In seiner jüngsten Sitzung hat der Marktgemeinderat Wildflecken die Anpassung der Entschädigungen für die örtlichen Feuerwehrkommandanten , Stellvertreter sowie andere über das übliche Maß hinaus tätige Feuerwehrdienstleistende umfassend diskutiert und schließlich beschlossen. Anlass für die Überprüfung und Anhebung der Zahlungen war die Tatsache, dass die bisherigen Regelungen nicht mehr den gestiegenen Anforderungen und der modernen, komplexen Ausstattung der Feuerwehr entsprechen.
Die technischen Entwicklungen und die zunehmende Komplexität der Aufgaben führten dazu, dass die Entschädigungen, die zum Beispiel für die Gerätewarte zuletzt im Jahr 1994 ausführlich im Gemeinderat diskutiert worden waren, längst überholt sind. Laut dem Bayerischen Feuerwehrgesetz haben Feuerwehrkommandanten und deren Stellvertreter Anspruch auf eine angemessene Entschädigung für ihren Dienst. Andere Feuerwehrdienstleistende, die regelmäßig besonders herausfordernde Aufgaben übernehmen, können ebenfalls eine angemessene Vergütung erhalten.
Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) machte in der Sitzung deutlich, dass die Anforderungen an die Feuerwehrdienstleistenden, insbesondere an die Kommandanten, Gerätewarte und die Verantwortlichen für den Atemschutz, im Laufe der Jahre massiv gestiegen sind. „Die damaligen Verhältnisse sind nicht mehr mit den heutigen zu vergleichen“, so Kleinhenz. Die technische Ausstattung sei wesentlich umfangreicher und komplexer geworden, was nicht nur einen erheblich höheren Pflege- und Wartungsaufwand, sondern auch eine größere Verantwortung bedeute. Die Feuerwehr verfüge mittlerweile über deutlich komplexere Fahrzeuge und technische Ausrüstung als früher, was eine Anpassung der Entschädigungen zwingend erforderlich mache.
Breite Zustimmung für Vorschlag
Ein weiteres Thema, das in der Sitzung zur Sprache kam, war die Entschädigung der Verantwortlichen für den Atemschutz. In den Ortsfeuerwehren gibt es zahlreiche Atemschutzgeräteträger und Verantwortliche, die bisher jedoch keine Entschädigung für ihren zusätzlichen Einsatz erhielten. Dies sei, wie Kleinhenz betonte, nicht mehr zeitgemäß, da diese Aufgaben ebenfalls regelmäßig über das normale Maß hinausgehen und mit einem hohen Maß an Verantwortung verbunden sind.
Angesichts dieser Entwicklungen hatten sich die Kommandanten der Feuerwehren Wildflecken , Oberbach und Oberwildflecken im Vorfeld auf ein neues Entschädigungsmodell geeinigt, das auch von der Verwaltung in dieser Form unterstützt wurde. Kern des Vorschlags war eine sehr moderate Erhöhung der Entschädigungen für die Kommandanten und Stellvertreter sowie die Einführung einer Entschädigung für die Verantwortlichen des Atemschutzes und eine Anhebung beziehungsweise Anpassung der Zahlungen für die Gerätewarte.
In der Diskussion unter den Marktgemeinderäten fand der Vorschlag breite Zustimmung. Bürgermeister Kleinhenz unterstrich, dass die Entschädigung in erster Linie ein Ausdruck der Wertschätzung für die Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehrleute sei. „Ohne die Feuerwehrleute , die ihre Freizeit opfern, um unsere Sicherheit zu gewährleisten, wäre es nicht möglich, den Brandschutz auf dem aktuellen Niveau aufrechtzuerhalten“, betonte er.
Auch 3. Bürgermeister Herbert Nowak (CSU/PWG/OWII) lobte die Arbeit der Feuerwehren in Wildflecken und seinen Ortsteilen. „Wir können froh sein, dass wir in allen Ortsteilen gut ausgestattete und einsatzbereite Feuerwehren haben“, erklärte er. Angesichts der enormen Verantwortung, die die Feuerwehrleute tragen, seien die vorgeschlagenen Erhöhungen kaum der Rede wert, aber dennoch ein notwendiges Zeichen der Anerkennung.
Marktgemeinderat Holger Trump (CSU/PWG/OWII) bezeichnete die Entschädigungen als „Schmerzensgeld“, das die Feuerwehrleute für ihre oft sehr anstrengenden und zeitintensiven Einsätze erhalten. Nach ausführlicher Diskussion stimmte der Marktgemeinderat dem Vorschlag einstimmig zu.
Gemeinderat Christoph Schmitt (PWW) nahm als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Oberbach nicht an der Abstimmung teil.
Die neuen Entschädigungen werden ab dem Haushaltsjahr 2024 gelten und weiterhin aus Kostengründen als Einmalbetrag im Dezember eines jeden Jahres ausgezahlt.
Bürgermeister Gerd Kleinhenz machte klar, dass der Beschluss des Marktgemeinderates eine wichtige Anerkennung der Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehrleute in Wildflecken bedeute. Mit der moderaten Erhöhung der Entschädigungen und der Einführung neuer Zahlungen für die Verantwortlichen des Atemschutzes setze die Gemeinde ein klares Zeichen der Wertschätzung für diejenigen, die ihre Freizeit opfern, um den Brandschutz in der Region zu sichern. Die neuen Regelungen würden zudem den gestiegenen Anforderungen und der komplexeren technischen Ausstattung der Feuerwehren Rechnung tragen.
Die Verantwortlichen für den Atemschutz, die bisher gar keine finanzielle Entschädigung bekamen, erhalten künftig pro Jahr 300 Euro als Zeichen der Anerkennung. Beim Gerätewart fallen die jährlichen Zahlungen unterschiedlich aus: In Wildflecken werden pro Jahr 555 Euro gezahlt, während es in den Feuerwehren in Oberbach und Oberwildflecken jeweils 300 Euro jährlich gibt. Dies hängt mit der unterschiedlichen technischen Ausstattung zusammen.
Die monatliche Entschädigung der Kommandanten hob man nur geringfügig von derzeit 33,80 Euro (für Fahrzeuge in Gruppe A) auf 35 Euro sowie von 56,80 Euro (für Fahrzeuge in Gruppe B) auf 60 Euro an. Für die Stellvertreter des Kommandanten wird jeweils die Hälfte des beschlossenen Betrages gezahlt.