
Es war CBB-Urgestein Reimar Glückler, der die Idee in der Stadtratssitzung vom 23. Oktober äußerte: Warum nicht das Hammelburger Jugendzentrum (JUZ) im früheren Rot-Kreuz-Heim in der Saaletalstraße, Richtung Diebach, unterbringen? Dies natürlich nur für den Fall, dass die alte Volksschule neben der Stadtpfarrkirche eine andere Nutzung bekommen soll, zum Beispiel seniorengerechtes Wohnen. Die Stadt hegt andere Pläne.
Glückler: renoviertes Gebäude preisgünstiger als Neubau
Glückler führt für seinen Vorschlag vor allem ein Argument ins Feld: die Kosten. Sicherlich müsste am Rot-Kreuz-Heim etwas gemacht werden. Aber das wäre "erheblich preisgünstiger" als ein Neubau fürs JUZ, der "leicht mit 500.000 Euro und mehr" zu Buche schlagen würde.

Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) erteilt Glücklers Idee allerdings eine Absage. Man habe sich mit dem Eigentümer des Hauses getroffen und "vom Vorschlag Abstand genommen".
Das Gebäude sei für das JUZ zu groß. Es gehöre der Stadt nicht; der Besitzer wäre nicht bereit, es zu veräußern. Am Ende investiere die Kommune in fremden, sanierungsbedürftigen Bestand und habe nichts davon.
Bürgermeister Warmuth: Standort nicht ideal
Außerdem hält der Bürgermeister den Standort in der Saaletalstraße nicht für ideal. Außenanlagen fehlten; Wohnbebauung liege recht nah.

Die Stadtverwaltung favorisiert stattdessen einen Neubau oder eine Containerlösung unterhalb des Schwimmbades. "Diesen Standort befürworten auch die Jugendlichen", sagt Warmuth und ergänzt: "Das passt gut in den dortigen Bereich Freizeit hinein." Denn neben dem Saaletalbad seien das Sportzentrum und der Bikepark nicht weit, der am zweiten Adventssonntag eröffnet werde.
Mohr: Machbarkeitsstudie erstmal abgeschlossen
In der Stadtratssitzung vom 23. Oktober fragte Reimar Glückler auch nach der Machbarkeitsstudie, die das Büro Brückner & Brückner Architekten aus Würzburg für die Alte Volksschule erstellt hatte. Die Ideen der Planer wurden Anfang des Jahres im Stadtrat vorgestellt (wir berichteten).
CBB-Rat Glückler wollte nun wissen, wie das weitere Vorgehen ist. Stadtbaumeister Detlef Mohr antwortete, dass die Studie erstmal abgeschlossen ist und keine weiteren Kosten (als die bisherigen knapp 40.000 Euro, der Verfasser) verursacht.
Gespräche mit dem Landesdenkmalamt
Auf Nachfrage der Redaktion ergänzen er und der Bürgermeister, dass derzeit Gespräche mit dem Landesamt für Denkmalpflege laufen. Wenn diese abgeschlossen seien, müsse man die Wirtschaftlichkeit eines Umbaus und einer Umnutzung prüfen.
Die Carl-von-Heß-Stiftung hatte sich für ein seniorengerechtes Wohnen in den historischen Räumen interessiert. Sollte es so kommen, müssten die derzeitigen Nutzer - darunter das JUZ und die Musikkapelle - sich andere Domizile suchen.
Baugenehmigung für Wohnresidenz in Berliner Straße
In Hammelburg werden immer wieder auch andere Standorte für Seniorenwohnen diskutiert, neben der Volksschule das freiwerdende Gymnasium und das Krankenhaus. Für eine "Wohnresidenz Saaletal" in der Berliner Straße bestätigt Bürgermeister Warmuth, dass dem Investor die Baugenehmigung erteilt wurde. Man sei aber weiter auf der Suche nach einen Betreiber.