Welche Baudenkmäler und Gebäude gibt es in Bad Kissingen? Was hat Kaiserin Sisi mit Bad Kissingen zu tun? Im "Wissensspiel zur Stadt Bad Kissingen" geht es um Kultur, Geschichte, Geschichten und Bauwerke der Kurstadt. Entwickelt hat das Spiel der Publizist und Spieleentwickler Wolf-Dieter Raftopoulo aus Gerbrunn (Landkreis Würzburg). Es ist seit Ende August auf dem Markt.
Wie kommt man auf so ein Spiel?
Es ist nicht das erste Spiel, das Wolf-Dieter Raftopoulo für eine Kommune erfunden hat. "Ich hatte schon eins für Gerbrunn gemacht. Und da bin ich auf die Idee gekommen, auch eins für eine größere Stadt zu machen. Bad Kissingen hat sich sofort angeboten, weil ich früher sehr viel hier unterwegs war." Die Stadt mit ihren vielen historischen Gebäuden und der Geschichte sei ausgezeichnet geeignet für ein Wissensspiel.
Von der Idee bis zur Veröffentlichung vergingen etwa zwei Jahre. Raftopoulo: "Das Regelwerk bestand schon vom ersten Spiel, daher dauerte die Entwicklung etwas kürzer. Bei Spielen, die von Grund auf kreiert werden, kann die Entwicklung deutlich länger dauern."
Mit der Idee ging Wolf-Dieter Raftopoulo auf die Stadt zu und erhielt bei der Umsetzung Unterstützung vom Stadtarchiv. Der Spielerfinder betont: "Es war keine Auftragsarbeit."
Vor dem fertigen Spiel kommt die Recherche
Obwohl das Regelwerk stand, musste Wolf-Dieter Raftopoulo zunächst recherchieren, um die passenden Fragen und Antworten fürs Spiel zu finden. "Ich war in der Unibibliothek, habe im Internet recherchiert und Quellen geprüft", erzählt der 56-Jährige. Auch Fotos mussten gemacht werden. Dabei und beim Lesen der Texte half das Stadtarchiv. Wichtig sei ihm auch gewesen, nicht nur die besonders berühmten Orte und Gebäude aufzunehmen, sondern auch Kurioses oder Ausgefallenes.
Besonderen Wert hat der Erfinder auf nachhaltiges Material gelegt, wie er betont: "Die Aktionsfläche ist aus Altplastik aus dem Meer hergestellt."
Ein Spiel für die Bürgerinnen und Bürger
Klar ist: Wer das Spiel spielen möchte, sollte sich recht gut in Bad Kissingen auskennen. "Es ist kein Spiel für Touristen, sondern es soll die Menschen in der Stadt ansprechen", sagt Raftopoulo. Dennoch sei es nicht notwendig, jedes Detail der Stadt zu kennen.
So funktioniert das Bad-Kissingen-Spiel
Der Spielplan zeigt die Kernstadt. Bis zu vier Spielerinnen und Spieler können auf Wissensreise durch das Unesco-Welterbe gehen. Ein Würfel zeigt, wie viele Felder man sich bewegen kann. Aktionskärtchen sorgen für Spannung beim Spiel. Auf gekennzeichneten Feldern werden die Wissensfragen gestellt. Die Antworten können von den anderen Spielern schnell über den Lösungsteil des Fragenkatalogs kontrolliert werden. Wer zuerst alle Fragen seiner Runde auf dem Spielplan richtig beantwortet hat, gewinnt.
Wie läuft der Verkauf?
In den ersten vier Wochen, sagt der Erfinder des Spiels, seien über seinen Online-Shop 78 Exemplare bestellt worden. "Dazu kommen die Spiele, die im Buchhandel gekauft wurden, aber das sind weniger." Insgesamt ist er zufrieden, gerade weil es ein reines Wissensspiel ist. Trotzdem: "Man merkt allgemein, dass die Menschen weniger Geld ausgeben."
Spiele für Privatleute und Firmen
Der gelernte Mediengestalter hat seit 2018 etwa 25 Spiele kreiert, zudem einige Reiseführer. Alles erscheint in seinem RMD-Verlag (Raftopoulo Mediendesign-Verlag) vertrieben werden.
Neben Spielen für den Handel erfindet er auch Spiele für Privatpersonen und Firmen. Er erläutert: "Für Firmen können beispielsweise Arbeitsabläufe für Auszubildende als Spiel gestaltet werden, damit sie diese auf diesem Weg lernen."
Wie ein Spiel bei ihm entsteht
Wenn Raftopoulo eine Idee für ein Spiel hat, geht er erstmal in sich und überlegt, wie er es am besten umsetzen kann. "Auf einer Wanderung oder beim Spazieren denke ich über die grundlegenden Schritte nach, über die mögliche Zielgruppe und hinterfrage alles." Anschließend gibt es einen Entwurf und dann stelle er Probespiele her. "Beim Probespielen merkt man, ob es noch an der einen oder anderen Stelle 'stotter' und kann das ausbessern", erläutert er. Besonders wichtig sei auch die Anleitung, sagt er. Denn die Informationen über das Spiel und wie es gespielt wird, müssen eindeutig und verständlich sein.
Klassische Spiele oder am Computer?
Für Wolf-Dieter Raftopoulo ist die Antwort eindeutig: "Klassische Spiele sind besser als PC- oder Konsolen-Spiele. Der Grund ist der persönliche Kontakt, das gemeinsame Erleben. Das hat man nicht, wenn man weit entfernt gegeneinander oder miteinander spielt."
Sein persönliches Lieblingsspiel heißt "Tikal" aus dem Jahr 1999. Thema des Spiels sind Expeditionen zu versteckten Maya-Stätten in den Urwäldern Mexikos und Guatemalas.
Weitere Informationen
Das Spiel ist erhältlich bei der Buchhandlung Schöningh, Lotto Hartmann, Spielwaren Ahlert und im verlagseigenen Webshop unter shop-rmd-verlag.de . Es kostet 18,90 Euro.
Das Gewinnspiel
Die Stadt Bad Kissingen hat der Redaktion zwei Exemplare des Wissensspiels zur Verfügung gestellt, die unter allen Teilnehmenden verlost werden. Wer ein Exemplar gewinnen möchte, schreibt einfach eine E-Mail an k.kovacs@saale-zeitung.de , Einsendeschluss ist Montag, 18. November 2024, 14 Uhr. Unter den Einsendungen losen wir aus. Viel Glück!
Herzlichen Glückwunsch
Die Gewinner stehen fest: Über je ein Exemplar des Wissensspiels dürfen sich freuen: Frank und Melitta Wehner sowie Edith Kässner. Herzlichen Glückwunsch!
