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Wördlich: Griäa
Redaktion
 |  aktualisiert: 12.02.2014 19:39 Uhr

In Euerdorf nennt man den Meerrettich Griäa. Die überregional bekannte Variante von Griäa ist Kren. Griäa oder Kren, das in Bayern und Franken schon im Mittelalter bekannt war, kommt laut dem Herkunftswörterbuch Kluge aus den slawischen Sprachen. Im Russischen etwa heißt der Meerrettich chren, im Tschechischen køen.

Früher sind die Griäaweiwer mit ihren Rückentragen aus Mittelfranken, wo um den Ort Baiersdorf bei Erlangen herum das europäische Hauptanbaugebiet dieser Pflanze liegt, gekommen und haben auch hierzulande ihren Meerrettich verkauft. Im Gepäck hatten sie dabei wahrscheinlich auch die Bezeichnung Griäa, die hier gerade noch bekannt ist. Der Rest Deutschlands spricht nur von Rettich oder Meerrettich.

Das hochdeutsche Meerrettich ist übrigens auch ein interessantes Wort. So kommt Rettich vom lateinischen radix für Wurzel. Meer- dagegen entweder tatsächlich vom Meer oder wie im englischen horseradish von Pferd/Mähre oder aber von „mehr“ im Sinne von großer Rettich. bjk

 
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