Einst die Heimat bedeutender Dichter und Denker, beherbergt Schloss Greifenstein heute vor allem Fledermäuse. Das Schloss liegt seit 1938 im Gebiet des Truppenübungsplatzes Hammelburg und ist normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Wer dennoch Einblicke in das frühere Leben im Schloss Greifenstein erhalten will, hat nun in der Ausstellung „Dichter, Denker, Dachbodenbewohner“ dazu die Chance. Die Schau gastiert vom 3. Juli bis 28. August im Lichthof des Landratsamtes Bad Kissingen .
Kooperationsprojekt
„Ich freue mich sehr, dass die Ausstellung hier bei uns zu sehen ist. Als Kooperationsprojekt zwischen dem Hammelburger Museum Herrenmühle und der Regionalausstellung der Bundeswehr am Standort Hammelburg zeigt sie, wie gute Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Kommunen vor Ort gelingen kann“, sagt Landrat Thomas Bold . „Genau diesen Ansatz verfolgten wir mit dem Konversionsmanagement, das der Landkreis bis ins Jahr 2020 zur Unterstützung der Konversionskommunen in Hammelburg und Wildflecken bereitgestellt hat. Nicht zuletzt bietet die Ausstellung der Öffentlichkeit Informationen zum Schloss Greifenstein , die sonst nur schwer zugänglich sind.“
Quasi ein Schillerschloss
Der Erbauer von Schloss Greifenstein wird in der Ausstellung ebenso vorgestellt wie Emilie von Gleichen-Rußwurm, die jüngste Tochter des großen deutschen Dichters Friedrich Schiller . Diese richtete ein Museum auf Schloss Greifenstein ein, um die Erinnerung an ihren Vater aufrecht zu erhalten. So wurde Schloss Greifenstein quasi zum „Schillerschloss in Unterfranken“.
Auch Emilie von Gleichen-Rußwurms Nachkommen, der Impressionist Ludwig von Gleichen-Rußwurm und der Schriftsteller Alexander von Gleichen-Rußwurm, haben ihren Platz in der Ausstellung , ebenso wie die Geschwister Glöckner, die von ihrer Kinderzeit im Schloss nach dem Krieg erzählen. Was dort aktuell los ist, darf natürlich auch nicht fehlen.
Führungen im Juli
Elfriede Böck (Museum Herrenmühle Hammelburg) und Christoph Joa (Regionalausstellung der Bundeswehr am Standort Hammelburg) waren maßgeblich an Konzeption und Erstellung der Ausstellung beteiligt. Sie bieten an zwei Terminen jeweils rund halbstündige Führungen durch die Ausstellung an, und zwar am Dienstag, 11. Juli, 11.30 Uhr, sowie am Donnerstag, 27. Juli, 15 Uhr. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 20 Personen begrenzt, um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 0971/ 801 51 51 oder per E-Mail an kultur@kg.de oder unter kultur-kg.de/greifenstein.
Die Ausstellung ist bis 28. August im Lichthof des Kissinger Landratsamtes zu sehen, und zwar montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, montags bis mittwochs von 14 bis 16 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 17 Uhr. An gesetzlichen Feiertagen ist geschlossen. Der Eintritt ist frei. red