LOHR
Bosch Rexroth will kräftig Stellen abbauen
Paukenschlag am Mittwoch in Lohr (Lkr. Main-Spessart): Bosch Rexroth kündigte an, im Rahmen eines „Effizienzprogrammes“ deutschlandweit 580 Arbeitsplätze und davon 520 in Lohr bis Ende 2016 abzubauen. Betroffen sind vornehmlich Stellen in der zentralen Verwaltung. Die personelle „Anpassung“ solle sozialverträglich ohne betriebsbedingte Kündigungen bewerkstelligt werden, wie Rexroth-Manager Holger von Hebel in einem Pressegespräch erläuterte.
Am Mittwochnachmittag wurden die Mitarbeiter über die Pläne in Kenntnis gesetzt. Der Stellenabbau konzentriert sich besonders auf Lohr und macht bezogen auf gut 6000 Mitarbeiter fast zehn Prozent aus. Nach Stellenverlusten beim Aggregatebau soll nun mit diesem weiteren Schritt für die Mitarbeiter das Gröbste überstanden sein, so der Tenor aus der Rexroth-Führungsetage. „Danach sehen wir uns nachhaltig wettbewerbsfähig aufgestellt“, sagte von Hebel, kaufmännischer Leiter des Geschäftsbereiches Industrial Applications bei Rexroth, und er bekräftigte: „An der zentralen Rolle des Standortes Lohr wird sich nichts ändern.“
Rexroth beschäftigt weltweit rund 36 500 Mitarbeiter und deutschlandweit 18 900. Nach einem 13-prozentigen Umsatzeinbruch von 2012 auf 2013 auf 5,7 Milliarden Euro soll es heuer besser laufen, denn „wir wachsen gegenüber dem Vorjahr wieder“. Probleme gebe es nun „nur noch“ in der Gießerei mit aktuell 650 Beschäftigten. Im ersten Halbjahr 2015 könnte ein Vorschlag für die Gießerei auf den Tisch kommen, wobei von Hebel weiteren Personalabbau für möglich hält. Der Manager versicherte, es werde „kein Dauerkürzungsprogramm“ geben: „Wir wissen um unsere Verantwortung.“
Den 580 Mitarbeitern, deren Stellen in Verwaltung, Controlling und Marketing wegfallen sollen, möchte Rexroth drei Möglichkeiten anbieten: Vorruhestand, Versetzung innerhalb von Rexroth oder Bosch oder Abfindungszahlungen. 150 der wegfallenden Stellen liegen außerhalb der Zentralverwaltung und betreffen Verwaltungstätigkeit auch in Fertigungsbereichen. „Das wird ein schmerzvoller Weg“, meinte von Hebel, er solle fair und transparent beschritten werden „mit dem klaren Ziel, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden“. Über Personalfluktuation und Kurzarbeit sei das strukturelle Problem aber nicht behebbar gewesen. Betroffen vom Stellenabbau seien auch Mitarbeiter aus der Managementebene, so von Hebel.
Für die Umsetzung der Pläne benötigt das Unternehmen auch den Betriebsrat. In einer ersten Stellungnahme sagte Thomas Nischalke, stellvertretender Rexroth-Betriebsratsvorsitzender: „Ich bin nicht wirklich überrascht.“ Zwar habe auch er die Zahlen erst jetzt bekommen, mit einem solchen Schritt der Betriebsleitung aber gerechnet. Allerdings sei der Abbau von 520 Stellen in Lohr „nicht unerheblich“.
Betriebsratsintern werde nun beraten, wie damit umzugehen sei. Nischalke möchte die zweijährige Umstrukturierungsphase „konstruktiv begleiten, wenn es sinnvoll ist“. Es gehe darum, dass die Arbeit nicht bloß auf das verbliebene Personal verlagert werde. Die einzelnen Mitarbeiter müssten nicht wegen „persönlicher Mängel“ gehen, sondern weil Rexroth den zu sehr zentralisierten Verwaltungsbereich verschlanken und flexibler gestalten möchte, so von Hebel. So seien die Wettbewerber im asiatischen Raum, aber auch in Europa agil und schnell, während insbesondere die Verwaltungsstrukturen bei Rexroth noch zu komplex seien. Brauche Rexroth eine Woche für ein Angebot, machten andere das viel rascher.
„Wir sind zu langsam“, so von Hebel. Der kaufmännische Chef gab deswegen die Marschrichtung aus: „Wir wollen die Wettbewerber wieder überholen.“ So verspricht er sich Erfolge bei Großkunden und im Bereich der industriellen Hydraulik, die bei Rexroth den Löwenanteil ausmache. Zudem habe Rexroth neue Produkte in der Pipeline speziell im Bereich der Fabrikautomation.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Themen & Autoren / Autorinnen
Die Anzahl der Kontrollebenen wächst, ebenso die notwendigen Kontroller. Die echten Macher, Produzierer nehmen ab. Manager kommen und gehen mit goldenem Handschlag, bekommen noch extra Boni, damit sie, die Spitzenverdiener, im Ruhestand angemessen leben können. Bosch Philosophie? Bosch Rexroth ist eben keine Bosch Firma, die millionenfach Einspritzpumpen herstellen kann. Funktioniert daher auch anders. Kundennähe und flexible Lösungen sind gefragt und das schnellstmöglich. Ist das nun sogar dem Bosch Vorstand klar geworden? Gratulation. Leider hat Bosch Rexroth in den letzten 20 Jahren auch keine wirklichen Highlights auf den Markt gebracht.
Hat viele Produkte, die nicht einmaleinheitliche Schnittstellen haben. usw. usw.
Bin nur gespannt was der goße Bosch Konzern macht, wenn die traditionelle Automobilbranche auf e-Mobilität umsteigt, dann sind viele Massenhersteller bei Bosch abwicklungs bedroht!.
Das Problem dabei: niemand in Lohr kennt die wirklich. Nicht einmal Führungskräfte können darüber was sagen oder kennen die letzen (auch sie betreffenden!) Äußerungen des Herrn Denner.
BPS würde auch bei Rexroth hervorragend funktionieren...denn es kennt auch eine Werkbankfertigung. Rexroth müsste es nur durchgängig und konsequent anwenden. Aber das würde auch so manchen Managerposten in Frage stellen und abschaffen.....
Rexroth trennt ein Verfahren in vier verschiedene Zuständigkeitsebenen auf, weil jeder Bereich auf sein Gebiet besteht. Bosch erlaubt ausdrücklich die Zusammenlegung oder Weiterdelegation, eben damit die Wege kurz bleiben. Das ist auch Teil der Bosch Philosophie......interessiert in Lohr nur keinen. Deswegen gehts auch schief....
Und stellt euch mal vor, es gäbe bei Rexroth kein Gegeneinander von Bereichsleitern mehr.
Es wird laufen wie die letzten 25 Jahre auch: es trifft die falschen Mitarbeiter/Positionen und die Abfindungsangebote werden den ein oder anderen Top-Mitarbeiter zu einem Firmenwechsel verführen, hauptsache endlich raus aus dem Rexrothsumpf...
Nur, Rexroth weigert sich diese auch zu nutzen. Bei Rexroth arbeitet man gegeneinander statt miteinander. Kompetenzgerangel statt Zusammenarbeit.
Selbst der Wachschutz schüttelt den Kopf über die Rexroth-Methoden, die es nirgendwo anders in dieser Lächerlichkeit gibt...
in einen Standort investieren, der nur Kosten verursacht. Ohne Verwaltung, Entwicklung und Controlling keine Zukunft. Zschüss
kostet Stunden und läßt sich auf Dauer keine Großunternehmen gefallen.
/Ironie aus.