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Wördlich: Duchdl
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 17.06.2015 10:42 Uhr

Wenn in Haard jemand verhauen wird, dann heißt es, er wird geduchdld. Andernorts heißt das Wördle dachdl dem das Wort Dachtel für „Ohrfeige“ zugrunde liegt. Laut Kluges Etymologischem Wörterbuch ist die älteste belegte Bedeutung von Dachtel „Murmel“ (15. Jahrhundert). Kluge vermutet, dass das Wort in seiner Urbedeutung „berühren“ hieß und etwa mit lateinisch tangere „berühren“ zusammenhängt.

Im Grimm'schen Wörterbuch hingegen wird vermutet, dass das Wort Dachtel mit „Dach“ zu tun hat, im Sinne von „das Gesicht wird von der schlagenden Hand bedeckt“. Dazu wird das norddeutsche taken „schlagen“ genannt. Und dann gibt es noch eine Erklärung, die etwa der Duden vertritt, dass das Wort wohl zu mittelhochdeutsch daht „das Denken“ gebildet ist, und ursprünglich „Denkzettel“ hieß

Interessant ist das Haarder duchdl, weil es wie schwedisch tukta „züchtigen“ klingt, das wiederum von einem mittelniederdeutschen tuchten mit derselben Bedeutung kommt. Also doch keine Dachtel beziehungsweise eine Vermischung? bjk

 
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