Burkardroth
Zweite Kirschblüte im September
Einige Obstbäume in der Vorrhön haben begonnen zu blühen.
Bei Antje Kümmert im Garten blüht es. Eigentlich ist dies nichts Besonderes, vor allem nicht jetzt im Spätsommer. Da sorgen Sonnehut, Zinnien, Astern und Dahlien für eine wunderbare Farbenpracht. Dass jedoch ein Kirschbaum Ende August, Anfang September Blüten treibt, ist hingegen schon außergewöhnlich. "Das hatten wir noch nie", sagt die Zahlbacherin.
Auf den ersten Blick entdeckt man in der Sauerkirsche, die schon seit rund 25, 30 Jahren in Kümmerts Garten in der Straße Am Döllengraben steht, sechs, sieben Äste mit weißen Blüten. Auf den zweiten Blick werden es immer mehr.
Etliche davon sind auch schon wieder am Abblühen. Außerdem ist zu beobachten, dass die Blüten nur auf jungen Trieben sitzen. Auf älteren Ästen sucht man sie vergebens. Die Sauerkirsche hat heuer im Sommer besonders viele Früchte getragen, berichtet die 52-Jährige. "Gleich nach der Ernte haben wir dann den Baum geschnitten", fügt Antje Kümmert hinzu. Eine Erklärung für dieses spätsommerliche Blühen hat sie nicht.
Auch Norbert Gärtner kann das Phänomen nicht erklären, obwohl er sich mit Obstbäumen wirklich gut auskennt. Der über 80-Jährige hat den Verein für Gartenbau und Landespflege in Burkardroth vor 41 Jahren mitbegründet, war viele Jahre dessen Vorsitzender. Außerdem hat der Wollbacher in seinem Garten einen alten Apfelbaum stehen, auf dem er etwa 40 verschiedenen Sorten veredelt hat.
"Das der Kirschbaum jetzt blüht, ist schon außergewöhnlich", bestätigt er auf Nachfrage dieser Zeitung und verrät: Die Zahlbacher Sauerkirsche ist kein Einzelfall. "Bei meinem Neffen im Garten blüht auch ein kleiner Birnbaum ", fügt Gärtner hinzu.
Doch wer kann erklären, weshalb die Bäume in Zahlbach und Wollbach jetzt im Spätsommer Blüten treiben? Bleibt nur die Nachfrage bei der Gartenakademie an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. Dort bestätigt Hubert Siegler, LWG-Experte für Obstbau, dass es schon ungewöhnlich sei, dass Kirschbäume jetzt blühen.
"Denn die Blüten von Obstbäumen wie Apfel, Kirsche und Birne werden ab Juni für das nächste Jahr angelegt", erklärt er. Diese Blütenknospen würden eine bestimmte Menge an "Kälte" brauchen, um auszutreiben und zu erblühen.
Das sei hin und wieder bei Mandelbäumchen und Zierkirschen im November oder Dezember zu beobachten.
"Da es wohl vor drei bis vier Wochen mal eine etwas kühlere, regnerische Phase gab, haben womöglich einzelne, zuerst angelegte Blüten schon eine gewisse Kältesumme erhalten, sodass sie nun Blütenknospen austreiben und blühen", schreibt Siegler weiter. Die Wärme der letzten zwei Wochen habe ihr Übriges dazu getan.
Der Fachmann erklärt außerdem, dass dieses Verhalten meist bei Apfelbäumen zu beobachten sei. Bei Kirschen hingegen, außer bei Zierkirschen, käme das eher selten vor. Doch mit einer weiteren Sauerkirschenernte muss Antje Kümmert nicht rechnen. "Wenn, dann gibt das doch nur kleine Knubbelich", sagt sie.
"Meist entstehen aus den Blüten gar keine Früchte", weiß Experte Siegler. Schließlich müsste dafür ganz in der Nähe eine andere Kirschensorte blühen, damit über Insekten überhaupt eine Bestäubung erfolgen kann. Das wäre bei einem Apfel noch eher wahrscheinlich als bei der Kirsche, denn in der Summe gebe es mehr Apfelbäume, sowohl in den Gärten als auch in der Flur. "Sollten überhaupt junge Früchtchen entstehen, so reifen sie sicher nicht mehr aus. Sie sind wertlos, können bei kleinen Bäumchen entfernt werden, da sie diesen nur unnötige Kraft rauben", erklärt der Veitshöchheimer Fachmann.
Auf den ersten Blick entdeckt man in der Sauerkirsche, die schon seit rund 25, 30 Jahren in Kümmerts Garten in der Straße Am Döllengraben steht, sechs, sieben Äste mit weißen Blüten. Auf den zweiten Blick werden es immer mehr.
Etliche davon sind auch schon wieder am Abblühen. Außerdem ist zu beobachten, dass die Blüten nur auf jungen Trieben sitzen. Auf älteren Ästen sucht man sie vergebens. Die Sauerkirsche hat heuer im Sommer besonders viele Früchte getragen, berichtet die 52-Jährige. "Gleich nach der Ernte haben wir dann den Baum geschnitten", fügt Antje Kümmert hinzu. Eine Erklärung für dieses spätsommerliche Blühen hat sie nicht.
Auch Norbert Gärtner kann das Phänomen nicht erklären, obwohl er sich mit Obstbäumen wirklich gut auskennt. Der über 80-Jährige hat den Verein für Gartenbau und Landespflege in Burkardroth vor 41 Jahren mitbegründet, war viele Jahre dessen Vorsitzender. Außerdem hat der Wollbacher in seinem Garten einen alten Apfelbaum stehen, auf dem er etwa 40 verschiedenen Sorten veredelt hat.
"Das der Kirschbaum jetzt blüht, ist schon außergewöhnlich", bestätigt er auf Nachfrage dieser Zeitung und verrät: Die Zahlbacher Sauerkirsche ist kein Einzelfall. "Bei meinem Neffen im Garten blüht auch ein kleiner Birnbaum ", fügt Gärtner hinzu.
Doch wer kann erklären, weshalb die Bäume in Zahlbach und Wollbach jetzt im Spätsommer Blüten treiben? Bleibt nur die Nachfrage bei der Gartenakademie an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. Dort bestätigt Hubert Siegler, LWG-Experte für Obstbau, dass es schon ungewöhnlich sei, dass Kirschbäume jetzt blühen.
Spiel von Kälte und Wärme
"Denn die Blüten von Obstbäumen wie Apfel, Kirsche und Birne werden ab Juni für das nächste Jahr angelegt", erklärt er. Diese Blütenknospen würden eine bestimmte Menge an "Kälte" brauchen, um auszutreiben und zu erblühen.
Das sei hin und wieder bei Mandelbäumchen und Zierkirschen im November oder Dezember zu beobachten."Da es wohl vor drei bis vier Wochen mal eine etwas kühlere, regnerische Phase gab, haben womöglich einzelne, zuerst angelegte Blüten schon eine gewisse Kältesumme erhalten, sodass sie nun Blütenknospen austreiben und blühen", schreibt Siegler weiter. Die Wärme der letzten zwei Wochen habe ihr Übriges dazu getan.
Der Fachmann erklärt außerdem, dass dieses Verhalten meist bei Apfelbäumen zu beobachten sei. Bei Kirschen hingegen, außer bei Zierkirschen, käme das eher selten vor. Doch mit einer weiteren Sauerkirschenernte muss Antje Kümmert nicht rechnen. "Wenn, dann gibt das doch nur kleine Knubbelich", sagt sie.
"Meist entstehen aus den Blüten gar keine Früchte", weiß Experte Siegler. Schließlich müsste dafür ganz in der Nähe eine andere Kirschensorte blühen, damit über Insekten überhaupt eine Bestäubung erfolgen kann. Das wäre bei einem Apfel noch eher wahrscheinlich als bei der Kirsche, denn in der Summe gebe es mehr Apfelbäume, sowohl in den Gärten als auch in der Flur. "Sollten überhaupt junge Früchtchen entstehen, so reifen sie sicher nicht mehr aus. Sie sind wertlos, können bei kleinen Bäumchen entfernt werden, da sie diesen nur unnötige Kraft rauben", erklärt der Veitshöchheimer Fachmann.
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