Zehn Inszenierungen stehen auf dem Spielplan für das Intime Theaer, die Freilichtbühne und das TIP, das "Theater im Pferdestall", zehn Stücke für Ältere und Jüngere. Die Spielzeit steht unter dem Motto "Glaube", den es bekanntlich in allen Spielarten gibt: Glauben, dem man vertrauen will, Glauben, den man fürchten muss, aber auch Glauben, über den man lachen kann. Vor allem, wenn man nicht selbst betroffen ist.
In die zweite Kategorie fällt "Die Maschine steht still" des Londoner Schriftstellers Edward Morgan Forster . Der ist hierzulande bekannt durch Stücke wie "Zimmer mit Aussicht" oder " Wiedersehen in Howards End ". "The Machine Stops" ist der Originaltitel einer Science-Fiction-Kurzgeschichte, die in einer Welt spielt, in der die Menschen nur noch abgekapselt unter der Erde leben und in ihren Bedürfnissen nur noch von einer Maschine bedient werden. Die Kommunikation erfolgt lediglich über einen virtuellen Service, über den die Menschen nur noch Ideen austauschen und das, was sie für Wissen halten. Natürlich gibt es auch Versuche, aus diesem System auszubrechen.
Die Handlung erinnert unangenehm deutlich an den heutigen Betrieb im Internet und in den Sozialen Medien. Aber das Verblüffende und Spannende ist: E. M. Forster hat seine Novelle 1909 geschrieben - also ein Jahr, bevor Konrad Zuse , der Erfinder des Z 3, des ersten rechenfähigen Computers (1941) überhaupt geboren wurde. Die Novelle wurde übrigens 1973 in The Science Fiction Hall of Fame, Volume Two, aufgenommen. Anne Maar hat den Text übersetzt und für die Bühne bearbeitet, und sie hat ihn auch inszeniert. Es spielen Benjamin Jorns, Susanne Pfeiffer , Ingo Pfeiffer und Silvia Steger.(27. September bis 10. November).
Turbulente Komödie
"Frühschicht bei Tiffany" - nein, nicht "Frühstück!" - ist eine turbulente Komödie von Kerry Renard, in der drei Balkone eine Hauptrolle spielen: einer, von dem sich die depressive Amy an ihrem Geburtstag herunterstürzen will, einer, auf dem Bob auftaucht, der sie rettet, weil er sie für eine Putzfrau hält, und seine Fenster ... Und einer, auf dem ausgerechnet Amys verhasster Ex-Mann Chris als neuer Nachbar auftaucht. Keine leichte Aufgabe für einen Beziehungsstatiker. Marc Marchand, Lukas Redemann und Silvia Steger spielen in der Inszenierung von Augustinus von Loë. (15. November bis 31. Dezember).
Moderner Klassiker
Mit "Wer hat Angst vor Virginia Woolf ?" kommt einer der großen modernen Klassiker auf die Bühne des Intimen Theaters - ein doppeltes Ehedrama, bei dem sich immer mehr die Frage in den Vordergrund drängt, ob es da überhaupt Sieger geben kann. Zoffen werden sich Sandra Lava, Ingo Pfeiffer, Anna Schindlbeck und Lukas Redemann in der Inszenierung von Susanne Pfeiffer . (17. Januar bis 1. März)
Wer hat sie in der Schule nicht gelesen, die Erzählung "Der Schimmelreiter" von Theodor Storm ? Allein schon deshalb ist es spannend, sie nach (wie?) vielen Jahren dieses Mal auf der Bühne zu erleben. Christian Schidlowsky hat dieses Märchen um den Deichgrafen Hauke Haien, um Magie und Aberglaube, um Wissenschaft und Natur für die Bühne bearbeitet und auch inszeniert. In den Hauptrollen spielen Anna Schindlbeck, Benjamin Jorns, Ingo Pfeiffer und Marc Marchand (6. März bis 19. April).
Kinoerfolg auf der Freilichtbühne
Der Film "Honig im Kopf" von Till Schweiger über einen dementen Opa, der in einer Familie lebt, hat vor einiger Zeit Rekorde an den Kinokassen aufgestellt. Jetzt gibt's den Honig auch im Theater in einer Bearbeitung von Florian Battermann und in der Regie von Sandra Lava. Das Stück bringt ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten, der mal wieder in Maßbach vorbeischaut: Fritz-Peter Schmidle spielt den der Welt abhanden gekommenen Opa Amandus. Mit "Honig im Kopf" werden die Maßbacher nach einigen Aufführungen im Intimen Theater auch wieder auf die Freilichtbühne hinausziehen. (24. April bis 14. Juni)
Romantisch-komische Liebesgeschichte
Dort geht es dann weiter mit "Cyrano in Chicago". Rolf Heiermann hat für seine Inszenierung Edmond Rostands Klassiker "Cyrano de Bergerac" für die Bühne bearbeitet und daraus eine romantisch-komische Liebesgeschichte im Barmilieu und in der Unterwelt der amerikanischen Millionenstadt gemacht (19. Juni bis 26. Juli). Zu Ende geht die Freilichtsaison mit "Lügen haben junge
Beine", einer Farce von Ray Cooney. Das ist die Fortsetzung der auch in Maßbach bereits gefeierten Komödie "Taxi, Taxi!", die Ingo Pfeiffer inszenieren wird (1. August bis 5. September).
Die Kinder ab sechs Jahren werden wieder zweimal Theaterluft schnuppern können: einmal in "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" (bitte auswendig lernen!), ein Theaterstück über Zauberer und Hexen, die in fatale Zeitnot geraten - das Stück, das der Autor Michael Ende für sein lustigstes hält und der Regisseur Christian Schidlowsky für eine enorme Herausforderung - nicht nur wegen des Titels (ab 22. November, Lauertalhalle). Und zum anderen auf der Freilichtbühne: Kai Anne Schumacher inszeniert "Rico, Oskar und die Tieferschatten", ein humorvolles Spiel über zwei Außenseiter, die sich in einer ihnen nicht immer wohlgesonnenen Welt behaupten müssen (26. Juni bis 28. Juli, Freilichtbühne).
Das Theaterstück für Jugendliche ab 13 ist eine Eigenproduktion: Fanny Schmidt, einige Jahre Mitglied des Jugendtheaterclubs und heute Schauspielstudentin in Leipzig, hat ein Stück geschrieben: "Was glaubst'n Du?!". Die neue Theaterpädagogin Dorothee Höhn wird es mit dem Club erarbeiten. Premiere ist am 17. April im TIP (bis 15. Mai, auch Gastspiele).