„Es erwischt uns komplett“, sagt Bürgermeister Matthias Hauke (GMZ) über die Nachricht aus der vergangenen Woche zur P43. Letzter Stand für die Trassenführung von Betreiber Tennet war bisher die Vorzugsvariante zwischen dem osthessischen Dipperz und Bergrheinfeld bei Schweinfurt entlang der A7. Dieser Verlauf hätte Bad Brückenau getroffen. Wegen des Wasserschutzgebietes bei Römershag sei das aber technisch zu aufwendig (wir berichteten).
Nun also der Umschwung der Vorzugsvariante über Zeitlofs, insbesondere trifft es die Gemeindeteile Weißenbach , Roßbach und Detter. „Aktuell hat der Korridor eine Breite von einem Kilometer“, erklärt Geschäftsleiter Tobias Fritzmann. In der fortlaufenden Planung werde dieser Korridor immer enger, bis er schließlich in einer festen Trassenführung endet.
Verträglichste Lösung suchen
Genau hier sieht Hauke die Stellschraube und die Möglichkeit der Gemeinde, noch Einfluss zu nehmen. Der Abstand zu Siedlungen und Einzelgehöften sollte so groß wie möglich sein.
Leider könnte das zwei Höfe betreffen, die etwas abseits von Weißenbach liegen. „Wir brauchen die verträglichste Lösung“, betont Hauke. Dafür gebe es immer wieder Öffentlichkeitsbeteiligungen.
Verhinderung nicht möglich
Zu den Hintergründen erklärt er: „Wir haben im Vorfeld sehr genau gearbeitet.“ Die Gründe, um eine Leitung zu verhindern, seien alle gemeldet worden, fügt er hinzu. „Fachlich werden wir uns daher schwertun“, betont der Bürgermeister , aber man solle die Planungen und den Bau sehr kritisch begleiten. „Wir werden uns an den Anblick gewöhnen müssen“, sagt Hauke weiter.
Verhindern, ist er sich sicher, lasse sich die Überlandleitung nicht mehr. Auf die Verwaltung komme zudem viel Arbeit zu. Das betrifft laut Bürgermeister unter anderem in der Bauphase den Wegebau und Baulager.
Zeitraum bis Frühjahr
Im Frühjahr kommenden Jahres werde schließlich definitiv über den Korridor entschieden. Dabei könne die Gemeinde seiner Meinung nach nur noch im Kleinen etwas ändern .Was die Grundstückseigentümer angeht, so könne erfahrungsgemäß „im Rahmen des anstehenden Planfeststellungsverfahren nicht auf jede Befindlichkeit eingegangen werden“, sagt Geschäftsleiter Fritzmann.
Zudem deutet alles auf ein beschleunigtes Verfahren hin. Bisher war eine Inbetriebnahme im Jahr 2031 geplant. „Jetzt kann es passieren, dass die Leitung ein bis zwei Jahre früher kommt.“
Veranstaltung: Am 26. Oktober findet in der Turnhalle der Grundschule Zeitlofs , Raiffeisenstraße 36 , ein Infomarkt zum Trassenverlauf statt. Veranstalter ist Tennet , die Gemeinde stellt den Raum zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger können sich über den Ablauf informieren und Fragen stellen.
Zum Hintergrund: Die Fulda–Main-Leitung, auch P43 genannt, soll ab 2031 als 380-kV-Wechselstromleitung die Umspannwerke Mecklar und Dipperz in Hessen mit dem Umspannwerk Bergrheinfeld/West in Bayern verbinden. Diese Informationen veröffentlicht Tennet auf der Internetseite.
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