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BAD KISSINGEN
Wo Seelen in den Bäumen wohnen
Seelenwald: Ein Erlebnismuseum in der Natur zum Thema Seele schlägt die Stiftung Bewusstseinswissenschaften im Klauswald vor.
Foto: Siegfried Farkas | Seelenwald: Ein Erlebnismuseum in der Natur zum Thema Seele schlägt die Stiftung Bewusstseinswissenschaften im Klauswald vor.
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:38 Uhr

Über die Frage, wo die Seele eines Menschen sitzt, wird seit Jahrhunderten nachgedacht. Praktisch alle Kulturen dieser Welt haben sich im Lauf der Zeit Antworten auf diese Frage zurechtgelegt. Möglicherweise kann Bad Kissingen bald eine eigene Antwort geben, wo die Seele wohnt. Die Stiftung Bewusstseinswissenschaften Bad Kissingen schlägt vor, auf 15 Hektar Stadtwald östlich der Ilgenwiese einen Seelenwald einzurichten.

Gegründet hat diese Stiftung 2008 Joachim Galuska, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer der Heiligenfeld GmbH. Er stellte jetzt seine Vorstellungen im Stadtrat vor. Unter dem Begriff Seelenwald versteht Galuska „ein Erlebnismuseum in der Natur zum Thema der Seele“. Dort gebe es Kunstwerke und Erlebnisbereiche, die vorwiegend die pflanzliche Natur nutzen.

Grundidee sei, so Galuska, „Pflanzen und Bäume so zu nutzen und zu gestalten, dass sie unterschiedliche Seelenerfahrungen anstoßen“. Der Besuch des Seelenwaldes mache dabei zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Einsichten möglich. Das ergebe sich schon aus dem jahreszeitlichen Wechsel und aus dem Wachstum.

Das Konzept, das Galuska dem Stadtrat vorstellte, sieht Infotafeln und einen offenen Infopavillon sowie einen Rundweg vor. In eigenen Zonen soll die Seele im Lebenslauf und in den Religionen thematisiert werden. Zudem denkt Galuska an eine stille Zone, an einen Achtsamkeitspfad, einen Gehmeditationspfad und an Tafeln und Bänke. Dazu kommen Baum- und Pflanzenkreise, Steinkreise und ein Labyrinth sowie Pflanzenkunstwerke zu Seelenqualitäten, zu Überforderung und Seelenkontakt.

Der Seelenwald soll nach den Vorstellungen der Stiftung Bewusstseinswissenschaften ein öffentlich zugängliches Waldgelände ohne Eintritt sein. Besucher könnten die Parkflächen nahe der Ilgenwiese nutzen. Die geplanten Pflanzenkunstwerke würden die Stiftung Bewusstseinswissenschaften und die Heiligenfeld-Kliniken schaffen. Für die Pfade hofft Galuska auf eine Zusammenarbeit von Stadt und Heiligenfeld-Kliniken. Die Kliniken würden Stationen und Pflanzenkunstwerke auch pflegen. Für die Finanzierung von Stationen und Pflanzenkunstwerken setzt er auf Sponsoring und Spenden.

Entschieden hat der Stadtrat noch nicht, ob er dem Seelenwald näher tritt. Die Fraktionen sollen in der Frage erst noch in sich gehen. Obwohl es auch kritische Stimmen gegeben habe, sei bei einer ersten kurzen Diskussion der Vorschlag aber „insgesamt sehr positiv aufgenommen worden“, berichtete Thomas Hack, Pressesprecher des Rathauses.

 
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