
Das erste Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) der Brückenauer Rhönallianz wurde 2014 erstellt. Eine Evaluierung des Konzeptes steht für die beteiligten Kommunen in diesem Jahr an. Das bedeutet, es wird inne gehalten, Bilanz gezogen und gemeinsam mit der Bevölkerung die weitere Marschrichtung und die künftigen Schwerpunktthemen festgelegt.
Eine Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes beinhaltet auch die Überprüfung, ob einmal festgelegte Themen noch aktuell sind und weiter nachverfolgt werden, und welche neuen Themen aufzunehmen sind.
Die Brückenauer Rhönallianz bilden die Stadt Bad Brückenau mit den Märkten Geroda, Schondra, Wildflecken und Zeitlofs sowie den Gemeinden Motten, Oberleichtersbach und Riedenberg. Das entspricht der Gebietskulisse des Altlandkreises Bad Brückenau. Bestandteil der Evaluierung waren Bürgermeistergespräche sowie ein Evaluationsgespräch mit dem Allianzmanagement im April diesen Jahres. Im Juni folgte ein zweitägiges Auftaktseminar am Volkersberg. Der Bevölkerung wurde über eine Online-Befragung die Möglichkeit gegeben, sich am interaktiven Beteiligungsverfahren mit Vorschlägen und Ideen einzubringen.
Ideen-Workshop und Expertengespräche
Am 27. Juli wurden die Ergebnisse im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in der Schule in Wildflecken der Öffentlichkeit vorgestellt. Circa 40 Besucher aus allen Allianzkommunen nahmen die Möglichkeit wahr, sich zur den Befragungsergebnissen und dem weiteren Vorgehen zu informieren. Nun folgen noch ein Ideen-Workshop und Expertengespräche, bevor das fortgeschriebene und aktualisierte ILEK fertiggestellt werden kann. Die Evaluation ist auch notwendig, um auch in den nächsten Jahren über das Amt für ländliche Entwicklung in den Genuss von Fördermitteln zu kommen.
Im Gespräch zum künftigen Weg und den Schwerpunkten der Brückenauer Rhönallianz verwies Allianzmanager Uwe Schmidt auf die grundsätzliche Zufriedenheit der Bürgermeister mit der Zusammenarbeit innerhalb der Allianz und deren Zuschnitt. Das erste ILEK umfasste gut 120 Maßnahmen. Bei der Zwischenevaluierung vor zwei Jahren wurden die Projektvorhaben schon in Bezug auf Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit überprüft und auf 53 Projekte bereinigt. Die Bürgermeister und Vertreter der Lenkungsgruppe waren hiermit vorrangig befasst.
Überregionale Vermarktung von Leerständen?
Nach wie vor werde die Innenentwicklung eines der Schwerpunktthemen der Brückenauer Rhönallianz sein, berichtete Schmidt von der Einigkeit der Bürgermeister in dieser Frage. Es sei das "Grundthema" der Allianz. Ziel sei eine Stärkung der Altorte, indem Leerstände vermieden beziehungsweise reaktiviert werden. Ein kommunales Förderprogramms und eine Sanierungsberatung durch Architekten zählen zu den Bausteinen, um Interessierte und Bauwillige zu unterstützen. Auch eine überregionale Vermarktung von Leerständen sei dabei im Blick.
Touristische Angebote für das gesamte Allianzgebiet zu entwickeln, sei ein weiteres Thema der Allianz. Als Beispiel könne das Thema Wohnmobilstellplatzkonzept angeführt werden. Ein Standortkonzept und eine gemeinsame Vermarktung zählen zu den Ideen. Auch das Thema Radwegenetz wurde angesprochen, um die Allianzgemeinden untereinander zu verbinden und so alle Allianzgemeinden an das Fernradwegenetz anzubinden. Die touristische Grundstruktur sieht in jeder beteiligten Kommune anders aus. Eine grundlegende Bestandsaufnahme werde als sinnvoll angesehen, um möglicherweise in eine gemeinsame Marketingstrategie verfolgen zu können. Dabei seien die Therme " Sinnflut " in Bad Brückenau eines der Aushängeschilder und ein Angebot, das Touristen wie der Bevölkerung der Region zu Gute komme. Weiter betrieben werden soll natürlich auch die interkommunale Zusammenarbeit, auch wenn Themen wie eine möglicherweise gemeinsame Klärschlammentsorgung ein recht komplexes und damit langwieriges Projekt sei.
Allianz-Magazin angedacht
Die Stärkung von Wirtschaft und Gewerbe sei in allen Gemeinden ein Anliegen, ob die Idee eines gemeinsamen Gewerbegebiets je realisiert werde könne, könne derzeit noch nicht gesagt werden. Hierbei seien viele Fragen der Verkehrsanbindung und rund um in Frage kommende Grundstücke zu beachten. Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit soll die Bevölkerung noch stärker und intensiver über die Aktivitäten der Allianz informiert werden. Überlegt werde, ein Allianz-Magazin aufzulegen, das mehrmals im Jahr in allen Haushalten verteilt werde.
In nächsten Schritt werde nun eine um Experten erweiterte Lenkungsgruppe gemeinsam mit dem Gemeindevertretern konkrete Projekte näher definieren, damit bis zum Herbst das überarbeitete und aktualisierte Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept vom beauftragten Planungsbüro GeoPlan Bayreuth übergeben werden kann.