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Großenbrach
Höchemer Bürokonzepte feiert 40 Jahre: Tisch und Stuhl waren und sind im Büro das Wichtigste
Höchemer Bürokonzepte feiert am 14. Juli 2023 das 15.000-tägige Bestehen. So hat sich in über 40 Jahren die Ausstattung der Arbeitsplätze gewandelt.
Blick in ein Büro zu Beginn der 1980er Jahre       -  Blick in ein Büro zu Beginn der 1980er Jahre
Foto: Fritz Dittmar | Blick in ein Büro zu Beginn der 1980er Jahre
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 26.08.2024 13:05 Uhr

Mit Kabarett und Akrobatik feiert die Höchemer Büro GmbH am Freitag, 14. Juli, im Großenbracher Gewerbegebiet ein ungewöhnliches Firmenjubiläum: Genau 15.000 Tage sind seit der Gründung vergangen. Heute zählt der Büroausstatter und -konzeptionist zu den Marktführern seiner Branche in der weiten Region.

Am 13. Juli 1982 gründete der Büromaschinenmechanikermeister Harald Höchemer (72) in der Straße „Hinterm Schloss“ in Aschach seine Firma mit zwei insgesamt 40 Quadratmeter großen Büroräumen. Zuvor war er bereits bei einem Bürohändler und einem Wohnwagenbauer tätig gewesen.

„Eigentlich wollte Harald nur Kopiergeräte verkaufen“, erzählt Bruder Thomas (62). „Wenn das Telefon dreimal täglich klingelt, dann ist es gut“, lautete das Motto der ersten Wochen. „Zum Glück ist es nicht dabei geblieben.“

Firmenchef Thomas Höchemer vor dem Firmengebäude in Großenbrach       -  Firmenchef Thomas Höchemer vor dem Firmengebäude in Großenbrach
Foto: Sigismund von Dobschütz | Firmenchef Thomas Höchemer vor dem Firmengebäude in Großenbrach

Harte Anfangsjahre

Der gelernte Einzelhandelskaufmann und heutige Geschäftsführer erinnert sich lebhaft an die harten Anfangsjahre. Heute blickt er lachend auf eine Episode jener Zeit zurück: „Harald und ich fuhren Ende der 1980er Jahre zur Hannover Messe und kauften Kopiergeräte - aber gleich 100 Stück, um Mengenrabatt zu bekommen.“

Erst auf der Rückfahrt wurde ihnen klar, dass sie gar nicht wussten, wem sie die vielen Geräte verkaufen sollten. „In den Tagen danach haben wir alle Handwerksbetriebe der Region abgeklappert und jedem ein Gerät auf den Tisch gestellt.“

Damals merkten die Brüder, dass allein mit Kopierern kein Geschäft zu machen war, weshalb sie auch anderes anbieten mussten. Sie entschieden sich für Büromöbel , da Firmengründer Harald Höchemer ohnehin aus früherer Tätigkeit im Wohnwagenbau sich für Möbel interessierte. Dies war der Start in die erfolgreiche Unternehmenskarriere.

Von einer Halbtagskraft zur 30 Mitarbeitenden

Hatte die Firma 1982 mit zwei Chefs und einer Halbtagskraft begonnen, waren es im Jahr 1994 nach Umzug an den heutigen Firmensitz mit zunächst 1000 Quadratmetern schon 15 Mitarbeiter. Zwanzig Jahre später musste 2014 die Bürofläche um einen Anbau erweitert und eine benachbarte Halle als Lager hinzugekauft werden.

Jetzt arbeiten 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 1500 Quadratmetern Büro-, Ausstellungs- und Lagerfläche. Hauptgesellschafter und Geschäftsführer ist seit dem Ausscheiden des Firmengründers (2016) nun Thomas Höchemer, seine Mitgesellschafter und Prokuristen sind Jochen Heinkel und Michael Wolf .

Digitaltechnik für 250 Klassenzimmer

Handwerksbetriebe und Behörden, Seniorenheime und Labore, Fertighausbauer und Architekturbüros , Schulen und andere gehören zur Kundschaft des Unternehmens. „Ob jemand nur einen Stuhl kauft oder ein ganzes Bürogebäude ausstattet – die Wertschätzung für jeden Kunden ist dieselbe“, versichert der Firmenchef.

Bis Ende des Jahres stattet sein Unternehmen 250 Klassenzimmer zwischen Aschaffenburg und Würzburg mit Digitaltechnik aus. Denn der moderne Büroausstatter beschränkt sich längst nicht mehr auf den Verkauf von Büromöbeln .

Heute liefert man komplexe Konzepte vom Fußbodenbelag über die Büroausstattung, einschließlich Digitaltechnik bis hin zur Schaffung optimaler Raumakustik. Bei Neubauten plant man deshalb am liebsten mit dem Architekten schon vor Baubeginn.

So war das vor 40 Jahren im Büro

Vor über 40 Jahren war ein typisches Büro mit einem einfachen Schreibtisch und Nebentisch für die elektrische Schreibmaschine sowie „einem Stuhl zum Sitzen“ ausgestattet. Daneben stand ein doppeltüriger Büroschrank und vielleicht ein Kopiergerät. „Heute gibt es elektromotorisch höhenverstellbare Schreibtische mit einem ergonomisch dem Körper anzupassenden Stuhl mit Armlehnen.“

Beispiel eines modernen Büroarbeitsplatzes von heute       -  Beispiel eines modernen Büroarbeitsplatzes von heute
Foto: Firma Palmberg | Beispiel eines modernen Büroarbeitsplatzes von heute

Statt abgeschottet im Büro zu arbeiten, treffen sich die Mitarbeiter in Kommunikationsecken, Besprechungsräumen oder der Cafeteria. Die Zeit der durch Corona genutzten Videokonferenzen scheint vorbei. Es wurde erkannt, folgert Thomas Höchemer, dass man die Menschen wieder zusammenbringen muss. Kommunikations- und Technikzonen machen deshalb bis zu 40 Prozent der Gesamtfläche aus.

Eines hat sich in den vier Jahrzehnten nicht verändert: „Das Wichtigste sind immer noch ein Tisch und ein Stuhl.“ Schließlich verbringen die meisten Mitarbeiter mehr Lebenszeit am Arbeitsplatz als daheim.

„Ein Unternehmen muss in Zeiten des Arbeitskräftemangels deutlich mehr in moderne Büroausstattung investieren, um Mitarbeiter gewinnen und motivieren zu können.“

Dabei liegt der Preis eines ergonomischen Arbeitsstuhls heute auf demselben Niveau wie vor 40 Jahren, setzt man den Preis zum durchschnittlichen Arbeitslohn ins Verhältnis. Höchemer: „Ein normaler Stuhl kostet unverändert etwa ein Prozent eines Jahresbruttolohns.“

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