Bad Kissingen
Zahras Erzählungen machten betroffen
Die Afghanin Zahra Nouri erzählte beim Frauenring von den brutalen Taliban in ihrer Heimat und von der Odysee der Flucht.

"Ich bin Zahra Nouri, ich komme aus Afghanistan und seit zwei Jahren lebe ich mit meinen Eltern und Geschwistern in Deutschland". Mit diesen Worten begann die siebzehnjährige Schülerin, die beim Bad Kissinger Frauenring über ihr Leben in Afghanistan, ihre Erlebnisse auf der schwierigen Flucht und das "Ankommen" in Deutschland berichtete. Karin Reinshagen, die stellvertretende Vorsitzende des Ortsrings, hatte Zahra bei dem wöchentlichen Gesprächskreis zwischen Einheimischen und Flüchtlingen, der jeden Donnerstag im Jukuz stattfindet, kennen gelernt und war von Anfang an beeindruckt von den Sprachkenntnissen und der Offenheit der Schülerin - und lud sie deshalb ein, beim Frauenring zu erzählen.
Die Stühle im Veranstaltungsraum des Hotel Wyndham Garden reichten kaum aus, so groß war das Interesse. Gebannt verfolgten die Zuhörer den authentischen Bericht der jungen Afghanin, die seit ihrer Ankunft mit ihrer Familie in der Flüchtlingsunterkunft in Winkels lebt und die Anton-Kliegl-Hauptschule besucht. Mutter Razie und ihre jüngere Schwester Mahdiye begleiteten Zahra zu der Veranstaltung.
Das kleine Dorf Nejrab war die Heimat von Zahras Familie in Afghanistan, ganz in der Nähe der Hauptstadt Kabul. 1999 waren ihre Eltern wegen des Bürgerkriegs in den Iran geflohen, dort hielten sie sich sieben Jahre lang illegal auf und hatten mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen - man ließ die afghanische Familie immer wieder spüren, dass sie unerwünscht war. Im Iran kamen die vier Geschwister zur Welt. Nach Kriegsende zog die Familie zurück in die Heimat Afghanistan.
Den Lebensunterhalt bestritt Zahras Vater Dawoud mit dem Handel getrockneter Früchte, deshalb war er viel unterwegs. Dann haben sie sich oft unsicher gefühlt, vor allem nachts. Fast jeden Tag sei ihre ältere Schwester Schima auf dem Schulweg von einem Mitglied der Taliban bedroht worden, erinnerte sich Zahra. Weil sie für afghanische Verhältnisse im heiratsfähigen Alter war und noch zur Schule ging - die Eltern unterstützten ihre Töchter darin, eine gute Schulbildung zu erwerben - wurde sie beschimpft.
Als der Vater wieder einmal unterwegs war und Zahra mit ihrer jüngeren Schwester bei einem Onkel übernachtete, überfielen drei Männer die Mutter, die mit dem jüngeren Bruder und der älteren Schwester alleine im Haus der Familie schliefen. Sie entwendeten zuerst ihre Handys und bedrohten sie mit dem Messer, Schima brachten die Männer in ein anderes Zimmer und vergewaltigten sie - das sei die Strafe für Mädchen, die nicht heiraten wollen, hätten die Männer gesagt, die zu den Taliban gehörten.
Nachbarn hatten den Lärm des Überfalls im Haus der Familie Nouri bemerkt und kamen zur Hilfe, allerdings zu spät. "Unsere Mutter hatte ihnen gesagt, dass es Verbrecher gewesen seien, die Geld und Schmuck gestohlen hätten", erzählte Zahra, von der Vergewaltigung hätten sie nichts erzählt, weil Schima das nicht wollte. "In dem ganzen Tumult hatten wir nicht gemerkt, dass meine Schwester aus dem Zimmer gegangen war", sagte Zahra, " später fanden wir Schima hinter unserem Haus tot auf, denn sie war auf das Dach gestiegen und hatte sich aus Verzweiflung, Scham und Angst heruntergestürzt".
Die Nachbarn hatten Zahras Vater benachrichtigt und die Polizei über den Vorfall informiert. Die Täter wurden zwar verhaftet und eingesperrt, doch schon nach wenigen Monaten waren sie wieder auf freiem Fuß, was der Vater von Anfang an befürchtet hatte. "Unser Vater hat alles versucht, dass uns jemand vom Bezirk zur Hilfe kommt, denn es war ihm klar, dass die Taliban uns keine Ruhe lassen würden", berichtete Zahra.
Aber Hilfe hätten sie nicht bekommen, erinnerte sie sich, schon bald kam eines späten Abends ein Imam ins Haus, den die Familie nicht kannte. Er sei wohl ein Spion gewesen, der für die Regierung und bei den Taliban gleichzeitig gearbeitet hat. Er war in Begleitung eines Kommandanten namens Mola Maeil und einiger bewaffneter Männer. "Sie zwangen meine Eltern, eine von uns Schwestern mit Mola Maeil zu verheiraten", erzählte Zahra, "wir wussten aber, dass der schon verheiratet war und drei Kinder hatte". Dieser Kommandant hatte fast 50 Leibwächter, sagte sie, aber ihre Familie habe nicht bemerkt, dass einige von diesen Bodyguards ihr Haus bereits umstellt hatten. Zahras Vater habe sich vehement gegen diese erzwungene Heirat gewehrt und gesagt: "Meine beiden Töchter sind noch zu klein und müssen erst die Schule zu Ende bringen", doch die Antwort des Imam sei eindeutig gewesen: "Wenn ein Mädchen ihre ersten Tage bekommt, dann ist sie reif nach der Scharia".
Sie alle hätten viele Tränen vergossen, erinnerte sich Zahra, sogar ihr Vater. Trotzdem wurde die Ehe zwischen Mola Maeil und der jüngeren Schwester Mahdiye geschlossen, die damals gerade 14 Jahre alt war. Nach der Eheschließung seien der Mola und der Imam in aller Eile gegangen, und als Zahras Vater die beiden hinausbegleitete, sah er, dass draußen noch zwei Bodyguards standen, um die Familie zu bewachen. Er überlistete die beiden, im Gästezimmer zu übernachten und informierte seine Familie, dass sie noch in dieser Nacht fliehen müssten. "Ich weiß nicht, wie mein Vater so schnell einen Schlepper organisiert hat, aber es gab in unserer Gegend sehr viele davon", berichtete Zahra, "wir alle sind einfach über die Hintertür hinausgerannt". Sie hätten große Angst gehabt, dass sie erwischt würden, aber schließlich hätten sie den Schlepper getroffen und dieser brachte sie mit dem Auto nach Kabul, schon am nächsten Tag ging es über die Grenze.
"Wir haben einfach so unser Haus verlassen", erinnerte sich Zahra, " wir hatten nicht einmal richtige Schuhe an. Mein Vater hat nur unser Geld mitgenommen und sonst nichts". Noch heute kann man Zahra anmerken, wie bedrückend diese ganzen Umstände waren und alle hörten betroffen zu.
Über die Grenze von Pakistan ging die Reise in den Iran, vom Iran in die Türkei, sie waren bei Tag und Nacht unterwegs, bei Regen und Kälte. Sie seien gelaufen und gelaufen, durch Wälder und über Gebirge, an Schienen entlang. "Unsere Fußnägel waren schwarz und bluteten", erzählte Zahra, "mit unserer Gruppe waren Schwangere und kleine Kinder unterwegs, aber auch sie hatten keine Möglichkeit, sich auszuruhen, sie mussten einfach weiterlaufen." In der Türkei angekommen, ging es mit dem Bus weiter nach Istanbul, dort wohnten sie für ein paar Tage im Hause eines Schleppers - danach führte die Reise Richtung Izmir ans Mittelmeer.
Dreimal hätten sie versucht, über das Mittelmeer Griechenland zu erreichen - jedes Mal wurden sie von der türkischen Polizei mitten auf dem Meer festgenommen und nach Istanbul zurückgeschickt. "Beim vierten Versuch waren wir sieben Stunden lang auf dem Meer unterwegs - mit 60 Personen auf einem Schlauchboot - und wir hatten wirklich keine Hoffnung mehr, noch überleben zu können", erzählte Zahra, "meine Augen werden auch jetzt immer noch feucht, wenn ich von dieser Situation erzähle". Doch wie durch ein Wunder hätten sie Hilfe durch die griechische Polizei bekommen, die alle Flüchtlinge vom Boot auf das griechische Festland brachte. "In Griechenland haben wir dann ein Schreiben bekommen das besagte, dass wir zwar keine griechische Grenze überqueren dürfen, aber das Land innerhalb eines Monats verlassen müssten, das konnten wir nicht verstehen."
Vier Tage lang ging es zu Fuß weiter, gemeinsam mit einer Flüchtlingsgruppe von ungefähr 100 Menschen, bis sie Mazedonien erreichten. "Wir konnten keinen Schritt mehr laufen und haben beschlossen, Zugtickets zu kaufen", erzählte Zahra, "wurden dann aber am Bahnhof verhaftet und nach Griechenland zurückgeschickt". Am nächsten Tagversuchten sie es wieder zu Fuß, und so erreichte die Gruppe schließlich Mazedonien - von da aus ging es mit dem Auto eines Schleppers bis nach Serbien. "An der Grenze zu Ungarn wurden wir wieder festgenommen und mussten unsere Fingerabdrücke abgeben" erinnerte sich Zahra empört: "Für mich ist die ungarische Polizei die schlimmste der Welt - als ich einmal um Wasser bat, bekam ich zur Antwort, dass sie mich ja nicht gebeten hatten, mein Land zu verlassen." Die Ungarn hätten Packungen mit Brot in jede Gruppenzelle geworfen, als würden sie Tiere füttern, sagte sie. Zur vorläufigen Endstation Passau gelangte Zahras Familie schließlich mit dem Auto eines Schleppers - es sei wirklich eine lange, schwere Flucht für alle gewesen.
"Am Ende sind wir alle da", beendete Zahra ihre Erzählung. "Ich fühle mich hier in Deutschland sicher und möchte dem Deutschen Staat dafür danken, dass man uns so aufgenommen hat, wie wir sind, mit all dem Leid, das wir mitgebracht haben. Wir respektieren dieses Land, seine Sprache und Kultur und wir werden für Deutschland arbeiten, als wäre es unser eigenes Land."
Die Stühle im Veranstaltungsraum des Hotel Wyndham Garden reichten kaum aus, so groß war das Interesse. Gebannt verfolgten die Zuhörer den authentischen Bericht der jungen Afghanin, die seit ihrer Ankunft mit ihrer Familie in der Flüchtlingsunterkunft in Winkels lebt und die Anton-Kliegl-Hauptschule besucht. Mutter Razie und ihre jüngere Schwester Mahdiye begleiteten Zahra zu der Veranstaltung.
Das kleine Dorf Nejrab war die Heimat von Zahras Familie in Afghanistan, ganz in der Nähe der Hauptstadt Kabul. 1999 waren ihre Eltern wegen des Bürgerkriegs in den Iran geflohen, dort hielten sie sich sieben Jahre lang illegal auf und hatten mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen - man ließ die afghanische Familie immer wieder spüren, dass sie unerwünscht war. Im Iran kamen die vier Geschwister zur Welt. Nach Kriegsende zog die Familie zurück in die Heimat Afghanistan.
Den Lebensunterhalt bestritt Zahras Vater Dawoud mit dem Handel getrockneter Früchte, deshalb war er viel unterwegs. Dann haben sie sich oft unsicher gefühlt, vor allem nachts. Fast jeden Tag sei ihre ältere Schwester Schima auf dem Schulweg von einem Mitglied der Taliban bedroht worden, erinnerte sich Zahra. Weil sie für afghanische Verhältnisse im heiratsfähigen Alter war und noch zur Schule ging - die Eltern unterstützten ihre Töchter darin, eine gute Schulbildung zu erwerben - wurde sie beschimpft.
Als der Vater wieder einmal unterwegs war und Zahra mit ihrer jüngeren Schwester bei einem Onkel übernachtete, überfielen drei Männer die Mutter, die mit dem jüngeren Bruder und der älteren Schwester alleine im Haus der Familie schliefen. Sie entwendeten zuerst ihre Handys und bedrohten sie mit dem Messer, Schima brachten die Männer in ein anderes Zimmer und vergewaltigten sie - das sei die Strafe für Mädchen, die nicht heiraten wollen, hätten die Männer gesagt, die zu den Taliban gehörten.
Nachbarn hatten den Lärm des Überfalls im Haus der Familie Nouri bemerkt und kamen zur Hilfe, allerdings zu spät. "Unsere Mutter hatte ihnen gesagt, dass es Verbrecher gewesen seien, die Geld und Schmuck gestohlen hätten", erzählte Zahra, von der Vergewaltigung hätten sie nichts erzählt, weil Schima das nicht wollte. "In dem ganzen Tumult hatten wir nicht gemerkt, dass meine Schwester aus dem Zimmer gegangen war", sagte Zahra, " später fanden wir Schima hinter unserem Haus tot auf, denn sie war auf das Dach gestiegen und hatte sich aus Verzweiflung, Scham und Angst heruntergestürzt".
Die Nachbarn hatten Zahras Vater benachrichtigt und die Polizei über den Vorfall informiert. Die Täter wurden zwar verhaftet und eingesperrt, doch schon nach wenigen Monaten waren sie wieder auf freiem Fuß, was der Vater von Anfang an befürchtet hatte. "Unser Vater hat alles versucht, dass uns jemand vom Bezirk zur Hilfe kommt, denn es war ihm klar, dass die Taliban uns keine Ruhe lassen würden", berichtete Zahra.
Aber Hilfe hätten sie nicht bekommen, erinnerte sie sich, schon bald kam eines späten Abends ein Imam ins Haus, den die Familie nicht kannte. Er sei wohl ein Spion gewesen, der für die Regierung und bei den Taliban gleichzeitig gearbeitet hat. Er war in Begleitung eines Kommandanten namens Mola Maeil und einiger bewaffneter Männer. "Sie zwangen meine Eltern, eine von uns Schwestern mit Mola Maeil zu verheiraten", erzählte Zahra, "wir wussten aber, dass der schon verheiratet war und drei Kinder hatte". Dieser Kommandant hatte fast 50 Leibwächter, sagte sie, aber ihre Familie habe nicht bemerkt, dass einige von diesen Bodyguards ihr Haus bereits umstellt hatten. Zahras Vater habe sich vehement gegen diese erzwungene Heirat gewehrt und gesagt: "Meine beiden Töchter sind noch zu klein und müssen erst die Schule zu Ende bringen", doch die Antwort des Imam sei eindeutig gewesen: "Wenn ein Mädchen ihre ersten Tage bekommt, dann ist sie reif nach der Scharia".
Sie alle hätten viele Tränen vergossen, erinnerte sich Zahra, sogar ihr Vater. Trotzdem wurde die Ehe zwischen Mola Maeil und der jüngeren Schwester Mahdiye geschlossen, die damals gerade 14 Jahre alt war. Nach der Eheschließung seien der Mola und der Imam in aller Eile gegangen, und als Zahras Vater die beiden hinausbegleitete, sah er, dass draußen noch zwei Bodyguards standen, um die Familie zu bewachen. Er überlistete die beiden, im Gästezimmer zu übernachten und informierte seine Familie, dass sie noch in dieser Nacht fliehen müssten. "Ich weiß nicht, wie mein Vater so schnell einen Schlepper organisiert hat, aber es gab in unserer Gegend sehr viele davon", berichtete Zahra, "wir alle sind einfach über die Hintertür hinausgerannt". Sie hätten große Angst gehabt, dass sie erwischt würden, aber schließlich hätten sie den Schlepper getroffen und dieser brachte sie mit dem Auto nach Kabul, schon am nächsten Tag ging es über die Grenze.
"Wir haben einfach so unser Haus verlassen", erinnerte sich Zahra, " wir hatten nicht einmal richtige Schuhe an. Mein Vater hat nur unser Geld mitgenommen und sonst nichts". Noch heute kann man Zahra anmerken, wie bedrückend diese ganzen Umstände waren und alle hörten betroffen zu.
Über die Grenze von Pakistan ging die Reise in den Iran, vom Iran in die Türkei, sie waren bei Tag und Nacht unterwegs, bei Regen und Kälte. Sie seien gelaufen und gelaufen, durch Wälder und über Gebirge, an Schienen entlang. "Unsere Fußnägel waren schwarz und bluteten", erzählte Zahra, "mit unserer Gruppe waren Schwangere und kleine Kinder unterwegs, aber auch sie hatten keine Möglichkeit, sich auszuruhen, sie mussten einfach weiterlaufen." In der Türkei angekommen, ging es mit dem Bus weiter nach Istanbul, dort wohnten sie für ein paar Tage im Hause eines Schleppers - danach führte die Reise Richtung Izmir ans Mittelmeer.
Dreimal hätten sie versucht, über das Mittelmeer Griechenland zu erreichen - jedes Mal wurden sie von der türkischen Polizei mitten auf dem Meer festgenommen und nach Istanbul zurückgeschickt. "Beim vierten Versuch waren wir sieben Stunden lang auf dem Meer unterwegs - mit 60 Personen auf einem Schlauchboot - und wir hatten wirklich keine Hoffnung mehr, noch überleben zu können", erzählte Zahra, "meine Augen werden auch jetzt immer noch feucht, wenn ich von dieser Situation erzähle". Doch wie durch ein Wunder hätten sie Hilfe durch die griechische Polizei bekommen, die alle Flüchtlinge vom Boot auf das griechische Festland brachte. "In Griechenland haben wir dann ein Schreiben bekommen das besagte, dass wir zwar keine griechische Grenze überqueren dürfen, aber das Land innerhalb eines Monats verlassen müssten, das konnten wir nicht verstehen."
Vier Tage lang ging es zu Fuß weiter, gemeinsam mit einer Flüchtlingsgruppe von ungefähr 100 Menschen, bis sie Mazedonien erreichten. "Wir konnten keinen Schritt mehr laufen und haben beschlossen, Zugtickets zu kaufen", erzählte Zahra, "wurden dann aber am Bahnhof verhaftet und nach Griechenland zurückgeschickt". Am nächsten Tagversuchten sie es wieder zu Fuß, und so erreichte die Gruppe schließlich Mazedonien - von da aus ging es mit dem Auto eines Schleppers bis nach Serbien. "An der Grenze zu Ungarn wurden wir wieder festgenommen und mussten unsere Fingerabdrücke abgeben" erinnerte sich Zahra empört: "Für mich ist die ungarische Polizei die schlimmste der Welt - als ich einmal um Wasser bat, bekam ich zur Antwort, dass sie mich ja nicht gebeten hatten, mein Land zu verlassen." Die Ungarn hätten Packungen mit Brot in jede Gruppenzelle geworfen, als würden sie Tiere füttern, sagte sie. Zur vorläufigen Endstation Passau gelangte Zahras Familie schließlich mit dem Auto eines Schleppers - es sei wirklich eine lange, schwere Flucht für alle gewesen.
"Am Ende sind wir alle da", beendete Zahra ihre Erzählung. "Ich fühle mich hier in Deutschland sicher und möchte dem Deutschen Staat dafür danken, dass man uns so aufgenommen hat, wie wir sind, mit all dem Leid, das wir mitgebracht haben. Wir respektieren dieses Land, seine Sprache und Kultur und wir werden für Deutschland arbeiten, als wäre es unser eigenes Land."
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