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Bad Brückenau
Zu viel Tot- und Treibholz trüben die Sinn
Der Fischereiverein Bad Brückenau setzt sich vehement für das Räumen der vielen umgestürzten Bäume in der Sinn ein.
Die Vorsitzenden Armin Sauermann (links) und Erwin Trapp begutachten eine der Verklausungen an der Sinn. Hier hat sich aus Tot- und Treibholz eine Barriere gebildet. Die Folge: Das Wasser staut sich, der gegenüberliegende Uferbereich erodiert immer mehr. Es kommt zu massivem Uferabtrag und zur Verschlammung von Kiesbänken. Foto: Karlheinz Franz       -  Die Vorsitzenden Armin Sauermann (links) und Erwin Trapp begutachten eine der Verklausungen an der Sinn. Hier hat sich aus Tot- und Treibholz eine Barriere gebildet. Die Folge: Das Wasser staut sich, der gegenüberliegende Uferbereich erodiert immer mehr. Es kommt zu massivem Uferabtrag und zur Verschlammung von Kiesbänken. Foto: Karlheinz Franz
| Die Vorsitzenden Armin Sauermann (links) und Erwin Trapp begutachten eine der Verklausungen an der Sinn. Hier hat sich aus Tot- und Treibholz eine Barriere gebildet.
Karlheinz Franz
 |  aktualisiert: 19.08.2022 15:05 Uhr
Im Zuge der Gewässerreinigung an der Sinn ist für die Verantwortlichen des Fischereivereins (FV) Bad Brückenau eines deutlich zu Tage getreten: Sturmwurfholz, altersschwache und vom Biber gefällte Bäume führen an immer mehr Stellen dazu, dass der Fluss aufgestaut wird.

Die Folge dieser sogenannten Verklausungen (vollständiger Verschluss eines Fließgewässerquerschnitts) durch Tot- und Treibholz: Bei Hochwasser gibt es Ausuferungen und starke Bodenerosionen. Das Flussbett wird immer breiter. Bei Niedrigwasser gibt es dann zunehmend mehr extrem seichte Flusspassagen, die den in der Sinn beheimateten Salmoniden das Überleben ausgesprochen schwer machen. Im Zusammenwirken mit Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen, Stadt Bad Brückenau und Unterer Naturschutzbehörde soll hier rasch Abhilfe geschaffen werden. Die Petrijünger stehen bereit und sind gewillt, selbst Hand mit anzulegen. "Eines unserer satzungsgemäßen Ziele ist die Hege und Pflege der Fischbestände in den uns anvertrauten Gewässern", erklärt Vorsitzender Armin Sauermann. "Insofern muss es unser aller Bestreben sein, die Lebensbedingungen für Äsche, Bach- und Regenbogenforelle sowie andere in der Sinn vorkommende Arten langfristig zu garantieren."


Verschlammung droht

Werde nicht bald an exponierten Stellen Totholz entnommen, komme es zu weiterem Uferabtrag und zum Verschlammen von Kiesbänken. Das wiederum erschwere den Äschen die Fortpflanzung. "Äschen sind ausgesprochene Kieslaicher. Nur wenn sie entsprechende Kiesbänke vorfinden, können sie sich gut reproduzieren." Bereits seit Jahren investiert der Fischereiverein jährlich tausende Euro in einen nachhaltig guten Fischbestand in den gepachteten Gewässern. "Auch 2017 werden wir einen Äschenbesatz durchführen. Im Rahmen des Artenhilfsprogramms erhalten wir sogar eine Förderung dieser Maßnahme", verdeutlicht Gewässerwart Michael Kramer. Außerdem werden junge Bachforellen eingesetzt.

Vorsitzender Armin Sauermann informierte die Mitglieder im Rahmen der Jahreshauptversammlung über die Bestrebungen des Vereins beim Pachten von fischbaren Gewässern. So sei der Pachtvertrag für den Abschnitt der "Unteren Sinn" zwischen Brücke südlich Dittenbrunn und Schlosswehr bei Mittelsinn bis Ende 2026 verlängert worden. Referatsleiterin Elisabeth Mathes vom Landesfischereiverband Bayern habe sich gelegentlich eines Besuches sehr lobend über die bisherigen Bemühungen des FV im Bereich dieses Gewässerabschnittes geäußert.

"Auch der Pachtvertrag für den Au-See bei Mittelsinn ist für weitere zehn Jahre bis Ende 2027 verlängert worden", freute sich Armin Sauermann für die 117 Petrijünger des Vereins, darunter 55 Aktive. Zusammen mit dem Gewässereigentümer, der Gemeinde Mittelsinn, gebe es Überlegungen, den See im Spätherbst abzulassen und Teile der Uferböschung neu zu befestigen. Am See stehen nach Informationen des Vorsitzenden weitere Pflegemaßnahmen bevor. Ein Teil der Kosten soll über den Verkauf von Steckerlfisch im Rahmen einer Sonnwendfeier des dortigen Christbaumvereins gedeckt werden.


Besatzmaßnahmen geplant

Gewässerwart Michael Kramer sprach von einem wechselhaften Jahr 2016. "Trockenes Frühjahr und Hochwasser im Frühsommer haben es den Fischen nicht leicht gemacht. Auch Kormorane und Reiher sorgen dafür, dass unser Fischbestand immer wieder durch Besatzmaßnahmen gestützt werden muss." Äschen und Bachforellen seien für mehrere tausend Euro beschafft und in die Sinn eingesetzt worden. "Und noch ein Problem haben wir - Schwarzangler." Drei Anzeigen seien im Vorjahr erstattet worden.

Kramer riet den Aktiven, entlang der 28 Kilometer Fließgewässerstrecken und am Au-See die Augen aufzuhalten. "Bei Verdacht auf Fischwilderei sofort Fischereiaufseher Erwin Trapp oder den Vorstand einzuschalten."


Helfer gesucht

Mit den Aktivitäten im Rahmen des Stadtfestes am 24. und 25. Juni sowie der traditionellen Beteiligung am Parkfest im Staatsbad am 8. und 9. Juli stehen dem Fischereiverein zwei Großveranstaltungen ins Haus. Die Vorbereitungen seien bereits angelaufen, informierte Sauermann. "Wir brauchen jede Menge Helfer, damit wir die uns bei beiden Veranstaltungen gestellten Aufgaben ordentlich erledigen können. "Tragt euch bis spätestens zum 1. Mai für eine der angesetzten Schichten ein oder meldet Erwin Trapp (Tel.: 09741/ 3520), wann ihr helfen könnt."

Armin Sauermann blieb es in Abwesenheit von Schatzmeister Albert Brandt vorbehalten, die Finanzbewegungen und den Kassenstand offen zu legen. André Strauss gab zur Freude der Versammlung das Aufwachsen der Jugendgruppe bekannt. Im Vorjahr hätten die Jüngsten zahlreiche Veranstaltungen absolviert, unter anderem in Diebach, Gräfendorf und Schweinfurt.


Das Fliegenfischen erlernen

Wolfgang Ebert (Würzburg) warb für die Teilnahme am Fliegenfischerlehrgang, den der Fischereiverband Unterfranken am 9. und 10. Juni in Bad Brückenau durchführt. Ebert ist einer der renommiertesten Fliegenfischer und kooperiert mit dem FV schon seit einigen Jahren. Beim Fliegenfischen handelt es sich um eine der edelsten und schonenden Formen der Fischerei. Als Köder werden meist selbst hergestellte Imitationen von Fliegen und Larven verwendet; die benutzten Haken besitzen keine Widerhaken.

Die Versammlung folgte einstimmig dem Vorschlag des Vorsitzenden, in der unteren Sinn den auf der Roten Liste stehenden Aal zu schonen. Neu ist ab diesem Jahr außerdem die Handhabe bei der Ausgabe von Tageskarten. Hier geht der Fischereiverein völlig neue Wege. Ab sofort werden nur noch fest datierte Erlaubnisscheine ausgegeben. Der Erwerb der Karten erfolgt bei Helmut Schweissinger, Erwin Trapp oder Armin Sauermann und kann beim Vorsitzenden auch per WhatsApp erfolgen.
 
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