
Bereits zum siebten Mal standen sich herausragende Wortjongleure und Performer auf der Bühne in Münnerstadt gegenüber. Die Veranstaltung fand, wie bereits im Vorjahr, in der alten Aula in Münnerstadt statt. Es konnte vielen hochkarätigen Größen der Poetry-Slam Szene gelauscht werden. Unter anderem waren dabei: GAX, Konrad Fischer, Aileen Schneider, Fatih Serbest, Yasmin Harms und Wehwalt Koslovsky.
Zu Beginn des Poetry-Slams Battles, wurde eine fünfköpfige Jury aus dem Publikum gewählt, um die beiden Vorrunden per Punkteentscheid zu ermitteln. Auch das Publikum wurde einbezogen und konnte aktiv mitwirken. Bei der Endauswahl durfte es per Applaus mitentscheiden und so seinen Beitrag leisten.

Durch den Abend führte Manfred Manger, selbst ein großer Fan und Veranstalter etlicher Slams, so auch einmal monatlich in Schweinfurt in der Disharmonie. 2009 gründete er den Verein: wortARTikulation kurz „WAS“ in Schweinfurt und das neben seinen Erzieherberuf.
Gelöste Atmosphäre
Durchwegs herrschte, während des fast dreistündigen Programms, mit nur einer Unterbrechung von 15 Minuten, eine konzentrierte, hoch aufmerksame, lauschende, nicht desto trotz, ausgelassene und doch sehr gelöste und entspannte Atmosphäre. Das Gehörte wurde oft mit leisen und mitunter auch lauteren Schmunzler und AHA Reaktionen aus dem Publikum begleitet.
An „Mitmach“ und „Mut Mantras“ wurde rege teilgenommen. Den ganzen Abend über, wurden feine lyrische Leckerlis verteilt und es durfte sich über Texte aus dem realen Leben, Wortspiele aber auch anregend nachdenkliche Geschichten erfreut werden. Sieben Minuten lang. Denn diese sieben Minuten, gehörten zur Battle Regel, die bei Veranstaltungsbeginn genauestens erklärt wurden.
Sieben Minuten und eigene Texte
In manchen Texten wurde die Dummheit geneckt, in anderen doch mal der Mut zum „NEIN“ sagen gefordert. Verwundbare Seiten wurden gezeigt und so befand man sich schließlich mehr oder weniger kurzzeitig im Körper eines anderen wieder. Dating Chat Erfahrungen, die manch einer im Saal gut nachvollziehen konnte, wurden mit „Next!“ kommentiert.
Trotz der teils fehlenden Buchstaben in den Worten von GAX beeinträchtigte dies das Verständnis keineswegs. Vielmehr staunte man, ja, bewunderte die Zungenkünste von Axel Gundlach, alias GAX.
Die Siegerin
Aus den beiden Vorrunden gingen hervor: GAX, Aileen Schneider und Wehwalt Koslovsky. Alle Drei wurden bereits als Landesmeister, Trizemeister und sogar als Weltmeister in der Poetry-Slam Welt ausgezeichnet.
Doch es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Konrad Fischer, der sich als Trainer einer untalentierten Fußballmannschaft versucht, Yasmin Harms, die sich selbst als Serienjunkie bezeichnet oder Fatih Serbest der aus Mainz anreiste, um nachvollziehbare Sphären dem Zuhörer gedanklich vorzumalen, auch ihnen wäre ein Sieg gegönnt gewesen. Doch nur einer konnte gewinnen.

Letztendlich benötigte der Moderator eine „gehörige“ Portion Unterstützung, in Form seiner Assistentin, welche dann mit ihm, dem tosenden Applaus lauschte und so letztendlich Aileen Schneider, als Gewinnerin des siebten Poetry-Slams in Münnerstadt, hervorging. Bevor er sie zur abendlichen Gewinnerin kürte, bedankte er sich bei Oliver Schikora, Mitgründer aus der Idee des Poetry-Slams Münnerstadt, der Stadt Münnerstadt, ganz besonders beim Altstadtverein und allen Helfern, ohne deren Unterstützung dies natürlich nie hätte stattfinden können.
Aillen Schneider nahm kurz danach mit Freude den Preis, in Form einer tellergroßen Medaille entgegen und verkündete, dass es hier keine eigentlichen Gewinner gibt, sondern sie eine große Familie seien, welche es alle verdient hätten, diese weiterhin auf allen Kanälen oder Social Media zu verfolgen und ihrer Kunst weiterhin zuzuhören. "Das Großartige an Poetry-Slam ist nämlich, dass einem fünf, sechs, sieben Minuten aufmerksam zugehört wird, und das in einer Welt, die sehr schnelllebig geworden ist und die Aufmerksamkeitsspanne sehr niedrig geworden ist. Daher ist es sehr wichtig, dass einem Mal zugehört wird, bei Themen, die einem wichtig sind."