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Bad Kissingen
Wo gibt es Strom fürs E-Bike?
Der E-Bike-Boom hält an. Viele Radler möchten vor einer längeren Tour gerne wissen, wo sie sie bei Bedarf ihren Akku aufladen können. Stromtankstellen für Radler gibt es im Landkreis , doch die muss man erst einmal finden.
Bald werden die Räder wieder herausgeholt. Auch im Landkreis haben sich Gemeinden auf die E-Biker und ihre Bedürfnisse eingestellt.       -  Bald werden die Räder wieder herausgeholt. Auch im Landkreis haben sich Gemeinden auf die E-Biker und ihre Bedürfnisse eingestellt.
| Bald werden die Räder wieder herausgeholt. Auch im Landkreis haben sich Gemeinden auf die E-Biker und ihre Bedürfnisse eingestellt.
Heike Beudert
 |  aktualisiert: 16.08.2022 21:25 Uhr

Auch im Landkreis Bad Kissingen sind immer mehr Menschen mit dem E-Bike unterwegs. In vielen Gemeinden stellt man sich auf die Radler ein. Die Zahl öffentlicher Ladestationen ist gewachsen. Die Suche nach Lademöglichkeiten gleicht allerdings einem Puzzlespiel. Wer übers Internet solche Stromtankstellen im Landkreis sucht, wird kaum fündig. Die Internetseite des Tourismusverbandes Franken zeigt gerade mal zwei Suchergebnisse an, in Bad Kissingen und in Hammelburg. Wir haben recherchiert und versucht, unseren Lesern einen Überblick über die öffentlichen Lademöglichkeiten zu verschaffen.

Das Lade-Netz für E-Bikes ist noch nicht erfasst, ist mehrfach zuhören. Der Geschäftsführer der Bad Brückenauer Rhönallianz, Uwe Schmidt , verweist darauf, dass eine wirkliche Übersicht schwierig ist, weil auch viele Gastwirtschaften Radlern ermöglichen, ihren Akku zu füllen. Wo das geht, muss man aber als Radfahrer meist selbst erfragen. Eine Ausnahme macht Bad Brückenau. Auf der Homepage der Stadt sind alle Anbieter veröffentlicht.

Uwe Schmidt erklärt, dass der Rhönexpress-Bahnradweg eine gute Lade-Infrastruktur aufweise. Allerdings befindet sich nicht entlang jeder Ortschaft am Weg eine Möglichkeit. Das hält er aufgrund der heutigen Akkus auch nicht für nötig.

Weil es in vielen gastronomischen Betrieben möglich ist, sein E-Bike aufzuladen, hat beispielsweise Bad Bocklet auf die Anschaffung einer E-Bike-Ladestation bislang verzichtet, erklärt Kurdirektor Thomas Beck auf Anfrage. Wer Strom braucht, bekomme diesen in gastronomischen Betrieben in Bad Bocklet und könne dort für die Dauer der Ladezeit einkehren.

Laden im Gasthaus

Geerd Müller (Tourismusverband Frankens Saalestück) erklärt, dass einige Lademöglichkeiten entlang des Saaleradweges vorhanden seien, da auch hier immer mehr Gastronomie oder Radverleihe es den Radfahrern ermöglichen, ihren Akku - nicht selten kostenfrei - aufzuladen. Eine normale Steckdose sei dazu in der Regel schon ausreichend.

Insgesamt sei zu sagen,dass die Ladesäulen seltener benötigt werden als gedacht, erklärt der Tourismusfachmann. Der steigenden Anzahl von E-Bikern will man aber auch im Saaletal mehr Service bieten. Geerd Müller betont, dass ein E-Bike-Streckennetz aufgebaut werden soll. Darin sollen dann die Lademöglichkeiten aufgeführt werden. Schon jetzt stellt er jedoch fest: "Wir sind ausreichend aufgestellt".

Das Netz öffentlicher Ladestationen im Landkreis ist auf jeden Fall im Wachsen begriffen. Dort, wo die Leute ihren Akku füllen können, sollten sie die Möglichkeit haben, etwas zu unternehmen, meint der Pressesprecher der Stadt Bad Kissingen , Thomas Hack . Denn der Ladevorgang benötigt doch einige Zeit. Deshalb befindet sich die Bad Kissinger Station hinter der Touristinformation, und die sechs Ladeschränke sind individuell abschließbar. Im Frühling soll am Bahnhof eine zweite öffentliche Lademöglichkeit Radfahrern zur Verfügung in Betrieb gehen.

Touristische Infrastruktur

Strom tanken können Biker zudem in Hammelburg oder Bad Brückenau. Bad Brückenau gehört zu den führenden Kommunen bei E-Bike-Lademöglichkeiten. Vier öffentliche sowie 18 private Stromtankstellen für Radfahrer sind dort erfasst.

Auch in ländlichen Gemeinden findet man die ersten öffentlichen Steckdosen. Die Gemeinde Motten hat im vergangenen Jahr in die Elektromobilität investiert. Seit Sommer steht am Marktplatz eine Station für E-Bikes. Man habe noch keine Erfahrungswerte sammeln können, wie groß die Nachfrage ist, sagt Mottens Bürgermeisterin Katja Habersack. Der Fokus liege auf der touristischen Nutzung, zumal auch ein Wohnmobilstellplatz errichtet wurde. Im Ortsteil Speicherz gibt es nach Auskunft der Bürgermeisterin eine zweite Lademöglichkeit an einer Gaststätte.

Oberthulba, Oerlenbach, Ramsthal oder Zeitlofs haben sich ebenso fit gemacht für die steigende Anzahl von Fahrradfahrern mit Antriebshilfe. Bernhard Gößmann-Schmitt von der Ramsthaler Vereinsgemeinschaft beobachtet, dass der Radtourismus dank der E-Bikes über den Main hinaus in die Regionen um Saale und Rhön gelangt ist; auch rüstige Rentner erkunden jetzt die hügeligen Landschaften mit dem Rad.

Weitere in Planung

Münnerstadt will in diesem Jahr nachziehen und hat sich dazu einem Projekt der NES-Allianz angeschlossen. Dieser Zusammenschluss mehrerer Kommunen, zu dem auch Münnerstadt gehört, will ein flächendeckendes Ladenetz für E-Bikes in Kooperation mit den anderen Rhön-Grabfeld-Allianzen aufbauen, so Allianz-Managerin Hannah Braungart. Münnerstadt wird mit vier Ladestationen beteiligt sein. Die Anlagen sollen im Frühjahr aufgestellt werden. Als Standorte hat die Stadt den Marktplatz und die Touristinfo im Schloss gewählt, außerdem je einen in Großwenkheim und Maria Bildhausen.

Die Zahl der Ladestationen im Kreis könnte weiter steigen. Jüngst wurde im Fuchsstädter Gemeinderat diskutiert, ob dort eine Stromtankstelle für die Radler geschaffen wird.

Der Radfahrexperte und Buchautor von Radtouren in der Region, Jochen Heinke (Sondheim/Rhön), meint, dass nicht in jeder Ortschaft eine Lademöglichkeit vorhanden sein muss. Seine Erfahrung: Die meisten E-Bike-Radler kommen bei ihren Touren mit der Reichweite ihres Akkus klar. "Ich kenne niemanden, der schon mal stehen geblieben ist". Etwas anders sei das entlang der Radfernwege. Weitfahrer könnten schon an die Grenzen ihres Batterieleistung kommen. Auch wer in der Rhön radelt, verbrauche mehr Energie, stellt Heinke fest. In seinem neuesten Buch mit dem Titel "Lass den Akku schwitzen" hat er deshalb bei den Tourenvorschlägen auch Lade-Möglichkeiten mit aufgeführt.

Der Arbeitskreis Elektromobilität des Landkreises hat das Thema nicht weiter bearbeitet, weil heute eine Steckdose reicht, um Strom zu zapfen, so Landkreis-Sprecherin Nathalie Bachmann. Viele Menschen würden zudem ihre Touren so planen, dass sie mit einer Akkuladung auskommen.

Öffentliche E-Bike-Ladestationen:

In Betrieb

• Bad Kissingen (Tourist-Info)

• Hammelburg (Viehmarkt)

• Bad Brückenau (Sinnflut, Georgi-Kurhalle, Volkersberg , Römershag)

• Motten (Marktplatz)

• Oberthulba (Marktplatz)

• Oberbach (Haus der Schwarzen Berge)

•Oerlenbach (Rathausparkplatz)

• Ramsthal (Dorfplatz)

•Zeitlofs (Dorfplatz)

In Vorbereitung

• Bad Kissingen (Bahnhof)

• Münnerstadt (4, zwei im Kernstadtgebiet, eine Großwenkheim, eine Maria Bildhausen).

• Riedenberg

Die Auflistung erhebt keine Garantie auf Vollständigkeit.

 
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  • dramon@web.de
    Dass Herr Heinke niemanden kennt, der schon mal stehen geblieben ist, könnte daran liegen, dass es auch in der Rhön nette, hilfsbereite Menschen gibt. Als im letzten August giftige Anstiege, Tourengepäck und nicht ganz perfekte Kondition dazu führten, dass der Akku schon nach der Hälfte der sonst zu erwartenden Streckenleistung leer war, bei der Gastronomie in Wildflecken nichts zu holen war, durfte ich an einer privaten Garagensteckdose nachladen.

    Ich möchte auf diesem Wege für diese Hilfe noch einmal herzlich danken!
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  • dramon@web.de
    In Bad Kissingen hinter der Tourist-Info, ja, da gehe ich oft vorbei, kenne auch die Schließfächer. Ein Fahrrad oder benutztes Schließfach habe ich dort noch nie gesehen. Kein Wunder, denn das ist absolute no-go-area für Radler. Als erfahrener Tourenradler käme ich selbst im Traum nicht auf die Idee, eine Ladestation an einer Stelle zu suchen, an die ich mit dem Rad gar nicht hinfahren darf. Ich wäre auch wirklich nicht motiviert, mein Rad in diesem abgelegenen Winkel abzustellen. Unter der Überschrift "für Radfahrer" ist da Geld rausgeschmissen worden für eine Einrichtung, die am wahren Bedarf dieser Gästegruppe total vorbei geht.

    Eine Lademöglichkeit im Sichtfeld von Attraktionen nutze ich bei längeren Touren gern, während ich einkaufe oder einkehre. Vor allem aber ist die Präsenz solcher Ladestationen ein deutliches Zeichen, dass Radler als Kunden und Gäste willkommen sind.
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