
Ein Handyvideo , das in den Sozialen Netzwerken kursiert, hat Anfang der Woche in Steinach für helle Aufregung gesorgt. Zu sehen war möglicherweise ein Wolf, der auf Höhe des Friedhofs durch den Ort spaziert. Die Polizei hat in der Nacht auf Montag die Umgebung abgesucht und das Polizeipräsidium Unterfranken hat in einer Mitteilung am Montag Verhaltenshinweise an die Bevölkerung herausgegeben, was im Falle einer echten Begegnung mit einem Wolf zu berücksichtigen ist.
Nicht bestätigt
Ob es sich bei dem gefilmten Tier tatsächlich um einen Wolf handelt, lässt sich nach Aussagen des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) nicht bestätigen. Dessen Fachleute vom Wildtiermanagement haben das Video geprüft. Die geringe Aufnahmequalität, die Dunkelheit und die Sicht auf das Tier von hinten machen nur anhand des Videos eine zweifelsfreie Beurteilung unmöglich. Es könne „nicht verifiziert werden, dass es sich hierbei um einen Wolf handelt“, teilt ein Sprecher des Landesamtes auf Nachfrage mit. Für eine einwandfreie Bestätigung sind beispielsweise genetische Proben (Kot) oder Spuren wichtig.
Falls es sich um einen Wolf handeln sollte, wäre es mit der Bildaufnahme allein kaum möglich festzustellen, ob es sich um einen der Wölfe handelt, die mittlerweile in der Rhön am Truppenübungsplatz Wildflecken beheimatet sind. „Generell lassen sich anhand von Aufnahmen Wolfsindividuen nur äußerst schwer und sehr selten voneinander unterscheiden“, erläutert der Sprecher des LfU. Um einen einzelnen Wolf anhand eines Fotos zu identifizieren, müsste das Tier markante Erkennungsmerkmale haben.
Keine Angriffe auf Menschen
Das Landesamt für Umwelt betont, dass Wölfe von Natur aus vorsichtig sind und dem Menschen ausweichen. „Seit der erneuten Anwesenheit von Wölfen in Deutschland hat es keinen Angriff auf Menschen durch Wölfe gegeben“, erklärt der Sprecher.
Hinweise zu großen Raubtieren wie Wolf, Luchs oder Bär sollen an das Landesamt für Umwelt , Fachstelle große Beutegreifer, gerichtet werden, unter der E-Mail fachstelle-gb@lfu.bayern.de . Weitere Informationen gibt die Behörde auf ihrer Website unter www.lfu.bayern.de .
Derweil wurden drei der im vergangenen Jahr in Thüringen und Franken gesichteten Wolfs-Hund-Mischlinge im thüringischen Wartburgkreis abgeschossen. Seit Beginn der Aktion Mitte August 2022 und nach dem Abschuss der drei Jungtiere in den vergangen Monaten liefere das Monitoring seit längerer Zeit in Thüringen keine Hinweise mehr auf die Hybriden. Mitte November seien die Tiere auch in Bayern nachgewiesen worden – aktuell gebe es auch dort keine Nachweise von Hybriden. Die Beobachtungen seien in Bayern intensiviert worden, um bei einer Rückkehr von Hybriden die „Entnahmeaktivitäten wieder aufnehmen zu können“. Zudem solle schnell erkannt werden, sollten sich die Mischlinge mit Wölfen paaren. Die Auswertung der Fotofallen habe gezeigt, dass es in den vergangenen Monaten in der Rhön freilaufende Hunde gab. Es sei wichtig, dass Hunde nicht unbeaufsichtigt im Wolfsterritorium herumstreunten. Mit Informationen von dpa .