Während Bund und Land über den Digitalpakt Schule streiten und damit Fördergelder auf Eis liegen, stellt der Freistaat Bayern Zuschüsse für den Ausbau der Schul-Infrastruktur in Aussicht. Für das Kommunalinvestitionsprogramm hatte der Landkreis gleich zwei Projekte an der Berufsschule eingereicht, eines wurde bewilligt: Für 1,42 Millionen Euro soll ein Teil der Fenster und der Böden ausgetauscht werden, 900 000 Euro kommen aus München. Weitere 450 000 Euro erhofft sich der Landkreis für den Anschluss seiner Schulen ans Glasfaser-Netz.
Die Berufsschule, die drei Realschulen und die vier Gymnasien sollen für jeweils 55 000 Euro einen Glasfaser-Anschluss erhalten, bei den beiden Standorten der Saaletalschule in Bad Kissingen und Hammelburg rechnet die Bauabteilung mit Kosten von jeweils 27 500 Euro. Macht zusammen 495 000 Euro an Ausgaben, der Landkreis müsste also noch 45 000 Euro selbst tragen. Wann gebaut wird, ist noch offen: "Wir warten auf Auskünfte von den Telekommunikationsunternehmen, wo wir anschließen können", berichtet Andreas Fuchs.
Im Bereich Bauunterhalt sind für die vier Gymnasien insgesamt 71 000 Euro für die Ausstattung mit WLAN eingeplant. Insgesamt investiert der Landkreis heuer mehr als 600 000 Euro in die Informationstechnologie an den kreiseigenen Schulen, das ist doppelt so viel wie 2018. Die Hälfte der Summe entfällt auf das Projekt "Digitales Klassenzimmer", für das der Landkreis ebenfalls auf Förderung hofft. Die Wunschliste der Schulen reicht von neuen großen Fernsehgeräten über Beamer und neue Rechner bis zur Software. Der Kulturausschuss legte fest, dass alle Beschaffungen am pädagogischen Konzept der Schule auszurichten sind.
Schäden an den Fenstern
Bei der Berufsschule hatte der Landkreis eigentlich auf Zuschüsse für die Sanierung der Gebäudeteile A bis D gehofft. Bewilligt wurden dann aber nur der günstigere Teil in C und D. Weil allerdings die Schäden im Eingangsbereich und an der Nordwest-Fassade am größten sind, verhandelte der Kreis nach: Der Zuschuss bleibt zwar bei 900 000 Euro, aber er darf auch für den anderen Bereich benutzt werden. "Wir bekommen jetzt zwar keine 90 Prozent, aber das ist eine ordentliche Förderung ", freute sich Landrat Thomas Bold ( CSU ).
Architekt Reinhard Seufert stellte die konkreten Pläne vor: Obwohl die Berufsschule erst 1983 bis 1986 gebaut wurde, seien die Weichholz-Fenster in einem schlechten Zustand. Der größte Teil rund um den Haupteingang in Richtung Westen wird ausgetauscht. Zum Teil seien aber auch bauliche Veränderungen geplant: Bisher ist ein Teil des Erdgeschosses etwa mit einer schrägen Glasscheibe überdacht, dort soll in Zukunft eine gedämmte Decke mit Blechdach dafür sorgen, dass das Wasser besser abläuft.
Alle neuen Fenster sind außen mit Aluminium versehen, laut Seufert werde es deshalb auch einen optischen Unterschied zwischen den einzelnen Bauteilen der Berufsschule geben. "Wir machen jetzt die Fenster, die am dringlichsten sind", sagte Landrat Bold dazu, und: "Den Rest werden wir dann wohl auch bald nach diesem Muster machen müssen, aber halt ohne Förderung ."
Wegen der Brüstungskanäle und des Sichtmauerwerks müssen alle Fenster von außen gewechselt werden, was zu Änderungen am Wärmeverbundsystem führt. Zudem schlug Seufert vor, die alten Raffstore zu ersetzen. Ein Teil der Linoleum-Böden soll durch einen Enomerbelag, der Nadelfilz in der Verwaltung durch Kugelgarnbelag ersetzt werden. Die Arbeiten sollen vor allem in den Ferien über die Bühne gehen, Beginn ist in den Pfingstferien 2019. Das Projekt könne sich aber bis Jahresende 2020 hinziehen.