Bad Kissingen
Zerplatzte Lebensträume in Bad Kissingens Kurtheater
Kleinstadt-Ehedrama nicht nur für das sittenstrenge 19. Jahrhundert: Für"Madame Bovary" hebt sich am 31. März im Kurtheater der Vorhang.
"Madame Bovary" ist einer der berühmtesten Romane der Weltliteratur. Die 2012 erschienene Neuübersetzung von Elisabeth Edl bedeutete für den 150 Jahre alten Text den Sprung ins 21. Jahrhundert. Sie zeigt, wie nah diese Emma Bovary unserer Zeit sein kann.
Das "Theater Wahlverwandte" hat beim Kissinger Theaterring einen guten Ruf, seit seine namensgebende Aufführung von Goethes "Wahlverwandtschaften" auch hier ein Riesenerfolg war und die spannende, ästhetisch großartige Produktion von Kleists "Marquise von O" diesen bestätigte. Jetzt hat für das Ensemble das Mitglied Wolfgang Seidenberg eine Dramatisierung der Edl-Übersetzung erarbeitet. Wie immer mit dem erklärten Ziel der Truppe , "die Modernität, das Zeitgemäße in der jeweiligen Vorlage aufzuspüren und lebendig nach heute zu transportieren".
Gustave Flaubert, fast lebenslänglich in der ländlichen Normandie um Rouen ansässig, wusste wohl, wovon er schrieb, als er seinen Roman im Untertitel "Sitten der Provinz" nannte. Allerdings schlachtete er für ihn einen durchaus unsittlichen Provinzskandal über den Selbstmord der Arztgattin Delphine Delamare aus, den er 1848 im Journal de Rouen fand.
Das Ensemble "Wahlverwandte" tritt nun den Beweis an, dass Emma Bovarys Geschichte auch heute noch aktuell ist, denn "Sie ist mit ihren Gefühlsklischees, ihren schlecht verdauten Lektüren, ihrem ,falschen Bewusstsein' ... zugleich eine durchaus moderne Frau - in ihrer ganzen Zwiespältigkeit. Sie rüttelt an den Fesseln, die Geschlecht und Rolle ihr anlegen; sie treibt aber auch ihren Mann aus verschobenem Ehrgeiz zu Leistungen an, die er nie erbringen kann." (Züricher Tagesanzeiger).
Emma, Tochter eines reichen Bauern, hat sich bei ihrer Lektüre in der Klosterschule ein Leben mit Happy End wie in den Traumwelten ihrer Romane erwartet. Auf die ganz anders geartete Realität stößt sie in ihrer Ehe mit dem wesentlich älteren Landarzt Charles Bovary, der im Wesentlichen einen jungen Ersatz für seine verstorbene erste Gattin gesucht hat.
Inszeniert haben diese Kleinstadttragödie die in Bad Kissingen seit Jahren immer wieder gefeierte Silvia Armbruster und Wolfgang Seidenberg vom Ensemble "Wahlverwandte". Für die Aufführung kommt eine illustre Truppe ins Kurtheater: Der in Bad Kissingen bestens eingeführte Christian Kaiser gibt den Charles Bovary, seine Gattin Emma spielt Lisa Wildmann. Hans Piesbergen übernimmt die Rolle von Emmas Liebhaber Rodolphe, dazu kommen Ursula Berlinghof und Sebastian Strehler.
Am Freitag, 31. März, um 19.30 Uhr, hebt sich der Vorhang im Kurtheater. Karten gibt es bei der Tourist-Information Arkadenbau , über die Kissingen Ticket-Ticket-Hotline, Tel.: 0971/ 8048-444 und an der Abendkasse ab 45 Minuten vor Beginn.
Das "Theater Wahlverwandte" hat beim Kissinger Theaterring einen guten Ruf, seit seine namensgebende Aufführung von Goethes "Wahlverwandtschaften" auch hier ein Riesenerfolg war und die spannende, ästhetisch großartige Produktion von Kleists "Marquise von O" diesen bestätigte. Jetzt hat für das Ensemble das Mitglied Wolfgang Seidenberg eine Dramatisierung der Edl-Übersetzung erarbeitet. Wie immer mit dem erklärten Ziel der Truppe , "die Modernität, das Zeitgemäße in der jeweiligen Vorlage aufzuspüren und lebendig nach heute zu transportieren".
Zwiespältigkeit der Frau
Gustave Flaubert, fast lebenslänglich in der ländlichen Normandie um Rouen ansässig, wusste wohl, wovon er schrieb, als er seinen Roman im Untertitel "Sitten der Provinz" nannte. Allerdings schlachtete er für ihn einen durchaus unsittlichen Provinzskandal über den Selbstmord der Arztgattin Delphine Delamare aus, den er 1848 im Journal de Rouen fand. Das Ensemble "Wahlverwandte" tritt nun den Beweis an, dass Emma Bovarys Geschichte auch heute noch aktuell ist, denn "Sie ist mit ihren Gefühlsklischees, ihren schlecht verdauten Lektüren, ihrem ,falschen Bewusstsein' ... zugleich eine durchaus moderne Frau - in ihrer ganzen Zwiespältigkeit. Sie rüttelt an den Fesseln, die Geschlecht und Rolle ihr anlegen; sie treibt aber auch ihren Mann aus verschobenem Ehrgeiz zu Leistungen an, die er nie erbringen kann." (Züricher Tagesanzeiger).
Emma, Tochter eines reichen Bauern, hat sich bei ihrer Lektüre in der Klosterschule ein Leben mit Happy End wie in den Traumwelten ihrer Romane erwartet. Auf die ganz anders geartete Realität stößt sie in ihrer Ehe mit dem wesentlich älteren Landarzt Charles Bovary, der im Wesentlichen einen jungen Ersatz für seine verstorbene erste Gattin gesucht hat.
Inszeniert haben diese Kleinstadttragödie die in Bad Kissingen seit Jahren immer wieder gefeierte Silvia Armbruster und Wolfgang Seidenberg vom Ensemble "Wahlverwandte". Für die Aufführung kommt eine illustre Truppe ins Kurtheater: Der in Bad Kissingen bestens eingeführte Christian Kaiser gibt den Charles Bovary, seine Gattin Emma spielt Lisa Wildmann. Hans Piesbergen übernimmt die Rolle von Emmas Liebhaber Rodolphe, dazu kommen Ursula Berlinghof und Sebastian Strehler.
Am Freitag, 31. März, um 19.30 Uhr, hebt sich der Vorhang im Kurtheater. Karten gibt es bei der Tourist-Information Arkadenbau , über die Kissingen Ticket-Ticket-Hotline, Tel.: 0971/ 8048-444 und an der Abendkasse ab 45 Minuten vor Beginn.
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