Münnerstadt
Zurück zu Martin Luther
Studierende am BBZ haben ein Stück aufgeführt, bei dem es mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit geht.
Die Idee, mittels Zeitmaschine in die Vergangenheit oder auch Zukunft zu reisen, ist nicht ganz neu. Studierende der Fachakademie für Sozialpädagogik am BBZ (Berufsbildungszentrum) haben anlässlich des Lutherjahres in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche Münnerstadt ein Theaterstück inszeniert, in dem die Zuschauer mittels einer solchen Zeitmaschine 500 Jahre zurückversetzt wurden in die Zeit des Reformators Martin Luther und sein Wirken in Münnerstadt. Die Vorlage dazu hat der frühere evangelische Pfarrer Joachim Pennig geliefert.
Die zukünftigen Erzieherinnen haben sich auch als Schauspielerinnen bestens bewährt. Sie schafften es, Schüler der Mittelschule Münnerstadt und der Realschule Brückenau sowie Studierende des eigenen BBZ in die Zeit zurück zu versetzen, als in Wittenberg Martin Luther wirkte und seine Ideen auch Münnerstadt auf höchst fruchtbaren Boden fielen.
Seit Beginn des Schuljahres probten sie unter der Leitung der Musikpädagogin Jennifer Schneidawind und opferten dafür auch an schulfreien Samstagen ihre Zeit. Schulleiter Harry Koch dankte außerdem dem Heimatsspiel-Verein, der einige Kostüme zur Verfügung stellte.
"Uns geht es heute auch um Martin Luthers Wirken und wie es damals in Münnerstadt war" kündigte Jennifer Schneidawind den jungen Zuhörer an und fragte erst einmal ab, was sie eigentlich über den Reformator wissen. "Er war Mönch", "Professor an der Uni", "er war auch Ehemann", "er hat die Thesen angeschlagen" bekam sie zur Antwort. Wie viele Thesen? zehn war die erste Antwort, 95 die zweite (richtige). Dann wurde es Zeit für die Erfinderin der Mürschter Zeitmaschine, eine Oma mit echt antiker Kittelschürze. Sie schickte ihre beiden jungen Enkelinnen mit einer Maschine, einer mit Silberfolie bezogenen Schachtel, ein halbes Jahrtausend zurück zuerst nach Wittenberg, ins Haus von Martin Luther. "Reformation, das kommt doch bestimmt von Reformhaus", wussten die beiden Damen und "der hat den Papst nicht gemocht und der Papst ihn auch nicht."
Als Philipp Melanchthon Martin Luther die Botschaft überbrachte, dass die Pest immer näher rückte, fragte eine der Zeitreisenden "warum hat er keine SMS geschickt oder eine App?" Wir wissen es, sowas gab es zu Luthers Zeiten nicht. Dann aber ging es nach Münnerstadt, zu Silvester von Schaumberg und seinem Sohn Karl. Damals hatte sich das Städtchen weitgehend der Reformation angeschlossen. "Der Papst hält weltfremde Reden", meinte Silvester, und sein Sohn Karl wusste: "In Wittenberg spitzt sich die Lage zu, der Papst wird nicht mehr lange zuschauen."
Die Frauen, die sich anschließend am Brunnen zum Wasser holen trafen, waren sich einig, dass sie evangelisch bleiben wollten, "lieber sterben wir oder gehen woanders hin." Auch Geistliche hatten sich der Reformation angeschlossen. Bei einem Treffen verlasen sie einen Brief von Fürstbischof Julius Echter, der ihre Entfernung aus dem Konvent und Bestrafung als Ketzer ankündigte, wenn sie nicht von Luthers Ideen ablassen. "Ich werde mich nicht versetzen lassen, sondern mir eine protestantische Pfarrstelle suchen", kündigte der eine an, der andere wollte zurück nach Wittenberg, "auf den einen entlaufenen Augustiner kommt's da auch nicht mehr an."
Das Volk im Wirtshaus klagte schließlich "alle sind ins Rathaus vorgeladen, damit die abschwören und wieder katholisch werden." Aber alle wussten "die Bibel sagt das Richtige und nicht die Kirche."
Eine knappe Stunde dauerte das Theaterstück "Martin Luther". Im Handzettel für alle Besucher heißt es "die Kinder erleben die Ängste dieser Leute, wegen ihres neuen Glaubens vertrieben zu werden, aber auch den starken Glauben an Gott und dass sich alles zum Guten wenden wird." Genauso war es. Die Stunde verging wie im Flug.
Die Mitwirkenden: Schauspielerinnen Viktoria Saprykin, Katja Wallrapp, Sophia Nitschke, Salome Hartung, Lisa Hägerich, Michaela Schuck, Lena Fiedler, Janina Ortloff, Melanie reß, Elisabeth Spiegel, Melissa Graf, Michelle Hein, Alysha Rutledge. Licht Michelle Hein, Michaela Schuck. Ton Yvonne Engel. Klavier Michaela Schuck. Lisa Hägerich. Regie Jennifer Schneidawind.
Die zukünftigen Erzieherinnen haben sich auch als Schauspielerinnen bestens bewährt. Sie schafften es, Schüler der Mittelschule Münnerstadt und der Realschule Brückenau sowie Studierende des eigenen BBZ in die Zeit zurück zu versetzen, als in Wittenberg Martin Luther wirkte und seine Ideen auch Münnerstadt auf höchst fruchtbaren Boden fielen.
Seit Beginn des Schuljahres probten sie unter der Leitung der Musikpädagogin Jennifer Schneidawind und opferten dafür auch an schulfreien Samstagen ihre Zeit. Schulleiter Harry Koch dankte außerdem dem Heimatsspiel-Verein, der einige Kostüme zur Verfügung stellte.
Mönch, Professor, Ehemann
"Uns geht es heute auch um Martin Luthers Wirken und wie es damals in Münnerstadt war" kündigte Jennifer Schneidawind den jungen Zuhörer an und fragte erst einmal ab, was sie eigentlich über den Reformator wissen. "Er war Mönch", "Professor an der Uni", "er war auch Ehemann", "er hat die Thesen angeschlagen" bekam sie zur Antwort. Wie viele Thesen? zehn war die erste Antwort, 95 die zweite (richtige). Dann wurde es Zeit für die Erfinderin der Mürschter Zeitmaschine, eine Oma mit echt antiker Kittelschürze. Sie schickte ihre beiden jungen Enkelinnen mit einer Maschine, einer mit Silberfolie bezogenen Schachtel, ein halbes Jahrtausend zurück zuerst nach Wittenberg, ins Haus von Martin Luther. "Reformation, das kommt doch bestimmt von Reformhaus", wussten die beiden Damen und "der hat den Papst nicht gemocht und der Papst ihn auch nicht."
Als Philipp Melanchthon Martin Luther die Botschaft überbrachte, dass die Pest immer näher rückte, fragte eine der Zeitreisenden "warum hat er keine SMS geschickt oder eine App?" Wir wissen es, sowas gab es zu Luthers Zeiten nicht. Dann aber ging es nach Münnerstadt, zu Silvester von Schaumberg und seinem Sohn Karl. Damals hatte sich das Städtchen weitgehend der Reformation angeschlossen. "Der Papst hält weltfremde Reden", meinte Silvester, und sein Sohn Karl wusste: "In Wittenberg spitzt sich die Lage zu, der Papst wird nicht mehr lange zuschauen."
Alle ins Rathaus vorgeladen
Die Frauen, die sich anschließend am Brunnen zum Wasser holen trafen, waren sich einig, dass sie evangelisch bleiben wollten, "lieber sterben wir oder gehen woanders hin." Auch Geistliche hatten sich der Reformation angeschlossen. Bei einem Treffen verlasen sie einen Brief von Fürstbischof Julius Echter, der ihre Entfernung aus dem Konvent und Bestrafung als Ketzer ankündigte, wenn sie nicht von Luthers Ideen ablassen. "Ich werde mich nicht versetzen lassen, sondern mir eine protestantische Pfarrstelle suchen", kündigte der eine an, der andere wollte zurück nach Wittenberg, "auf den einen entlaufenen Augustiner kommt's da auch nicht mehr an."
Das Volk im Wirtshaus klagte schließlich "alle sind ins Rathaus vorgeladen, damit die abschwören und wieder katholisch werden." Aber alle wussten "die Bibel sagt das Richtige und nicht die Kirche."
Eine knappe Stunde dauerte das Theaterstück "Martin Luther". Im Handzettel für alle Besucher heißt es "die Kinder erleben die Ängste dieser Leute, wegen ihres neuen Glaubens vertrieben zu werden, aber auch den starken Glauben an Gott und dass sich alles zum Guten wenden wird." Genauso war es. Die Stunde verging wie im Flug.
Die Mitwirkenden: Schauspielerinnen Viktoria Saprykin, Katja Wallrapp, Sophia Nitschke, Salome Hartung, Lisa Hägerich, Michaela Schuck, Lena Fiedler, Janina Ortloff, Melanie reß, Elisabeth Spiegel, Melissa Graf, Michelle Hein, Alysha Rutledge. Licht Michelle Hein, Michaela Schuck. Ton Yvonne Engel. Klavier Michaela Schuck. Lisa Hägerich. Regie Jennifer Schneidawind.
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