
Wenn der Windheimer Ortsreferent Klaus Schebler mit seinem Smartphone telefonieren möchte, hat er ein Problem. Nur im ersten Stock seines Hauses gibt es eine Stelle, wo er ein bisschen Empfang habe.
Empfang ist Glücksache
Nicht anders ergeht es Peter Martin vom Seniorenheim „Haus der Familie“. Mobilfunkempfang ist Glückssache und wenn überhaupt, funktioniert nur Telefonieren. Ans Surfen im Internet ist nicht zu denken.
Altenheim nicht erreichbar
Wenn dann noch wie in der vergangenen Woche die Kabel-Internetversorgung durch den Anbieter Pyur zusammenbricht, wird das zum ernsten Problem. Denn dadurch war Windheim von den digitalen Kommunikationswegen abgeschnitten. Klaus Schebler hält die Situation nicht mehr für vertretbar. Er hat nun einen Antrag gestellt, dass die Stadt sich um eine Verbesserung kümmert und zur Not in Eigenregie eine Mobilfunkstation installiert. „Es kann nicht sein, dass wir, die etwas abgelegen wohnen, digital von der Außenwelt abgeschnitten sind, wo doch unsere Regierungen auf Landes- und Bundesebene den Ausbau des Digitalnetzes täglich herbeireden,“ schreibt Schebler im Antrag.
Echtes Versorgungsproblem
Als „unterirdisch“ bezeichnet Peter Martin die Mobilfunkversorgung in Windheim . Dabei wäre sie gerade in der vergangenen Woche für das Seniorenheim so wichtig gewesen. Über einen stabilen Netzempfang wäre es möglich gewesen, den Internetausfall zumindest teilweise aufzufangen. Das wäre für die reibungslose Erreichbarkeit des Hauses durch Ärzte, Krankenhäuser oder durch Angehörige elementar gewesen. Aber auch organisatorische Abläufe hätten besser gesteuert werden können, wäre es möglich gewesen, einen Hotspot über ein Smartphone aufzubauen. So zwang der Internetausfall dazu, die digitalisierte Pflegedokumentation kurzfristig wieder in Papierform zu bewältigen. Unmöglich war Online-Banking und das am Zahltag für die Löhne. Alles musste wie früher analog und in einer Bankfiliale erledigt werden. Der zusätzliche Aufwand sei enorm gewesen, so Peter Martin . „Wir brauchen eine funktionierende Mobilfunkversorgung. Sonst haben wir ein echtes Problem“, sagt der Chef vom Haus der Familie.
Kein Homeoffice möglich
Betroffen waren auch Windheimer, die im Homeoffice arbeiten. Mit einer ordentlichen Netzversorgung hätten sie über ihr Smartphone eine Verbindung zum Internet herstellen können, sagt Klaus Schebler. Einige Betroffene wollen nach Angaben Scheblers auch den Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner einschalten, damit vielleicht über diese Schiene schneller Abhilfe kommt.
Ortsreferent: Situation nicht mehr tragbar
Mit der Internetversorgung durch den Anbieter Pyur ist der Ortssprecher eigentlich sehr zufrieden. Allerdings komme es immer wieder vor, dass deren Leitungen bei Bauarbeiten gekappt werden. Jüngst sei es aber auch passiert, dass wegen eines Leitungsproblems die Nutzer des Telekom-Festnetzes über Tage keinerlei Telefonempfang hatten. Das seien vor allem ältere Menschen gewesen, die dann nicht einmal mehr einen Arzt telefonisch kontaktieren konnten und auf Nachbarschaftshilfe angewiesen waren.
Für bessere Versorgung
Die Windheimer würden seit Jahren auf die Situation hinweisen. Klaus Schebler sieht die Kommune in der Verpflichtung, „mit Nachdruck dafür zu sorgen, dass Windheim mindestens mit LTE+ versorgt wird“, heißt es im Antrag.
Mögliche Standorte
Seine Idee ist, in Nähe der Windräder einen Mobilfunkstandort ins Auge zu fassen, von dessen Reichweite dann vielleicht sogar Burghausen oder weitere Orte profitieren könnten. Zu prüfen wäre auch, ob eine Mobilfunkstation auf dem Feuerwehrhaus oder dem Vereinsheim Abhilfe schaffen könnte, so der Antrag.
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