Kissingens Wähler schicken Oberbürgermeister Kay Blankenburg in eine zweite Amtszeit. Der Sozialdemokrat, der vor sechs Jahren nur mit 75 Stimmen Vorsprung ins Amt gekommen war, erzielte diesmal einen für alle Beobachter überraschend klaren Sieg. Gegen Michael Heppes, den Herausforderer von der CSU, kam Blankenburg auf 6502 Stimmen. Das sind knapp 68,4 Prozent. Heppes kam nur auf 31,6 Prozent der Stimmen.
Bemerkenswert ist die Verteilung der Stärken und Schwächen beider Kandidaten über die Stadtteile. Das heißt, wenn man bei 67 und 67,7 Prozent für Blankenburg in Garitz und in der Kernstadt überhaupt von Schwächen sprechen kann. Dort, in den beiden größten Teilen der Großen Kreisstadt erzielte Heppes logischerweise mit 32 und 33 Prozent seine besten Ergebnisse.
Ähnlich stellte sich die Lage bei der Briefwahl dar. Diese wird im Übrigen immer wichtiger. Diesmal wurden 5667 von insgesamt 9508 gültigen Stimmen auf diesem Wege abgegeben. Das sind eindrucksvolle 59,6 Prozent.
Besonders weit vorne lag Blankenburg in Albertshausen und Poppenroth. Dort fuhr er diesmal 83,5 Prozent, beziehungsweise 81,4 Prozent der Stimmen ein. Ob das mit seiner Bürgerbefragung in Sachen zweites Industriegebiet dort zu tun hat? Das wäre zumindest naheliegend.
Als das Ergebnis feststand, setzten Blankenburg und Heppes bei einer Begegnung im Rathaus den fairen Umgang, den sie zuvor bereits im Wahlkampf gepflegt hatten. Blankenburg wertete das Ergebnis als einen Schub für die Erledigung der Aufgaben, die in der Stadt jetzt anstünden.
Die CSU hatte sich zwar deutlich mehr erhofft, erwies sich aber als guter Verlierer. Nicht nur Heppes, sondern auch Ortsvorsitzender Steffen Hörtler, erkannten die Niederlage an, obwohl viele von ihnen mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen gerechnet hatten.
Tendenz für den Stadtrat
Im Stadtrat werden SPD und CSU den fairen Umgang brauchen können, den sie sich jetzt gegenseitige bescheinigten. Die Verhältnisse dort dürften sich nicht so entscheidend ändern, hieß es am Sonntagabend vorsichtig zu einem Zeitpunkt als noch fünf Briefwahllokale fehlten. Die SPD könnte bei neun Sitzen bleiben, die CSU von elf auf zehn fallen. Die Grünen, so der vorläufige Stand, könnten sich auf drei Sitze verbessern. Die Freien Wähler würden drei Sitze behalten. Auch für die DBK hätte sich mit vier Sitzen nichts verändert. Die FDP bliebe mit einem Sitz weiterhin im Stadtrat vertreten.