Während die örtlichen Initiatoren der Windkraft-Idee in ihren Plänen drei Anlagen forcieren, spricht Bürgermeister Wolfgang Back inzwischen nur noch von zwei Rotoren, die sich künftig am Stellberg drehen dürfen. Es könnte also spannend werden, wenn das Bad Bockleter Ratsgremium am Dienstag, 28. Februar, in seiner Sitzung ab 19 Uhr darüber debattiert, was man dem Regionalen Planungsverband nun als Änderungswunsch mit auf den Weg gibt. Die Frist für solche Eingaben endet bekanntlich schon am 2. März.
Im Herbst 2010 gründeten Matthias und Arnold Farnung (Großenbrach) ihre Windkraftgesellschaft, im Frühjahr 2011 gesellte sich Rudi Dörfner (Aschach) dazu. Ihr erklärtes Ziel war es, im Markt vier Windräder zu bauen. Die Auswahl an windhöffigen Standorten war klein. Der Großteil der Marktgemeinde befindet sich nämlich innerhalb der Grenzen des Naturparks Rhön – und dort ist Windkraft verboten.
Auf der Bockleter Höhe hinter der Biogasanlage gibt es jedoch ein größeres Areal, das für solche Anlagen geeignet erschien. Die Energiegesellschafter gingen an die Planung von vier Windrädern. Man teilte sich die Kosten, zum Beispiel für das faunistische Gutachten, den landschaftspflegerischen Begleitplan und das Schall- und Schatten-Gutachten.
Lärm und Schatten befürchtet
Weil eines der Windräder nur 600 Meter von der Wohnbebauung entfernt geplant war, kamen die Initiatoren mit der Gemeinde überein, dieses Rad vom Plan zu streichen. Etwa vor zwei Monaten wurden die neuen Pläne an die Gemeinde weitergegeben. Dann waren auch die entsprechenden Gutachten erstellt, die Bauanträge wurden vorbereitet und im Januar 2012 beim Landratsamt zur Genehmigung eingereicht.
Dass es jetzt nur noch zwei Windkraftanlagen am Stellberg geben soll, erfuhr Farnung nun aus der Zeitung, sagte er auf Anfrage. Bürgermeister Back erklärte im Gespräch mit der Main-Post, die Kommune habe eine Eingabe beim Regionalen Planungsverband gemacht. Von dort sei vor zwei Wochen ein neuer Bockleter Teilplan zurückgekommen, der nur noch zwei Windräder vorsieht.
Nach dem Winderlass der Staatsregierung vom Dezember 2011 dürfen Windräder in Kurorten erst 1000 Meter von der Wohnbebauung entfernt aufgestellt werden, erklärt Back. Eine der drei geplanten Anlagen ist jedoch nur 915 Meter von der Siedlung entfernt. Der Bürgermeister befürchtet aber, dass eigentlich von allen Rotoren zu viel Lärm und hoher Schattenwurf ausgeht.
Farnung beruhigt: Ein Gutachten belegt, dass einige Häuser für eine halbe Stunde täglich Schatten haben. Sollte es mehr sein, wird das Rad automatisch abgeschaltet. Im Kurpark sei kein Schattenwurf zu sehen. Was die Emissionen angeht, ist laut Farnung, wenn überhaupt, höchstens das Singen wie von einem leisen Kühlschrank zu hören.