
Es wurde in Münnerstadt schon länger darüber spekuliert, jetzt ist es amtlich. Elmar Bauer wird den Edeka-Markt in Münnerstadt in neue Hände geben. Sein Nachfolger ist Klaus Hammelmann, ein erfahrener Mann im Lebensmittelsektor. Am 1. Februar 2024 wird der Münnerstädter Edeka Markt unter neuer Leitung stehen. Vertraglich sei bereits alles geregelt, bestätigen Elmar Bauer und Klaus Hammelmann auf Anfrage unserer Redaktion.
Zeit zum Aufhören
Elmar Bauer gibt den Edeka-Markt aus Altersgründen ab. Er wird im kommenden Jahr seinen 65. Geburtstag feiern. Es sei schon immer sein Ziel gewesen, dann aufzuhören. „Es ist der ideale Zeitpunkt“, findet Elmar Bauer, auch wenn ihm der bevorstehende Abschied aus dem Berufsleben und aus Münnerstadt nicht ganz leicht fällt. Doch er freut sich auf die Zeit danach. Denn er möchte seinen neuen Lebensabschnitt gemeinsam mit seiner Frau genießen. Freizeit war bei ihm in den letzten 45 Jahren immer knapp. Drei Wochen Urlaub am Stück hatte er noch nie, sagt Elmar Bauer. Seine Arbeitstage beginnen sehr früh und enden oftmals spät.
45 Jahre in der Selbstständigkeit
Genau 45 Jahre und fünf Monate ist Elmar Bauer jetzt selbstständig. Schon als 18-jähriger hatte er sich entschlossen, den Edeka-Markt in seinem Elternhaus in Bad Bocklet zu übernehmen. Seitdem ist er Kaufmann und immer Partner der Edeka-Genossenschaft. Nach Münnerstadt kam Elmar Bauer vor gut 20 Jahren, zuerst als Chef des Kupschmarktes, später dann noch als Leiter des Neukaufs. Seit elf Jahren führt er nun den Frischemarkt Bauer. In Münnerstadt habe er sich wohlgefühlt. Die Münnerstädter hätten ihn von Anfang an gut aufgenommen. „Da sind sie vorbildlich“, findet der Bad Bockleter. „Ich bin immer gerne auf die Arbeit gefahren“.
Einzug der Digitalisierung
In seinen Jahrzehnten als selbstständiger Marktleiter hat er den Wandel durch Digitalisierung miterlebt. „Ich weiß nicht, wie viele Kassensysteme ich gekauft habe“, sagt Elmar Bauer. Ohne Digitalisierung läuft heute in den Lebensmittelmärkten nichts mehr. „Sie ist der Zukunftsweg“, sagt Klaus Hammelmann. Das liegt auch daran, dass Mitarbeitende immer schwieriger zu finden sind.
Vegan liegt im Trend
Immer wieder reagieren musste Elmar Bauer auf neue Trends im Lebensmittelsektor. Hier ist es wichtig, up to date zu sein. Momentan sind vegane Produkte zunehmend nachgefragt. „Das war vor fünf Jahren noch kein Thema“, sagt Bauer. Zuvor hielten die Bio-Produkte Einzug. Die Biosparte sei wegen der Preisentwicklung allerdings aktuell rückläufig, ergänzt Klaus Hammelmann.
Nahtloser Übergang
Den Übergang vom Inhaber Elmar Bauer zum Inhaber Klaus Hammelmann soll die Kundschaft des Münnerstädter Edeka-Marktes so gut wie gar nicht merken. Lediglich am 31. Januar 2024 wird der Supermarkt für einen Tag zur Inventur und Umstellung der technischen Systeme geschlossen bleiben. Am 1. Februar ist schon wieder geöffnet. Der elf Jahre alte Supermarkt ist so aufgestellt, dass derzeit keine Umbauten oder Renovierungen vorgenommen werden müssen.
Bereits öfters vor Ort
Schon jetzt ist Klaus Hammelmann immer wieder einmal in seinem künftigen Lebensmittelmarkt anzutreffen; er will sich mit den Gegebenheiten vertraut machen und das Personal kennenlernen. Alle Beschäftigten werden übernommen, betonen Elmar Bauer und Klaus Hammelmann. Geplant ist eine „partnerschaftliche Übergabe“, sagen die beiden Marktleiter.
Synergieeffekte nutzen
Wie Elmar Bauer ist auch Klaus Hammelmann ein erfahrener Kaufmann. Er hat ab 1987 eine Lehre bei Edeka absolviert, war Marktleiter, hat sich dann aber für mehrere Jahre beruflich anderweitig orientiert. 2015 ist er dann zurück nach Franken und hat in Seßlach einen Supermarkt auf einem in seinem Besitz befindlichen Grundstück gebaut, weil er Potenzial für einen solchen Markt sah. Das hat sich seiner Auskunft nach auch bestätigt.
Erfahrener Kaufmann
Im Februar 2023 schließlich hat Klaus Hammelmann zusammen mit Sonja Hümpfer den E-Center in Bad Kissingen übernommen. In seiner Funktion als neuer Kollege habe er sich im Frühjahr auch beim Elmar Bauer vorgestellt, berichtet Klaus Hammelmann. Beim Antrittsbesuch kam das Gespräch auf Bauers Absicht, in absehbarer Zeit in den Ruhestand zu gehen. Noch einen Markt mit seinem Unternehmen, der Fapio Food OHG, zu übernehmen, sei eigentlich nicht sein Ziel gewesen, meint Klaus Hammelmann. Aber dann hätte es sich im Verlauf mehrerer Gespräche entwickelt. Diesen Schritt zu tun, ist seiner Meinung nach die richtige Entscheidung. Er geht davon aus, dass Synergieeffekte der beiden Geschäfte genutzt werden können.
Künftig auch Paketshop
Die einzige Veränderung, die Klaus Hammelmann aktuell nach der Übergabe plant, ist ein zusätzliches Dienstleistungsangebot. Ab Mitte Februar soll es einen Paketshop im Frischemarkt Fapio, so der künftige Name, geben.
Bedenken, dass der neu eröffnete Enso-Markt in der Münnerstädter Altstadt eine große Konkurrenz darstellt, haben weder Klaus Hammelmann, noch Elmar Bauer. Sie sehen dieses Angebot vielmehr „als gute Geschichte für die Innenstadt“.
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