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Bad Kissingen
Wo gibt's in Bad Kissingen Toiletten? Die Welterbestadt hat in ihrem neuen Flyer 22 Antworten parat
Wer unterwegs mal muss und nirgends darf, der weiß:  Auch Kleinigkeiten können dem Image von Touristenzielen schaden. Wie das in Bad Kissingen ist. 
In einem städtischen Flyer sind die 'Freundlichen Toiletten' aufgelistet.
Foto: Wolfgang Dünnebier | In einem städtischen Flyer sind die "Freundlichen Toiletten" aufgelistet.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:48 Uhr

Das Thema ist gewissermaßen ein Dauerbrenner in der Bad Kissinger Stadtpolitik: Hier sind die Möglichkeiten zum Austreten mangels ausreichender Zahl öffentlicher Toiletten beschränkt. Das Problem des verbotenen "Wildpinkelns" geistert immer  wieder mal durch öffentliche Debatten.

Als einen Schritt zur Lösung des Problems hat die Stadtverwaltung im Jahr 2020 eine Toilettenanlage am Tattersall-Parkplatz errichtet. Außerdem sucht sie auf der Suche nach bezahlbaren Alternativen verstärkt  Verbündete in Form von privaten Betrieben. Gefragt sind dabei Gastronomen und Einzelhändler, die die stillen Örtchen ihrer Lokalitäten für Passanten zur Verfügung stellen.   

Das Ergebnis dieser Suche präsentierte Wirtschaftsförderer Sebastian Bünner in der jüngsten Stadtratssitzung: Er präsentierte einen Flyer, in dem 22 WC-Anlagen und "Freundliche Toiletten" ausgewiesen sind. Davon gelten zehn als behindertenfreundlich und sechs bieten Wickelgelegenheiten für Kleinkinder an.     

Vorhanden sind in dem Verzeichnis auch sieben Gastronomiebetriebe im Rahmen ihrer Öffnungszeiten und ein Einzelhandelsbetrieb.  Erkennbar werden teilnehmende Betriebe durch einen entsprechenden Aufkleber im Eingangsbereich.

"Durchgehend positive Rückmeldungen"

"Es gab durchgehend positive Rückmeldungen", freut sich Wirtschaftsförderer Sebastian Bünner über das Ergebnis seiner bisherigen Akquise. Er sieht jetzt die Innenstadt samt dem Bereich zur Saale hin mit stillen Örtchen gut versorgt. Erfreulich ist die Großzügigkeit der Anbieterinnen und Anbieter auch gegenüber den Gästen der Stadt: Bis auf die städtische Toilettenanlage am Tattersall wird keine Gebühr erhoben. Sie beträgt 50 Cent. Positiv vermerkt Bünner, dass die Privatbetriebe gegenüber der Stadt auf eine Reinigungspauschale  verzichten. Dies wohl auch im Hinblick auf einen eventuell erforderlichen Verwaltungsaufwand.

Mit einer Informationskampagne will die Stadtverwaltung ihre Initiative zur "Freundlichen Toilette" in Kürze vorstellen. Diese Initialzündung soll weitere Teilnehmer zum Mitmachen bewegen. Entsprechend wird die Zahl der Anbieterinnen und Anbieter laufend aktualisiert, stellt Bünner in Aussicht. Er habe nach dem Redaktionsschluss des Flyers zusätzliche Interessentinnen und Interessenten in Aussicht. Bis zu 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hält er demnach aktuell für denkbar. Darüber hinaus  sieht er im Bereich des Einzelhandels weiteres Potenzial. Ein Kriterium sei natürlich ausreichend Platz im Sanitärbereich.             

Seine Freude und Dankbarkeit gegenüber den Beteiligten brachte Oberbürgermeister Dirk Vogel bei der Stadtratssitzung mit einem Wortwitz zum Ausdruck: Nun habe die Stadt auch mit Hilfe privater Unterstützung ein anhaltendes Problem "heruntergespült".         

Kosten halten sich für die Stadt in Grenzen 

Nach den Worten von Sebastian  Bünner zahlt sich die Eigeninitiative der Stadtverwaltung zur Koordination des Angebotes nicht nur für den Imagegewinn der Kurstadt aus. Mit dem Druck der Flyer und Aufkleber hielten sich die bisherigen Kosten der Aktion mit unter 1000 Euro in Grenzen. Viel teurer wäre es  gewesen, sich einer bestehenden App unter ähnlichem im Internet zu bedienen. Dafür wäre ein fünfstelliger Betrag fällig geworden. Deswegen habe man von dieser zunächst angepeilten App-Lösung wieder Abstand genommen.          

Zu haben sind die Flyer an den üblichen Anlaufstellen, wie Rathaus und Staatsbad GmbH, aber auch bei teilnehmenden Betrieben.  Abgerufen werden kann die Karte auch im Internet unter der Homepage der Stadt unter dem Stichwort "Freundliche Toilette". Sofort umgesetzt wird eine Anregung  vom Behindertenbeauftragten des Stadtrates, Bernhard Schlereth. Er riet, alle behindertengerechten Toiletten in den verschiedenen Karten des Internets ausdrücklich auch als solche auszuweisen.    

"Freundliche Toiletten" in Bad Kissingen

Zu den aufgelisteten Toiletten gehören jene am Tattersall-Parkplatz, in den Parkhäusern Zentrum und Theater, neben dem Feuerturm, in den offenen und geschlossenen Arkaden am Arkadenbau, unter der Vinothek am Rosengarten, nahe des Pavillons der Religionen, am Tenniscafé, an der Burgruine Botenlauben, an der Salinenanlage, im Rathaus, im Landratsamt, am Gradierbau, im Bartwurstglöckle, am Forsthaus Klaushof, in der KissVino-Regionalvinothek, im Sanitätshaus Mannl+ Hauck, im Mercatino Italiano, in Schuberts Wein & Wirtschaft, in der Zeitbar und im Eulenspiegel.
Quelle: Stadtverwaltung
 
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Kommentare
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  • lbs
    Was für ein Quatsch. Frage mich, ob das alles vom Wirtschaftsförderer ernst gemeint ist. Die Stadt Bad Kissingen bietet in der Innenstadt selbst nur eine Toilette an und das ist die am Feuerturm. Ich als Mann würde da niemals reingehen. Noch schlimmer ist diese für Frauen. Seit Jahrzehnten ist diese Toilette einfach nur ekelhaft. Am Marktplatz, am Berliner Platz gibt es gar keine städtischenToiletten. Des Weiteren führt Herr Bünner auf, dass nur die Toilette am Tattersall 50 Cent kosten. Dies stimmt so nicht ganz, denn im alten Rathaus am Markt muss man bezahlen. In den Lokalen sieht man es auch nicht gerne, wenn man ohne Gast zu sein, die Toilette benutzen will. Gebühr hin oder her. Die Stadt macht es sich also sehr einfach, wenn sie sagt, dass man zufrieden mit den Toiletten ist. Wie gesagt, in der Innenstadt betreibt sie nur eine einzige Toilette und das ist dem Thema nach einbesch..... Leistung!
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