieten können.“
Criminale 2014, das sind Lesungen, Musik, Begegnungen, Sonderveranstaltungen, Rahmenprogramm. Fünf Tage dauert der Überfall, von Mittwoch, dem 21. Mai bis zum darauf folgenden Sonntag.
Namhafte Autoren zu Gast
Was ist das, diese „Criminale“? Das „Syndikat“ nennt sich die organisierte Weltmacht deutschsprachiger Kriminalliteratur-Autoren. Seit 1985 hat man sich zusammengetan, mit dem Ziel, diese lang unterschätzte Literatursparte zu fördern. Die Organisatoren der jährlich stattfindenden „Criminale“ schreiben lediglich ihre Mitglieder an, insgesamt etwa 800. Sie sind alle eingeladen, mitzumachen. Wer zusagt, wohnt in einem Hotel am Criminale-Ort. Anreise, Kost und Logis zahlt jeder selbst. Als Gegenwert erhält der Autor eine zugesagte Lesung, zum Honorar von 250 Euro. Als Zugabe gibt es unter anderem Autorenfortbildungen, Workshops und Führungen.
Für Lesungen geben sich Großdichter wie etwa Friedrich Ani, Robert Hültner, Bernhard Aichner, der in Berlin lebende Nürnberger Oliver Bottini, Nina George, Ella Danz, Sebastian Fitzek liest mit Liveband aus „Noah“, Ursula Poznanski aus Wien, Wilsberg-Autor Jürgen Kehrer – insgesamt 220 Autoren die Ehre. Die andern kommen zum Spaß, ohne offizielles Mandat.
Umfangreiches Programm
Im Rahmenprogramm ist etwa das vielfach preisgekrönte Hörspiel „Tannöd“ zu erleben, die Autorin Andrea Maria Schenkel ist selbstredend dabei. „Schwarm“-Autor Frank Schätzing hält die Laudatio der Abschlussveranstaltung „Tango Criminale“, bei der Friedrich-Glauser-Literaturpreise vergeben werden. Und der Schauspieler Miroslav Nemec – bekannt als Tatortermittler Ivo Batic – lässt Altmeister Glausers legendären „Wachtmeister Studer“ und „Sherlock Holmes“ auferstehen.
Dass die Criminale heuer nach Franken kam, ist jedoch Zufall: Ursprünglich galt die Criminale bis 2020 als vergeben – erst als Rosenheim als Austragungsort absprang, kam das Angebot nach Nürnberg und wurde – recht kurzfristig – angenommen.
Das Programm der Criminale und die Rahmenveranstaltungen unter