Nach dem Einbruch im vergangenen Herbst hat sich die Stimmung in der mainfränkischen Wirtschaft zum zweiten Mal in Folge verbessert. Doch es fehlt aufgrund hoher Inflationsraten, verhaltenem Konsum, steigender Zinsen sowie wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten an Dynamik, heißt es in einer Mitteilung der IHK-Würzburg. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der die Beurteilungen der aktuellen und zukünftigen Geschäftslage in einem Wert zusammenfasst, steigt demnach im Vergleich zur Vorbefragung leicht um drei Zähler auf nun 113 Punkte.
43 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre derzeitige Situation als gut, elf Prozent äußern sich negativ. Auch wenn die positiven Rückmeldungen überwiegen, verbleibt der Saldo mit 32 Zählern auf ähnlichem Niveau wie zum Jahresauftakt (33 Punkte).
Weder das In- noch das Auslandsgeschäft liefern derzeit nennenswerte Wachstumsimpulse, vielmehr stagniert die Nachfrage. Bewegung zeigt sich erst bei einer branchenspezifischen Analyse: Während im Bau moderate und im Dienstleistungssektor kräftige Zuwächse zu verzeichnen sind, melden Industrie und Handel schwächere Geschäfte. Mehr als jeder zweite Betrieb klagt mittlerweile zumindest in Teilen über ausbleibende Kundschaft, wohingegen sich Material- und Lieferengpässe weiter entspannen, schreibt die IHK.
Der Ausblick auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf bleibt verhalten, fällt aber deutlich weniger negativ aus als noch zuletzt – allerdings mit großen Unterschieden in den einzelnen Branchen. Insgesamt rechnen 21 Prozent mit einem Anziehen der Geschäftstätigkeit, während 24 Prozent Einbußen erwarten. Der Saldo bleibt mit minus drei Punkten nur noch geringfügig im negativen Bereich (Jahresbeginn: -8 Punkte). Branchenübergreifend wird mit einer stabilen Nachfrage aus dem Inland geplant, darüber hinaus erwartet die exportorientierte Industrie eine gleichbleibende Ordertätigkeit aus dem Ausland. Als Risiken nennen die Unternehmen wie bisher die Energie- und Rohstoffpreise sowie den Arbeits- und Fachkräftemangel (67 bzw. 66 Prozent), gefolgt von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und Arbeitskosten (jeweils 53 Prozent). Fazit der IHK: Die mainfränkische Wirtschaft ist noch sichtbar angeschlagen. Die Zeichen stehen auf Stagnation. red