Als Walter Emmert Senior 1987 starb, übernahm sein Sohn die Bäckerei. Er hatte 1984 die Meisterprüfung abgelegt. Mutter Elisabeth verfolgt heute noch leidenschaftlich die Entwickung.
Sie erinnert sich noch lebhaft an die Gründerjahre, als sie mit ihrem Mann die Backstube mit dem kohlebefeuerten Ofen übernahm und die Backwaren in einem rund 20 Quadratmeter großen Lädchen vertrieb. Die Brötchen kosteten seinerzeit drei Pfennige, die Plunder waren für zehn Pfennige zu haben. Das Mehl brachten die Müller, die an der Saale mahlten. Manche Landwirte brachten ihr eigenes Mehl vorbei und brachten dafür Brotmarken.
1964 hielt der erste ölbefeuerte Backofen Einzug. 1987 wurde der Laden auf 60 Quadtratmeter vergrößert, die Backstube wuchs auf 100 Quadratmeter. Zwei Mehlsilos mit je 3,5 Tonnen sind heute bei der Bewältigung der Arbeit hilfreich. Der direkte Draht zum Kunden in der Region ist heute besonders wichtig, wo von den einst über zehn Hammelburger Bäckereien nur noch zwei vor Ort backende Betriebe geblieben sind. "So speziell auf Kundenwünsche einzugehen, kann kein Filialist", sagt Walter Emmert, der Mitglied in der Gesellenprüfungskommission und dritter Vorsitzender in der Bäckerinnung Bad Kissingen ist. Das Angebot an Backwaren scheint heute gegenüber den Anfangsjahren schier unüberschaubar. 26 Sorten Brötchen, 20 Sorten Plundergebäck und 15 Sorten Brot liegen in der Auslage. Den Dätscher gibt es inzwischen in einer Vollkorn-Variante. Als Attraktion gilt die Erdbeertorte in Herzform, die es bis zu einem Durchmesser von 1,5 Metern gibt.
Sohn Sebastian und Tochter Laura beleben das Haus in der Dalbergstraße zusätzlich. Nicht ausgeschlossen, dass Emmerts den Betrieb eines Tages an die nächste Generation übergeben können.
Zum Jubiläum gibt es kommende
Woche eine Reihe von Angeboten,
am Mittwoch sind Kinder von 14
bis 16 Uhr zum Plätzchenbacken
eingeladen.