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Wildflecken
Wo bleiben die Ortskräfte?
Erwartet wurden die Flüchtlinge mit besonderem Aufenthaltsstatus schon Anfang August. Doch noch stehen ihre künftigen Wohnstätten leer. Das kann sich ganz schnell ändern.
Noch stehen die künftigen Übergangswohnheime in der Rothenrainer und der Dörrenbergstraße in Wildflecken leer. Das könnte sich Anfang nächster Woche schnell ändern. Foto: Steffen Standke       -  Noch stehen die künftigen Übergangswohnheime in der Rothenrainer und der Dörrenbergstraße in Wildflecken leer. Das könnte sich Anfang nächster Woche schnell ändern. Foto: Steffen Standke
| Noch stehen die künftigen Übergangswohnheime in der Rothenrainer und der Dörrenbergstraße in Wildflecken leer. Das könnte sich Anfang nächster Woche schnell ändern. Foto: Steffen Standke
Steffen Standke
 |  aktualisiert: 26.10.2022 12:15 Uhr

Eigentlich tappt Bürgermeister Gerd Kleinhenz ( Parteifreie Wähler Wildflecken /PWW) noch ziemlich im Dunkeln. Weder weiß er, wann genau die Flüchtlinge mit besonderem Aufenthaltsstatus , sogenannte "humanitäre Aufnahmen", eintreffen, noch, ob es sich wirklich um die ursprünglich angekündigten Ortskräfte mit ihren Familien handelt, die vor der Machtrückgewinnung der Taliban die Bundeswehr unterstützt hatten. Kleinhenz weiß aber: Die beiden Blöcke in der Rothenrainer und der Dörrenbergstraße stehen weiter leer.

Das sollte anders sein. Maria-Antonette Graber, Sachgebietsleiterin Flüchtlingsbetreuung und Integration bei der Regierung von Unterfranken , hatte am 18. Juli bei einem Treffen mit Wildfleckener Flüchtlingshelfern mit der Ankunft der Neu-Wildfleckener Anfang August gerechnet. Bis dahin sollten noch einige Dinge - wie zum Beispiel Küchen - eingebaut werden.

Arbeiten noch im Gange

Der Bürgermeister ist sich nicht einmal sicher, ob der Innenausbau der künftigen Übergangswohnheime schon abgeschlossen ist. Vor Ort traf er einen Elektriker, der noch fleißig arbeitete. Vor Anfang/Mitte September sei "die Beleuchtung nicht in Gänze fertig", hat Kleinhenz erfahren.

Wie auch immer: In dieser Woche erhielt das Ortsoberhaupt ein Schreiben von der Regierung von Unterfranken , dass die Wohnhäuser "ab nächster Woche betriebsbereit und aufnahmefähig" seien. Auf jeden Fall kämen Menschen mit Bleibestatus, aus welchen Ländern auch immer, aber keine Asylbewerber.

Belegung wahrscheinlich ab nächster Woche

Regierungssprecher Johannes Hardenacke bestätigt auf Nachfrage die Angaben. "Wir gehen davon aus, dass ab nächste Woche die Belegung beginnen kann." Einen genauen Tag kann auch er nicht nennen. Denn die für Wildflecken vorgesehenen Flüchtlinge seien noch gar nicht da, würden wohl erst per Charterflieger in Deutschland eintreffen und dann auf die Bundesländer und die dortigen Einrichtungen verteilt. Deswegen könne auch er nicht sagen, wer wann komme.

Allerdings sei inzwischen die Meldung ans Innenministerium "freigeschaltet", dass die Übergangswohnheime in Wildflecken belegbar seien. Heißt: Die Inneneinrichtung ist abgeschlossen.

Lieferengpässe bei Geräten

Die Verzögerung dabei erklärt Hardenacke damit, dass auch die Regierung von Unterfranken den allgemeinen Lieferengpässen unterworfen sei. So seien Küchen und technische Geräte nicht eher beigekommen. Zwischenzeitlich wurde aber gestrichen, die Bäder hergerichtet, Fenster erneuert und Heizungen ertüchtigt.

Der Sprecher der Regierung betont, dass der Druck auf die Behörde, Unterkünfte für Flüchtlinge zu finden, weiter groß sei. "Wir rechnen mit bis zu 300 Personen mit gesichertem Status bis Jahresende allein für Unterfranken und sind dringend auf Kapazitäten angewiesen." Bei Asylbewerbern sei der Andrang noch größer, weswegen auch für sie Gemeinschaftsunterkünfte gesucht würden.

Mit "humanitären Aufnahmen" sind Menschen gemeint, die zum Beispiel wegen einer akuten Krise aus ihrem Heimatland fliehen mussten, kurzfristig auf humanitäre Hilfe angewiesen sind und ein - zumindest zeitlich begrenztes - Aufenthaltsrecht in Deutschland genießen. Sie müssen nicht aus Afghanistan, können auch aus Syrien oder anderen Ländern stammen, vielleicht auch aus Russland. Anders als Asylbewerber dürfen sie sofort arbeiten und staatliche Sozialleistungen beantragen und erhalten.

 
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