Ein zentraler Punkt der jüngsten Sitzung im Marktgemeinderat war die Verabschiedung des Haushaltsplans für das Jahr 2024. Der Gesamthaushalt beläuft sich auf fast 17,2 Millionen Euro . Von dem Gesamtvolumen entfallen rund 9,5 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt für laufende Einnahmen und Ausgaben und rund 7,6 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt, der für größere Investitionen in die Infrastruktur zur Verfügung steht.
Hohe Gewerbesteuereinnahmen
Geschäftsleiter Daniel Kleinheinz erläuterte den Haushaltsplan. Im Haushaltsjahr 2024 kann aufgrund der zu erwartenden hohen Gewerbesteuereinnahmen (geschätzt rund 3,2 Millionen Euro ) ein Zuführungsbetrag von rund 986.000 Euro Euro für den Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden. Das verbessert die finanzielle Lage der Kommune und den Handlungsspielraum deutlich. Ergebnis: Der Markt Wildflecken verfügt im Jahr 2024 über eine freie Finanzspanne in Höhe von 584.840 Euro .
Eine Kreditaufnahme ist im Jahr 2024 nicht geplant. Der Schuldenstand reduziert sich mit der geplanten Tilgung in Höhe von 402.000 Euro zum Jahresende auf über 1,8 Millionen Euro , was letztlich eine Pro-Kopf-Verschuldung von 634 Euro ergibt.
Rücklagen gebildet
Eine weitere Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen wird in den nächsten Jahren nicht erwartet, eher ein leichter Rückgang, so Geschäftsleiter Daniel Kleinheinz. Im Jahr 2025 sei noch einmal mit einer sehr geringen Schlüsselzuweisung in Höhe von nur rund 140.000 Euro zu rechnen. Ab dem Jahr 2026 wird jedoch wieder mit einer Erhöhung der Schlüsselzuweisung gerechnet und mit einem leichten Rückgang der Kreisumlage.
„Um den finanziellen Verpflichtungen beziehungsweise den weiterhin geplanten und notwendigen Investitionen im Bereich Abwasserbeseitigung, Straßensanierungen und Trinkwasserversorgung nachkommen zu können, muss der Markt Wildflecken weiterhin eine gut geplante Haushaltspolitik betreiben“, heißt es im Bericht von Katharina Wirsing, Kämmerei und Geschäftsleiter Daniel Kleinheinz. Aufgrund der soliden Einnahmenentwicklung und wegen den aus den Vorjahren gebildeten Rücklagen seien viele Investitionen möglich.
Geschäftsleiter Daniel Kleinheinz erläuterte, dass im Jahr 2028 nach Ablauf des Geschäftsbesorgungsvertrags mit einem Gesamtkreditvolumen von rund 15 Millionen Euro eine Restschuld von fünf Millionen Euro im Haushalt zu veranschlagen sei. Und weiter: „Sofern genügend Rücklagen zur Verfügung stehen sollten, könnte dieser Restbetrag abgelöst werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass aufgrund der in den nächsten Jahren durchzuführenden Baumaßnahmen der Restbetrag nicht vollständig gedeckt werden kann.“
Demnach würde vermutlich ein neuer Kredit von zwei bis drei Millionen Euro erforderlich. Dies würde dann die Pro-Kopfverschuldung über mehrere Jahre deutlich erhöhen.
Im Haushaltsjahr 2024 und folgende stehen hohe finanzielle Bewegungen an. Dies liegt auch dran, dass einige im Jahr 2023 geplante Baumaßnahmen in das Haushaltsjahr 2024 verschoben wurden. Auch im Bereich des Bauhofes braucht es einige Investitionen . Der alte Unimog hat ausgedient, es braucht einen neuen. Außerdem müssen der Kfz-Waschplatz mit Ölabscheider neu gebaut und der Innenhof des Bauhofbetriebsgeländes saniert werden.
Rücklagen steigen
„Im Jahr 2023 konnten hohe Einnahmen verbucht werden, und auch für das Jahr 2024 werden nochmals hohe Einnahmen erwartet“, so Geschäftsleiter Kleinheinz. „Die Rücklagen sind weiter angestiegen.“ Jedoch würden in den kommenden zwei Jahren die Einnahmen voraussichtlich wieder etwas zurückgehen, und den Rücklagen müssten wegen der Investitionen im Bereich der Abwasserentsorgung, der Wasserversorgung und zum Straßenunterhalt vermutlich hohe Beträge entnommen werden.
Dem Finanzplan und dem Investitionsprogramm für die Jahre 2024 bis 2027 stimmte der Gemeinderat zu. Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen sind im Haushaltsjahr 2024 nicht vorgesehen.
Die Grundsteuer A und B bleiben bei 360 Prozent, der Gewerbesteuerhebesatz beträgt auch weiterhin 350 Prozent. Der laufende Kassenkredit wird auf eine Million Euro festgesetzt.
Sinnvoll investieren
Die Haushaltssatzung 2024 und den Haushaltsplan 2024 beschlossen die Räte einstimmig. „Es ist gut, dass wir ausreichend Rücklagen gebildet haben in den zurückliegenden Jahren. Diese Rücklagen müssen wir nun für sinnvolle Investitionen verwenden“, so Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW). „Wir hatten auch schon sehr magere Jahre in Wildflecken , in denen wir nicht so richtig wussten, wie wir einen Haushalt aufstellen können.“