
„Das war ein langer und steiniger Weg“, blickt Altbürgermeister Peter Hart auf die Geschichte des Windparks Fuchsstadt zurück, und: „Da war viel Überzeugungsarbeit in der Gemeinde nötig.“

Ende 2014 ging das Projekt offiziell an den Start, im August 2016 folgte der erste Genehmigungsantrag. 2018 wurden die Stellflächen für die Kräne gerodet. Nach der Insolvenz des Anlagenherstellers Senvion im April 2019 ging das Verfahren von vorne los.

2021 entstanden Türme, die 2022 wieder gesprengt wurden. Dass der Windpark trotzdem jetzt so schnell gebaut wurde, führt Qair-Projektleiter Patrick Ecker vor allem auf die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem neuen Anlagenhersteller Nordex und der örtlichen Baufirma Stolz zurück.
Nächstes Projekt bereits beschlossen
Erleichtert ist auch Harts Nachfolger René Gerner. Ab früh um 8 Uhr seien am Samstag zahlreiche Helfer unterwegs gewesen, um ein Bürgerfest im Windpark zu organisieren.

Bratwürste, Kuchen und Getränke waren kostenlos, aber Spenden für den örtlichen Kindergarten willkommen. Zur guten Akzeptanz des Windparks hat aus Gerners Sicht beigetragen, dass die Windräder auf Gemeindegrund stehen.

Wir wollen uns als Kommune autark aufstellen“, kündigte der Fuchsstädter Bürgermeister bereits das nächste Großprojekt an: Auf 70 Hektar ganz in der Nähe des Windparks soll eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit 60 Megawatt Maximalleistung entstehen.

Die drei Windkraftanlagen haben eine Gesamtleistung von 13,5 Megawatt, Qair rechnet mit 27 bis 30 Millionen Kilowattstunden Stromertrag pro Jahr, das sei der Bedarf von rund 9000 Haushalten. Damit würden mehr als 11.500 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart. Qair Deutschland hat den Windpark gebaut und wird ihn auch betreiben, Eigentümerin ist allerdings die Reichmuth & Co Investment Management AG, nach eigenen Angaben eine führende Schweizer Asset-Management-Gesellschaft für Infrastrukturinvestments im Mid-Cap-Segment Reichmuth & Co.
„Fuchsstadt ist uns ans Herz gewachsen“
„Dieses Projekt ist ein wichtiger Meilenstein für Qair in Deutschland und für die erneuerbaren Energien in Bayern“, sagte Geschäftsführerin Heike von der Heyden. Obwohl Qair seinen größten Standort in Bayern habe und die meisten Mitarbeiter hier wohnten, sei es der erste Windpark des Betreibers im Freistaat.

„ Fuchsstadt ist uns ans Herz gewachsen, wir fühlen uns hier fast wie zuhause“, bedankte sich Heike von der Heyden für die gute Zusammenarbeit.

Auch wenn im Windpark Fuchsstadt die Windräder Nummer 43 bis 45 im Landkreis stehen, war CSU-Landrat Thomas Bold nach eigenen Angaben erst zum zweiten Mal bei der Einweihung eines Windparks dabei. Das liege daran, dass Betreiber und Gemeinde die Inbetriebnahme unterschiedlich begehen, oft gehe das „eher geräuschlos“.

„Die Fuchsstädter feiern halt schon immer gerne“, kommentierte er das Fest mit dem Ministerpräsidenten am Samstag. Dass es im Landkreis bereits so viele Windräder gibt, führt Bold auf mehrere Faktoren zurück: „Bei uns sind Windräder auch trotz der 10-H-Regelung gebaut worden.“

Der Regionalplan für Main-Rhön erfülle bereits jetzt die Flächenziele der Bundesregierung für das Jahr 2027. „Das ist gut, aber darauf wollen wir uns nicht ausruhen“, sagte Bold. Aktuell gebe es im Landkreis keine Genehmigungsanträge für neue Windräder , auch wenn etliche Projekte wie im Roßbacher Forst im Gespräch seien.
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