Das erste medienwirksame Echo erhielt Professor Uwe Kamenz (FH Dortmund) mit seiner These, SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier habe in seiner Doktorarbeit abgeschrieben.
Dies habe eine Überprüfung durch ein von ihm entwickeltes Computerprogramm ergeben. „63 Prozent Gesamtplagiatswahrscheinlichkeit“ habe der Rechner nach Prüfung der Dissertation ausgespuckt, und Kamenz, so schreibt er auf seiner Homepage, möchte nicht weniger als ein „plagiatfreies Deutschland“. Seit CSU-Hoffnungsträger Karl-Theodor zu Guttenberg 2011 über abgeschriebene Passagen in seiner Doktorarbeit gestolpert ist, ist die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert.
Während Steinmeier die Vorwürfe als „absurd“ konterte und seinerseits die Universität Gießen gebeten hat, die juristische Dissertation „Bürger ohne Obdach“ zu überprüfen, ist nun auch die unterfränkische CSU-Politikerin Anja Weisgerber unversehens in das Fadenkreuz von Uwe Kamenz geraten.
Die frisch gewählte Bundestagsabgeordnete aus Schwebheim (Lkr. Schweinfurt) hatte bereits 2011 ihre Doktorarbeit im Fach Jura Uwe Kamenz freiwillig zur Prüfung angeboten in dem Bewusstsein, „dass sie den wissenschaftlichen Standards entspricht und einwandfrei ist“. Ihr Gefühl wurde bestätigt: Unsere Redaktion berichtete am 5. Dezember 2011 über das Ergebnis von Uwe Kamenz. Sein Fazit: „Die Arbeit ist wasserdicht.“
Nun hat er Weisgerbers Dissertation offenbar durch sein neues Prüfprogramm geschickt und der Aschaffenburger Zeitung „Main-Echo“ gesagt: „Auch Anja Weisgerbers Promotion – 2002 an der Universität Würzburg abgeschlossen – galt bisher als in Ordnung. Aber im Moment deutet einiges darauf hin, dass es ein Plagiat sein könnte. Sicher weiß ich das aber erst in ein paar Wochen.“
Die Politikerin, die derzeit ihre Tätigkeit als Europaabgeordnete beendet und in den Berliner Bundestag einzieht, zeigte sich gegenüber unserer Redaktion geschockt und verärgert: „So eine Äußerung grenzt an Rufmord. Die Art und Weise, wie Herr Kamenz mich ohne begründeten Verdacht in der Öffentlichkeit diskreditiert und meinen Ruf nachhaltig schädigt, verletzt mich sehr. Alle knapp 2400 Fußnoten in meiner Arbeit habe ich vor Veröffentlichung sorgfältig geprüft.“
Auf schriftliche Nachfrage unserer Redaktion antwortete Uwe Kamenz, dass er keine Stellung beziehe, da er von der Zeitung „bewusst falsch wiedergegeben worden“ sei. Eine Version, die das „Main-Echo“ zurückweist. Uns liegt der Schriftverkehr vor, in dem Uwe Kamenz das Interview autorisiert und seine Zitate freigegeben hat. Auf mehrfache „Main-Post“-Nachfragen antwortete der Professor anschließend nicht mehr.
Allerdings äußerte sich der Politikwissenschaftler Hajo Funke (Berlin) zu dem Verfahren, in dem Kamenz „bewusst mit einer nicht bekannt gegebenen Formel arbeitet“, so Funke. Über die Doktorarbeit von Steinmeier gab es einen Prüfbericht von Kamenz, den Funke studiert und der ihn entsetzt hat: „So eine Arbeit hätte ich nicht mal von einem Studenten im ersten Semester angenommen.“ Es sei darin eine „chaotische und falsche Zuordnung von Belegzitaten vorgenommen worden“, Funke spricht gar von „Schlamperei“ und einer „nichtwissenschaftlichen Arbeit“. Nichts werde belegt, nichts begründet, und mit seinem „verheerenden Gesamturteil versucht er, einen öffentlichkeitswirksamen Effekt herzustellen“. Der Schluss von Kamenz, deshalb einen Doktortitel aberkennen zu wollen, „ist willkürlich, ehrabschneidend und ich würde sogar sagen: auch strafwürdig“. Er fordert Kamenz auf, „das gesamte Verfahren sofort zu beenden, weil damit Doktorarbeiten nicht angemessen eingeschätzt und bewertet werden können“. Einer „fairen Wissenschaftskultur sind solche absurden Methoden völlig abträglich“.
Man soll ja niemandem etwas Böses wünschen - aber ich glaube, ich würde es wenig bedauern, wenn sich statt "63% Plagiatswahrscheinlichkeit" die 37% Nicht-Plagiatswahrscheinlichkeit herausstellen und der Herr Professor samt seinem umwerfenden System ein bisschen wg. übler Nachrede verurteilt und zu Schadenersatz verknackt wird, denn diese Art des öffentlichen Werfens mit Dreck auf Verdacht ist euphemistisch ausgedrückt unwissenschaftlich/ unprofessionell.
Apropos: ich sehe angesichts des bei uns üblichen Systems zur Leistungsbeurteilung von Akademikern durchaus eine gewisse Wahrscheinlichkeit als gegeben, dass der Herr Professor Glück gehabt hat, ein solcher überhaupt werden zu können, weil er bei einer anderen Prüfer-Konstellation möglicherweise so schlechte Noten bekommen hätte, dass er heute (z. B.) Taxi fahren und von einer akademischen Karriere nur träumen könnte.
Sicher ist es gut wenn man aufgrund vergangener Vorkommnisse Doktorarbeiten kritisch betrachtet und im Falle des Falls erneut unter die Lupe nimmt.
Wenn aber der gleiche Professor die Arbeit erst als einwandfrei bezeichnet und sie zwei Jahre später als mögliches Plagiat betitelt dann darf doch eher an der Urteilsfähigkeit des Herrn Kamenz gezweifelt werden - erst recht wenn ihm selbst unterstellt wird "nichtwissenschaftlich" zu arbeiten...
Alter und neuer Kultusminister Bayerns (CSU) ??
Haushalt von 17 Milliarden € Kultus- & Wissenschafts*mini*ster CSU Ludwig Spaenle zu verfügung hat in Bayern !
Doch klar das UNI WÜ kein Eigentor gegen eigenen zukünftigen Uni_Haushalt WÜ schießt !
Muß schon unabhängig in anderen Bundesländern geprüft werden, also nicht in CSU hörigen Regierungs Sektor Bayerns !
Arme Politik CSU Regierungs hörige Mainpost bzw Medien Bayerns/ BRD etc !
Juristische Dissertation " Bürger ohne Obdach"
Eigener Weg 2014 in die USA ist, wie der ex Kriegsminister ?